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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Tageslicht
aussah, hätte man ihn für richtig schön halten können.
    Wutz fummelte an der Technik herum, die neben dem
Haus auf der provisorischen Holzterrasse aufgebaut war,
und auf einmal erklang Musik. Sogar richtig coole Musik.
Nicht Wutz’ alte Lieblingsrockband oder Lindas Walgesang.
Echt endcoole Mucke nach meinem Geschmack! Dann erst
fiel mir auf, dass Morgenmän Franky hinter einem Mischpult
stand. Er zwinkerte mir zu und streckte den Daumen
in die Höhe. Nun bediente Wutz mit dem Fuß eine kleine
Lichtorgel und plötzlich ging noch ein zweiter Lichtkegel
direkt neben dem Brunnenloch an.
    WOW. Jetzt war ich doch ein bisschen beeindruckt.
Dann kam Pa wieder aus dem Haus gehetzt. Mit irgendetwas
hinter seinem Rücken. Wie auf ein geheimes Signal
hin stolperten alle zur anderen Holzterrasse hinüber,
die die Heinzelmännchen dort aufgebaut haben mussten.
Heute Morgen war das Ding unterm Kastanienbaum noch
nicht da gewesen. Hundertpro!
    Ein dritter Scheinwerfer ging an und strahlte direkt auf
die Terrasse, auf der sich inzwischen alle versammelt hatten.
Sogar der arme Gismo klemmte unter Wutz’ Arm. Der
Pupskater sah wenig begeistert aus. Helena – zur Feier des
Tages mit roter Schleife um den dicken Hals – gaffte nämlich
mit giftigen Bulldoggenaugen zu ihm hoch.
    Die Musik ging aus und Pa hatte auf einmal ein Mikrofon
in der Hand.
    »Rick …«
    Quiiiiietsch!
    »Ähm, mein Junge …«
    Quiiiiietsch!
    »Heute ist ein ganz …«
    Quiiiiietsch!
    »Stopp!«, rief Franky ihm zu und hantierte hektisch an
der Anlage herum. »So, jetzt müsste es funktionieren.«
    Pa startete einen neuen Versuch. »Also …«, sagte er, diesmal
ohne Gequietsche. »Klar weißt du, warum wir heute
alle zusammengekommen sind. Und bestimmt hast du dich
schon den ganzen Tag gewundert. War gar nicht so einfach,
das alles hier vor dir geheim zu halten.«
    Ich zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern. »Ähm …
weiß nicht …«
    Pa schaute etwas verstört. »Hat etwa jemand von euch
gepetzt?«
    Die anderen traten unsicher von einem Fuß auf den anderen.
    »Typisch!«, motzte Pa und bedachte Mary mit einem
strengen Blick.
    Meine Oma regte sich sofort auf: »Was soll das denn?
Warum beschuldigst du gleich wieder mich?«
    Aber bevor Pa etwas erwidern konnte, zwitscherte
Linda: »Streitet nicht und lasst uns endlich singen.«
    Singen? Warum wollten die denn jetzt auch noch singen?
    Da ertönte auch schon »Happy Birthday« aus den Boxen.
Die anderen schnipsten mit den Fingern dazu und bewegten
sich mehr oder weniger rhythmisch im Takt der
Musik, während Pa ein paar englische Songbrocken in das
Mikro grölte. Ganz schlimm wurde es beim Refrain, als alle
gleichzeitig mitsangen.
    Alter Donnerfalter, mein Geburtstag! Ich hatte meinen
eigenen Geburtstag vergessen!
    Kein Wunder, bei dem Stress in letzter Zeit. Pa hatte sich
zwar wegen meiner Geblümter-Schlüpfer-Aktion im Radio
schnell wieder eingekriegt. Dennoch war die Stimmung
nicht gerade prall zwischen uns gewesen. Und irgendwie
hatte ich bei all dem Umzugschaos, dem Gegen-alles-Sein
und meinen versemmelten ffn-Gastauftritten meinen eigenen
Geburtstag total vergessen. Gestern hatte ich kurz
daran gedacht. Aber dann war Pa heute Morgen so was von
mies drauf gewesen, und außerdem hatte mir da ja noch
das Zusammentreffen mit der Püttelmeyer bevorgestanden,
sodass ich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben
nicht an meinen Geburtstag gedacht hatte.
    Unfassbar!
    Ich sah zu Mary, die Tränen in den Augen hatte, und
schwenkte meinen Kopf deshalb schnell Richtung Wutz.
Aber der war verschwunden.
    Das Lied war zu Ende und Pa krächzte mit tierisch sentimentaler
Stimme »Alles, alles Gute, mein GROSSER!« ins
Mikro.
    Vom Brunnenloch rief Wutz: »Und hier kommt
mein
ganz persönlicher Glückwunsch, Kumpel!«
    Er startete ein Bodenfeuerwerk. Ein paar popelige Miniraketen,
die ein bisschen zischendes Licht verbreiteten
und sofort erloschen. Die anderen machten »aaah« und
»oooh«. Und ich hatte plötzlich das ätzende Bedürfnis zu
heulen. Elende Raketenzündschnur, ich war gerührt bis in
die Zehennägel, die ich unbedingt mal wieder schneiden
musste.
    Mary war als Erste bei mir und umarmte mich. Im nächsten
Moment war ich regelrecht umringt. Mir wurde auf die
Schulter geklopft, die Wange getätschelt, über den Kopf gestrichen,
und Linda brachte es sogar fertig, mir ruck, zuck
einen schleimigen Sabberkuss auf die Stirn zu drücken.
    »Wie traurig du ausgesehen hast, als ich dich vorhin

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