Einfach sexy
Pulsader an ihrem Hals flatterte. Er beobachtete, wie ihre grünbraunen Augen trotzig aufflackerten, während sie die Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste.
Jesse hob beschwichtigend die Hände. »Sieh es, wie du willst, Miss Preisgekrönte Moderatorin. Seit dem Start von Live with Kate bist du die Quotenkönigin von KTEX.«
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Na fabelhaft, als Nächstes wird mir der berühmt-berüchtigte Jesse Chapman einen Vortrag über Ehre, Moral und Anstand halten.«
Seine Lippen zuckten. »Ist das eine neue Rockgruppe?«
Ihre Augen verengten sich, doch dann kapitulierte sie. Sie lachte.
»Du bist schlimm, Jesse Chapman.«
»Wenn du meinst.«
Sie holte tief Luft und atmete ganz langsam aus. »Warum versuchst du, nett zu mir zu sein?«
»Ich möchte dich glücklich sehen«, sagte er leise.
So plötzlich wie ein sommerliches Unwetter verschwand jede Spur von Misstrauen aus ihren Zügen, stattdessen schimmerten Tränen in ihren Augen. »Ehrlich?«
»Ganz ehrlich.«
Die Intensität des Augenblicks behagte ihm gar nicht. Sicher, er wollte, dass sie mit sich im Reinen war, aber mit diesen tiefen Emotionen konnte er einfach nicht umgehen. Wie sie ihn erwartungsvoll ansah, als wollte sie in seinen Augen die Bestätigung lesen, dass sie auch wirklich gut war in ihrem Job. Er ließ die Hände sinken und drehte sich von ihr weg.
»Willst du gehen?«, fragte Kate stirnrunzelnd. »Bleib doch noch. Ich verspreche, ich werde auch nicht mehr ausrasten«, setzte sie mit einem gewinnenden Lächeln hinzu. »Vielleicht hab ich sogar ein Bier für dich.«
Sein Blick glitt über ihren Körper. Obwohl er sich immer wieder einredete, dass diese Frau für ihn tabu sei, durchflutete ihn ein starkes Lustgefühl. Und er wusste genau, dass er nicht gehen würde, nicht, solange sie ihn so bittend ansah.
Gedankenverloren nahm er die beschrifteten Würfel und rollte sie über den Boden.
Ihr erwartungsvolles Lächeln verwandelte sich in Skepsis. »Was machst du da, Jesse? Willst du etwa mit diesen Würfeln spielen?« Ihre Stimme zitterte etwas.
»Hmmm«, meinte er gedehnt. »Lecken steht auf dem einen Würfel, Lippen auf dem anderen.«
Er trat zu ihr.
»Was soll das Ganze?«, fragte sie nervös.
»Ich möchte dir bloß zeigen, wie man diese Würfel benutzt. Ist doch Ehrensache, wo du so scharf auf Recherche bist.«
Dann leckte er über ihre Lippen. »Mmmm, Kirschgeschmack.«
Als er ihren Mund berührte, bemerkte er ihre Verunsicherung. Was wie ein Spiel begonnen hatte, schien plötzlich kein Scherz mehr zu sein. Er begehrte nicht nur ihre Lippen. Insgeheim stellte er sich vor, jeden Zentimeter ihres Körpers mit seiner Zunge zu erforschen.
»Warum machst du das mit mir?«, flüsterte sie.
Wie um sich abzulenken, warf er die Würfel erneut. »Küssen und Gesicht.«
Kate errötete vor Schreck. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brüste. »Ich habe keine Lust zu spielen«, beteuerte sie wenig überzeugend.
»Ach komm.«
»Ich bin kein kleines Mädchen mehr.«
»Küken«, neckte er sie sanft.
Erleichtert stellte er fest, dass sie sich entspannte, ihre Unsicherheit war wie weggewischt. Das war wieder die forsche Katie, wie er sie von früher kannte.
»Ich bin kein Küken.«
»Put, put«, flüsterte er.
Sie seufzte ungehalten, dann beugte sie sich emsig wie ein Küken vor und küsste ihn auf die Wange. »Okay. Das war’s.«
»Du hast Mutproben nie widerstehen können.«
»Du etwa?« Sie schnaubte vernehmbar.
Er grinste verwegen. »Okay, angenommen.« Er würfelte erneut.
»Ich wollte dich nicht dazu animieren!«
»Klar doch.« Er spähte auf die Würfel. »Streicheln und Fuß.«
Kate schien erleichtert, bis er sagte: »Mmmm, dazu braucht
man etwas Erfindungsgeist.« Dann bat er sie, sich auf den Küchentresen zu setzen.
»Kommt überhaupt nicht in Frage!«
Er hob sie mit spielerischer Leichtigkeit hoch, spürte die Wärme ihres Körpers und ließ sie auf die Arbeitsplatte nieder.
»Aber Jesse.«
Sie nagte an ihrer vollen Unterlippe, die verführerisch glänzte, und Jesse wünschte sich, die Würfel hätten noch einmal Lecken und Lippen gezeigt.
Seine Hand glitt über ihr Hosenbein zu ihrem schlanken, wohlgeformten Knöchel. Als er ihn umschloss, seufzte sie und rieb sich rasch über die Fußsohle.
Seine Brauen schossen fragend nach oben.
»Ich wollte nur feststellen, ob sie sauber sind.«
Jeder Widerstand erlosch, als er mit der Handfläche zärtlich ihren Fußrücken
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