Einfach Königlich2
zum Teufel hätte ich denn tun sollen?“
„Aufhören, so begriffsstutzig zu sein“, sagten Teal und Crane gleichzeitig. Dieser gab Shel den Ratschlag: „Flieg ihr nach.“
„Was? Sie hat mir doch nicht mal gesagt, dass sie mich liebt. Und sie ist gegangen.“
„Ein Verhalten, das durchaus an einen Verwandten von dir erinnert.“
„Ach, steck’s dir sonst wohin, Crane! Hier geht’s nicht um meinen Vater, sondern um sie und um mich und darum, dass es niemals funktionieren wird.“
„Hast dich ja auch besonders angestrengt dafür. Bist bloß im Hotel aufgekreuzt, um sie zu vögeln.“ Teal goss Öl ins Feuer.
„Du kannst es dir auch sonst wohin stecken. Du weißt überhaupt nichts über – ach, haltet einfach die Klappe, alle beide!“
„Das soll’s also gewesen sein? Du lässt die meistbegehrte Frau auf dem Planeten, mit der du alles Mögliche anstellen konntest und die dich für den tollsten Kerl auf der ganzen Welt hält, zumindest laut National Enquirer –“
„Den tollsten?“, fragte Crane.
„- also, so ein Baby lässt du einfach in sein Schloss zurückkehren und – was dann? Denkst du vielleicht, du wirst eine andere finden? Welche könnte denn besser sein als sie? Denn, Kumpel, wenn diese Frau irgendwo da draußen wäre, dann hättest du sie doch schon längst gefunden.“
„Bekomm es endlich in deinen Kopf rein!“, blaffte Shel. „Sie hat mich verlassen. Sie wollte nicht bleiben, obwohl es ihr freier Tag war!“
„Ja, sie ist schrecklich stur. Ihr beide habt wirklich nichts gemeinsam.“
„Ja, es war auch geradezu ein Wunder, dass sie die Stadt verlassen hat“, stimmte Crane zu.
Shel ließ den angehaltenen Atem ausströmen. Die Zwillinge gingen ihm zwar wie gewöhnlich unglaublich auf die Nerven, aber ihre Argumente begannen allmählich doch zu wirken. Er hatte bereits drei qualvolle Stunden hinter sich, weil er wusste, dass Alex für immer fort war. Und wie der Rest seines Lebens aussehen sollte, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen.
Dennoch …
„Warum sollte ich ihr hinterherlaufen? Warum kann sie nicht zurückkommen und zugeben, dass zwischen uns etwas ist? Warum muss ich derjenige sein, der ihr den Weg ebnet? Ich meine, sie hat doch alles: Geld und Macht, und ihr Dad ist schließlich König, verdammt noch mal.“
„Und dafür muss sie damit klarkommen, dass gelegentlich Attentate auf ihre Familie verübt werden, und auch damit, dass sie so gut wie kein Privatleben hat: Sie kann nämlich nicht mal eben ins Kino gehen oder zum Gemüsehändler oder auch nur in den Park.“
„Klingt nach einem fairen Handel“, meinte Teal. „Als Prinzessin musst du dir nicht um die Miete, sondern um Attentate Sorgen machen.“
„Echt, sie hat es wirklich einfach.“
„Richtig einfach“, stimmte Teal zu.
„Ja und? Ihr meint also wirklich, ich soll ihr nachreisen und ihr sagen, wir werden das Kind schon schaukeln? Ich soll tatsächlich meinen Job aufgeben, mein Zuhause? Ich soll schon wieder umziehen? Um ein gottverdammter Prinz von Alaska zu werden?“
„Immer unter der Voraussetzung, dass sie dich überhaupt noch will.“
„Ganz nette Voraussetzung“, fügte Teal hinzu.
„Ihr sagt also, ich soll’s riskieren? Auf dass es möglicherweise funktioniert?“
„Nein“, sagte Crane. „Das sagst du.“ Er sah auf seine Uhr. „Wie auch immer, ihr müsst mich jetzt entschuldigen. Ich bin mit Jenny verabredet.“
„Ich kann aber nicht nach Alaska fliegen und da einfach so in den Palast reinplatzen. Erstens würde ich vermutlich sofort erschossen oder erstochen werden. In dem Kasten wimmelt s nämlich nur so von Wachen. Und zweitens: Wenn mich die Palastwache nicht erwischt, dann wird’s Alex tun. Wir, äh, wir haben uns nämlich nicht besonders freundlich verabschiedet.“
„Ich wette, du hast ihr gegenüber angedeutet, sie wäre der Feigling.“
„Weil du so ein Idiot bist“, sagte Teal fröhlich.
„Gottverdammt!“
„Ich glaube, er hat gerade eine Erleuchtung gehabt“, sagte Crane zu seinem Bruder.
„Ich hatte auch mal eine. Aber der Arzt hat mir eine Spritze gegeben, dann war alles wieder gut.“
„Du – viel Spaß noch bei deinem Date. Und du – fahr mich bitte zu meiner Wohnung. Ich muss meinen verdammten Pass holen, damit ich das verdammte Flugzeug in dieses verdammte Alaska nehmen kann.“
„Ooch“, machte Teal, „das ist ja so … verdammt romantisch!“
46
„Ich weiß das wirklich wirklich wirklich zu schätzen“, sagte Shel
Weitere Kostenlose Bücher