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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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sagen?«
    Ich räusperte mich. »Meine Verteidigung?«
    Er betrachtete mich träge über seine Brille hinweg. »Sie haben die Vorlesung zwei Wochen hintereinan der versäumt – einschließlich der Zwischenprüfung –, und Sie haben die heutige Sitzung versäumt. Ich nehme an, Sie stehen hier in meinem Büro, um irgendeine Art Plädoyer vorzubringen, warum Sie in Makroökonomie nicht durchfallen sollten. Ich warte gespannt auf Ihre Erklärung.« Er seufzte, während er das Buch in ein Regal stellte. »Ich denke immer, ich habe sie alle schon gehört, aber ich bin auch offen für Überraschungen. Also schießen Sie los. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, und ich nehme an, Sie auch nicht.«
    Ich schluckte. »Ich war heute in der Vorlesung. Ich habe nur auf einem anderen Platz gesessen.«
    Er nickte. »Das glaube ich Ihnen sogar, da Sie mich nach dem Ende der Vorlesung angesprochen haben. Das ist wieder eine Anwesenheit zu Ihren Gunsten – was sich auf ungefähr einen Viertelpunkt beläuft. Aber Sie haben noch immer bei sechs Kursterminen gefehlt und null Punkte in einer wichtigen Prüfung.«
    Oh Gott. Als hätte jemand einen Stöpsel gezogen, sprudelten die verworrenen Entschuldigungen und Erkenntnisse aus mir heraus. »Mein Freund hat sich von mir getrennt, und er sitzt in dem Kurs, und ich ertrage es nicht, ihn zu sehen, geschweige denn, neben ihm zu sitzen … Oh mein Gott, ich habe die Zwischenprüfung verpasst . Ich werde durchfallen. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie irgendwo durchgefallen.« Als wäre diese ganze Rede nicht schon demütigend genug, stiegen mir jetzt auch noch Tränen in die Augen und liefen über. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht offen loszuschluchzen, während ich auf seinen Schreibtisch starrte, außerstande, in die angewiderte Miene zu sehen, die er, wie ich überzeugt war, aufgesetzt hatte.
    Ich hörte ihn in demselben Augenblick aufseufzen, in dem ein Taschentuch in meinem Gesichtsfeld auf tauchte. »Heute ist Ihr Glückstag, Miss Wallace.«
    Ich nahm das Taschentuch und presste es an meine nassen Wangen, während ich ihn argwöhnisch beäugte.
    »Zufälligerweise habe ich eine Tochter, die nur ein bisschen jünger ist als Sie. Sie hatte kürzlich selbst eine scheußliche kleine Trennung zu verkraften. Meine superschlaue Einserschülerin hat sich in ein emotionales Wrack verwandelt, das nur noch geweint, geschlafen und noch ein bisschen mehr geweint hat – ungefähr zwei Wochen lang. Und dann ist sie wieder zur Vernunft gekommen und hat beschlossen, dass sie sich von keinem Jungen ihr Schulzeugnis ruinieren lassen wird. Meiner Tochter zuliebe werde ich Ihnen noch eine Chance geben. Eine . Wenn Sie die vermasseln, dann werden Sie am Ende des Semesters die Note bekommen, die Sie verdient haben. Haben wir uns verstanden?«
    Ich nickte, während noch mehr Tränen hervorquollen.
    »Gut.« Mein Professor verlagerte unbehaglich seine Haltung und reichte mir noch ein Taschentuch. »Oh, ich bitte Sie – wie ich schon zu meiner Tochter gesagt habe, es gibt nicht einen Jungen auf diesem Planeten, der so viel Kummer wert wäre. Ich weiß es – ich war selbst einmal einer.« Er kritzelte etwas auf einen Zettel und reichte ihn mir. »Das hier ist die E-Mail-Adresse meines Kurstutors, Landon Maxfield. Falls Sie mit seinen ergänzenden Übungssitzungen nicht vertraut sind, schlage ich Ih nen vor, dass Sie sich damit vertraut machen . Sie werden zweifellos auch etwas Einzelbetreuung benötigen. Er war vor zwei Jahren ein hervorragender Student in meinem Kurs, und er arbeitet seitdem als Tutor für mich. Ich werde ihm die Einzelheiten des Projekts nennen, das ich von Ihnen erwarte, um die Note der Zwischenprüfung zu ersetzen.«
    Noch ein Schluchzer entfuhr mir, als ich mich bei ihm bedankte, und ich glaubte, er würde sich vor Unbehagen am liebsten in Luft auflösen. »Ja, ja, schon gut, gern geschehen.« Er zückte seinen Sitzplan. »Zeigen Sie mir, wo Sie von jetzt an sitzen werden, damit Sie sich die Viertelpunkte für die Teilnahme verdienen können.« Ich deutete auf meinen neuen Platz, und er trug meinen Namen in das Kästchen ein.
    Ich hatte meine Chance. Ich musste mich nur mit diesem Landon in Verbindung setzen und ein Projekt einreichen. Wie schwer konnte das schon sein?
    Die Starbucks-Schlange im Studentenwerk war abartig lang, aber es regnete, und ich hatte keine Lust, pitschnass zu werden, um mir in dem Indie-Café hinter dem Campus meinen Schuss Koffein für die

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