Einfach sexy
doch nicht einfach hier hereinplatzen!«
»Travis hat mir gesagt, dass du ein Date hast.«
Sie musterte ihn mit einer Mischung aus Verblüffung und übertriebener Geduld. »Vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden. Ich sagte« – sie zeigte mit dem Finger auf sich -, »dass du nicht einfach so hier hereinplatzen kannst. Die entsprechende Reaktion von dir« – sie deutete auf ihn – »müsste lauten: ›Tut mir Leid‹ oder: ›Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich war einfach so in Gedanken.‹«
»Ich war nicht einfach so in Gedanken. Außerdem habe ich dich schon nackt gesehen. Jetzt hast du etwas an. Also, wo liegt das Problem?«
»Du hast mich noch nie nackt gesehen!«
»Denk mal nach …«
»Dafür hab ich jetzt keine Zeit.«
»… an den Tag, als du bei mir warst und dich nackt ausgezogen hast. Du wolltest irgendein neues Schaumbad ausprobieren.«
»Da war ich drei!«
»Du gibst es jedenfalls zu. Aber deshalb bin ich nicht hier.« Er schloss die Tür und durchquerte den Raum, bis er vor ihr stand. »Du hast doch gesagt, dass du Parker nicht leiden kannst.«
Sprachlos über so viel Unverfrorenheit, starrte sie ihn an. »Das hab ich nie gesagt.«
»Sicher hast du das. Das war an dem Tag, als er mit den Blumen ankam. Du warst schmutzig von der Gartenarbeit.«
»Du hast beteuert, dass du ihn nicht magst.«
Um seine Mundwinkel zuckte es schelmisch. »Siehst du, ich wusste doch, irgendjemand kann ihn nicht ausstehen.«
Sie verdrehte die Augen. »Jesse, worauf willst du eigentlich hinaus? Ich bin spät dran.«
»Ich finde, du solltest absagen.«
»Ich werde nicht absagen.«
Er grunzte frustriert. »Dann solltet ihr vielleicht besser in ein Restaurant wie Melville’s Mexican gehen.«
»Wie kommst du denn darauf?«
»Dort haben sie diese kleinen Fahnen, die man schwenken kann, wenn man etwas möchte.« Er benahm sich zweifellos idiotisch, aber die Vorstellung, dass seine Katie – ja seine, verflucht – mit einem seiner alten Freunde ausging, machte ihn fix und fertig.
Sie reckte selbstbewusst ihr Kinn. »Ich finde, ein Restaurant mit kleinen Flaggen ist nicht unbedingt ideal für ein romantisches Dinner.«
Jesse presste die Kiefer aufeinander und betrachtete sie, die bezaubernde, attraktive und eigenwillige Kate. Der Gedanke brachte ihn wieder zur Vernunft. Was sie machte und mit wem sie sich verabredete, ging ihn nichts an – sie waren schließlich nicht miteinander liiert. Er gab es nur ungern zu, aber ein Mann wie Parker war besser für sie. Sie verdiente jemanden, der verantwortungsbewusst war und sie nicht verletzte, selbst wenn es unbeabsichtigt passierte. Da konnte Jesse nicht mithalten.
Wieso war er eigentlich hier in ihrem Zimmer, in ihrem Haus? Zum Teufel, was machte er überhaupt in El Paso?
Fluchend lief er zur Tür und in den Gang, als es klingelte.
»Kate!«, rief Travis.
Sie zuckte unmerklich zusammen und rief Jesse nach: »Das ist bestimmt Parker. Machst du ihm kurz auf? Und sei nett zu ihm, bis ich komme. Danke!«
Dann schlug sie die Tür hinter ihm zu.
Fünf Minuten später saßen Jesse, Travis und Parker in Kates Wohnzimmer. Die Unterhaltung verlief schleppend.
»Hat Kate gesagt, ob sie noch lange braucht?«, erkundigte sich Parker.
»Nein«, antwortete Travis.
Einige weitere Minuten vergingen, in denen Jesse brütend vor sich hin starrte.
»Und wie ist das Gefühl, wieder in El Paso zu sein?«, versuchte Parker es erneut.
»Ganz gut.«
»Hast du schon irgendwen aus der alten Clique getroffen?«
»Nein.«
Parker nickte. »Wir haben uns alle aus den Augen verloren.«
Eine weitere Pause folgte.
Irgendwann tauchte Kate auf, und die drei sprangen erlöst auf. Bei ihrem Anblick empfand Jesse jedoch alles andere als Erleichterung. Kate sah umwerfend aus. Sie hatte ihre wilde Lockenmähne locker hochgesteckt und trug eine durchschimmernde Seidenbluse. Und einen verfluchten Rock, der sagenhafte Beine enthüllte.
»Wow, Kate«, schwärmte Travis. »Du siehst spitzenmäßig aus.«
Sie schien sich über das Kompliment zu freuen, denn sie lächelte verhalten.
Parker strahlte hingerissen. Ungeachtet dessen, was Kate seiner Meinung nach verdiente – Jesse bemerkte widerwillig ein schleichendes Gefühl von … Verärgerung? Jawohl, er ärgerte sich maßlos! Darüber, dass sie wie eine geborene Verführerin aussah. Mit Eifersucht hatte das nichts zu tun. Aber ob nun Verärgerung oder Eifersucht – es nutzte ihm gar nichts.
Das Paar trat durch die
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