Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
Vom Netzwerk:
plötzliche Novemberkälte fester in meine Jacke wickelte. Die Wohnheimpartys an diesem Wochenende würden sicher nicht bei geöffneten Fenstern stattfinden – nicht dass ich es aus erster Hand mitbekommen würde. Ausgeschlossen, dass ich irgendwo hingehen würde, wo Kennedy sein könnte. Oder Buck.
    Der Kaffeegeruch durchdrang meine Sinne, noch bevor der Starbucks in Sicht kam. Als ich um die Ecke bog, wanderte mein Blick zum Tresen, wo zwei Bedienungen standen und sich unterhielten. Als ich Lucas nicht sah, fragte ich mich, ob er mit jemandem die Schicht getauscht und vergessen hatte, mir eine SMS zu schicken.
    Es war nur eine Handvoll Kunden da – einer von ihnen war Dr. Heller, der in der Ecke Zeitung las. Ich hatte nichts gegen meinen Professor, aber trotzdem wollte ich von ihm nicht unbedingt bei meinen Flirtversuchen mit dem Typen beobachtet werden, der erst heute Morgen den Kurztest geschwänzt hatte und deswegen zu ihm zitiert worden war. Ich positionierte mich hinter einer Auswahl von Kaffeetassen und Pappbechern.
    Wie schon am Montag kam Lucas genau in dem Moment zur Hintertür herein, in dem meine Augen über sie huschten. Meine Finger und Zehen kribbelten bei seinem Anblick. Unter der grünen Schürze trug er jetzt ein enges hellblaues Shirt, langärmelig, nicht das Sweatshirt mit dem Universitätswappen, das er heute Morgen im Kurs anhatte. Wieder hatte er die Ärmel bis über die Ellenbogen hochgeschoben, sodass die Tattoos zu sehen waren. Ich trat an den Tresen, während mein Blick von seinen Unterarmen zu seinem Gesicht hochwanderte. Er hatte mich noch nicht gesehen.
    Eines der Mädchen an der Kasse richtete sich auf. »Was darf’s sein?« Ihre Stimme hatte einen leicht genervten Unterton.
    »Ich mach das schon, Eve«, sagte Lucas. Sie wandte sich schulterzuckend wieder der Unterhaltung mit ihrer Kollegin zu, aber die beiden beäugten mich noch feindseliger als vor einem Augenblick. »Hey, Jacqueline.«
    »Hi.«
    Er warf einen Blick in die Ecke, wo Dr. Heller saß. »Was hättest du gern?«
    Sein Ton war nicht der eines Typen, der mich aus drücklich gebeten hatte vorbeizuschauen. Vielleicht war er wegen seiner Kolleginnen so zurückhaltend.
    »Äh, einen Grande Americano, glaub ich.«
    Er schnappte sich einen Becher vom Stapel und bereitete den Kaffee zu. Ich versuchte, ihm meine Karte zu geben, aber er schüttelte nur den Kopf. »Lass mal, schon gut.«
    Seine Kolleginnen tauschten einen vielsagenden Blick, und ich tat, als würde ich es nicht sehen.
    Ich bedankte mich bei ihm und zog mich in die entgegengesetzte Ecke von Dr. Heller zurück, wo ich meinen Laptop aufklappte, um an meinem Wirtschaftsprojekt zu arbeiten. Ich musste Informationen aus den verschiedensten Quellen zusammentragen, um die Position zu verteidigen, die ich in meinem Aufsatz vertrat. Abgabetermin war vor Thanksgiving, in weniger als zwei Wochen. Viel zu bald.
    Eine Stunde später hatte ich bei einem Dutzend Quellen zu aktuellen internationalen Wirtschaftsereignissen ein Lesezeichen gesetzt, ich hatte meinen Kaffee ausgetrunken, und Lucas war nicht ein einziges Mal vorbeigekommen. In einer halben Stunde wurde ich, wie jeden Freitagnachmittag, zu meinen Bassstunden in der Highschool erwartet. Ich fuhr meinen Laptop herunter und wandte mich um, um das Netzkabel aus der Steckdose zu ziehen.
    »Miss Wallace.« Dr. Hellers unerwartete Begrüßung ließ mich zusammenzucken, sodass ich meinen glücklicherweise leeren Kaffeebecher umstieß. »Oh! Verzeihen Sie, dass ich Sie erschreckt habe!«
    »Oh, schon gut. Ich bin nur ein bisschen nervös – von, äh, dem Kaffee.« Und davon, dass ich kurz dachte, Sie wären Lucas .
    »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Mr. Maxfield mir berichtet hat, dass Sie den Stoff fast aufgeholt haben und mit dem Projekt gut vorankommen. Das freut mich zu hören.« Er dämpfte seine Stimme und sah sich verschwörerisch um. »Wissen Sie, meine Kollegen und ich wollen eigentlich niemanden durchfallen lassen. Unser Ziel ist es, die weniger, äh, ernsthaften Studenten einzuschüchtern – ich meine, zu ermuntern , produktiv zu werden. Nicht dass ich glaube, dass Sie zu diesen Studenten gehören.«
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Verstehe.«
    Er richtete sich auf und räusperte sich. »Gut, gut. Nun, in diesem Sinne – ich wünsche Ihnen ein produktives Wochenende.« Er kicherte über seinen Witz, und ich schaffte es, nicht die Augen zu verdrehen.
    »Danke, Dr. Heller.«
    Er ging zum Tresen, wo er mit

Weitere Kostenlose Bücher