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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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nicht noch schlimmer«, sagte er gefährlich ruhig. »Nimm die Waffe runter, Nando.«
    »Keine Chance.« Der Dealer zitterte, seine Augen waren schreckgeweitet. »Verschwinde.«
    Auf einmal klang er gar nicht mehr so cool.
    Der Blick in den Lauf einer Waffe änderte das Weltbild doch ganz erheblich.
    »Sag mir, was du über den Mord weißt, Nando.«
    »Ich sag gar nichts! Ich hab keine Angst vor dir«, zischte der Typ mit unsicherer Stimme, seine Augen waren blutunterlaufen vor Anspannung. »Du kannst mir nichts ans Zeug flicken.« Er lachte bemüht laut. »Nein, Mann, mich kriegst du nicht. Aber ich werde dich verdammt noch mal umpusten, du Penner. Du machst Nando Ramirez keinen Ärger mehr – kapiert, Wichser? Leg dich ja nicht mit mir an!«
    Wie aus heiterem Himmel fühlte Ben die Erschöpfung, die wie ein entspannender Bourbon durch seine Venen strömte. Dazu die kühle Abendluft. Die schlaflosen Nächte. Er ekelte sich vor dem Geruch in dem heruntergekommenen Hinterhof und vor einer Welt, durchsetzt von Drogendealern, die mehr Macht hatten als die Polizei. Drogendealer – feiges Pack, das einem Mann von hinten eine Kugel in den Kopf jagte.
    Völlig entkräftet und dadurch unvorsichtig trat er einen Schritt näher. »Nimm die Waffe runter.«
    Nando wurde panisch. »Nein!« Sein keuchender Atem hallte von der baufälligen Mauer wider, als er den Kopf hektisch von einer Seite zur anderen riss. Entweder hoffte er auf ein Wunder in Gestalt eines Fluchtwegs, oder er wollte sehen, ob er wirklich allein war.
    »Ich nehme meine runter, siehst du?« Ben senkte den Arm mit der Waffe und kam einen weiteren Schritt näher. »Ich will doch nur reden, Mann.«
    »Hör auf, keinen Schritt weiter!«, krächzte der Typ. »Ich schieße, ich schwör’s dir.«
    Die Hand des Dealers zitterte zunehmend. Ben trat noch näher heran.
    »Wir werden reden. Mehr nicht. Du hilfst mir, und ich helfe dir. Wir machen die ganz große Kohle zusammen, okay? Was hältst du davon?«
    Ben hätte schwören mögen, dass sein Gegenüber kurz davor stand, die Waffe zu senken.
    Aber dann ging alles schief.
    Ein Geräusch drang aus dem Hauseingang. Verflucht!
    »Waffe fallen lassen!«, brüllte jemand.
    Nando stand nur ungefähr acht Schritte von ihm entfernt, und Ben sah die Panik in seinen dunklen Augen toben. Der Junge war völlig neben der Spur und hob die Pistole. Sein Finger krümmte sich um den Abzug. Er zielte.
    Dann passierte alles wie im Zeitraffer. Ben versuchte, seine Waffe hochzureißen, und sprang gleichzeitig zur Seite. Zu spät. Das Donnern einer Maschinenpistole dröhnte in seinen Ohren. Das Pfeifen der Kugel, die schmerzhaft in seine Haut eindrang.
    Ben taumelte nach hinten, bis er gegen die Mauer schlug, und wähnte sich in einem bösen Traum. Wie in Trance tastete Nando verblüfft nach seiner Brust, aus der sich ein blutroter Strahl ergoss.
    Den Schützen hatte es also ebenfalls erwischt.
    Ben versuchte, sich zu konzentrieren. Wie durch watteweichen Nebel vernahm er Männerstimmen, bemerkte den sich am Boden krümmenden Nando.
    Als er an sich hinuntersah, konnte er nur einen kleinen Riss in seiner Jeans feststellen. Aber er fühlte, wie das Blut seinen Schenkel hinunterlief. Mit eiserner Willenskraft hielt er sich an der Mauer aufrecht, während sich der Hinterhof mit Polizisten füllte.
    »He, Slash, was sollte denn das? Nimmt einfach die Waffe runter, der Idiot! Bist wohl lebensmüde, hä?«, brüllte jemand aufgebracht. »Kannst verdammt von Glück reden, dass wir so schnell hier waren.«
    Wenn sie nicht urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht wären und Nando damit zu Tode erschreckt hätten, wäre Ben nicht angeschossen worden. Aber er brachte keinen Ton heraus.
    Wieder etwas gefasster, erkannte er in den besorgten Gesichtern, die er nur schemenhaft wahrnahm, seine Kollegen Crayton und Beal.
    »Du und Henry und euer ständiger Alleingang. Es ist zum Verrücktwerden, ich sag’s dir«, meinte Crayton, während Beal sich über den zusammengesackten Schützen beugte.
    »Er ist tot«, erklärte der Cop. »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Hältst du dich für Superman?«
    Die Worte drangen seltsam verzerrt an Bens Ohren. Auf einmal gaben seine Beine unter ihm nach, und er glitt langsam an der Mauer hinunter.
    »Mensch«, rief Crayton. »Slash ist zusammengeklappt. Er hat eine Kugel abgekriegt.«
    Dann wurde Ben schwarz vor Augen.
    An: Chloe Sinclair
    Katherine Bloom
    Von: Julia

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