Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
offenem Mund blickte sich Teal in Sheldons Labor um. „Wen hast du ermordet?“
    „Verschwinde!“, lautete die liebenswürdige Erwiderung.
    „Oh, Sheldon“, sagte Crane, während er vorsichtig über Glasscherben stieg, „du bist und bleibst eine höfliche Seele, selbst noch im Schmerz des Verlassenwerdens.“
    „Hey, hey! Ich habe sie verlassen. Hi, übrigens.“
    „Mein großer Bruder hier hatte diesen verrückten Einfall, dass es doch nett wäre, dich zu besuchen“, sagte Teal und zeigte mit dem Daumen auf seinen Zwillingsbruder, der ein Gesicht machte, als röche er ein Zimmer voller Elefantendung. „Ich hab ihm gesagt, dass du dich wie ein Idiot benommen hast – Alex’ Flieger hat ja schon vor ’ner Weile abgehoben –, aber er war nicht zu belehren. Und da sind wir nun.“
    „Schön, dich wiederzusehen“, seufzte Shel. Er lag ausgestreckt in einer Zimmerecke auf einem Lager aus Anforderungsformularen für Laborbedarf. „Wie läuft’s denn so bei dir?“
    „Äh, gut. Schade, dass ich die Prinzessin nicht mehr kennengelernt habe.“
    „Das wird sowieso überbewertet. Wie lange bleibst du in der Stadt?“
    „Nicht lange.“ Crane nahm seine Brille ab, zog ein kleines graues Tüchlein aus der Brusttasche, putzte die Gläser und setzte sie wieder auf. „Ich ziehe nächste Woche nach Alaska.“
    Shel setzte sich auf. Ein Formular für eine Zentrifuge klebte an seinem Rücken. „Du tust was?“
    „Hat man dir zusätzlich zu deinem Herzschmerz auch noch die Trommelfelle durchgestochen? Ich hab gesagt, ich ziehe um.“
    Sheldon blinzelte. Er war bereits daran gewöhnt, dass Crane ein seltsamer Zeitgenosse war, aber so etwas? „Nach Alaska?“
    „Natürlich. Meine Verlobte lebt doch dort, und sie ist gerade dabei, ihre Kontakte zu nutzen, um einen Job für mich an Land zu ziehen. Erste Geige“, fügte er selbstgefällig hinzu.
    „Und du – du ziehst einfach so dorthin? Wer ist denn deine Verlobte?“, fragte Shel begriffsstutzig.
    „Jenny“, sagten die Grange-Zwillinge wie aus einem Mund.
    „Jenny? Die Jenny? Alex’ Jenny? Die du vor ungefähr sechzehn Stunden kennengelernt hast?“
    „Ist länger her als sechzehn Stunden“, betonte Crane.
    „Und sie haben s noch nicht mal miteinander getrieben!“, sagte Teal hämisch.
    „W- aber – warum –“ Shel entfernte das Formblatt von seinem Rücken und kam taumelnd auf die Beine. „Aber du wohnst doch in Boston! Du hast die schönste Wohnung, die ich je gesehen habe! Du hast doch Wurzeln geschlagen! Die Weiber liegen dir zu Füßen!“
    „Hör auf, mich anzuschreien, ich stehe ja genau vor dir. Und das mit den Weibern steht mir übrigens bis hier!“
    „Du brichst einfach alle Zelte ab und gehst? Kehrst deinem bisherigen Leben den Rücken? Um mit einer Frau zu leben, die du kaum kennst?“
    „Warum musst du das alles so laut sagen? In diesem Zimmer weiß es bereits jeder.“
    „Sind denn alle verrückt geworden?!“, schrie Shel zur Decke empor.
    „Hey, ich hab ja versucht, es ihm auszureden“, schaltete sich Teal ein und trat gegen einen umgekippten Aktenschrank, um zu hören, wie es schepperte. „Okay, nein, stimmt nicht. Ist mir doch scheißegal, ob er in Boston oder in Juneau wohnt. Würde mir ebenso auf die Nerven fallen, wenn er in Moskau lebte. Übrigens werd ich dir nicht helfen, dieses Chaos aufzuräumen.“
    „Einfach so?“, wollte Shel wissen.
    „Warten hat doch keinen Sinn“, erklärte Crane. „Eines Tages kommt ein anderer Gentleman, der erkennt, was für eine feine Frau sie ist. Und ich werde auch nicht jünger.“
    „Du bist neunundzwanzig.“
    „Was man“, sagte Teal, „an den vielen komischen Falten auf dem Gesicht dieses Trottels deutlich erkennen kann.“ Er wandte sich an seinen Bruder. „Übrigens schuldest du mir einen Riesengefallen. Ich hab dich deiner Zukünftigen nicht nur vorgestellt, sondern sie obendrein auch nicht einmal gevögelt.“
    „Der Dankesbrief ist bereits in der Post.“
    „Ich kann’s einfach nicht fassen!“, rief Sheldon und raufte sich die Haare.
    „Ich würde dich ja gern zur Hochzeit einladen“, fuhr Crane mit der für ihn typischen aufreizenden Ruhe fort, „aber du bist bestimmt zu sehr damit beschäftigt, in dieser Opiumhöhle vor dich hin zu wüten.“
    „Jetzt komm mir nicht so! Sie ist in den Flieger gestiegen und abgeflogen. Ich sage, dass ich sie liebe, und sie tut so, als wären das bloß die Hormone. Und sie sagt, sie müsse jetzt los, weil ihr Jet wartet. Was

Weitere Kostenlose Bücher