Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
sie ihm vielleicht nicht vergeben würde. Als er sie jetzt ansah, ihr fast schwarzes Haar und die hellblauen Augen betrachtete, in denen eine durchdringende Eiseskälte brannte, verspürte er einen durchdringenden Schmerz bei dem Gedanken, dass er vielleicht Recht gehabt hatte.
Und das war nicht akzeptabel. »Chloe …«
Sie schnitt ihm das Wort ab. »Sag mir Folgendes. Jetzt, da du gebeichtet hast, und solange du in der Stimmung bist für eine Aussprache, was hast du wirklich vor mit KTEX?«
Er schaute sie sehr lange an und erinnerte sich an seinen ursprünglichen Plan. An den Kauf der drei Fernsehsender, die sich als wahre Goldgrube der Werbeeinnahmen für Prescott Media erweisen würden. Er hatte seinem Vorstand davon berichtet. Eine entsprechende Pressemitteilung war bereits geschrieben und wartete nur darauf, veröffentlicht zu werden. Er würde sein Ziel, das er sich gesteckt hatte, verfehlen, wenn er KTEX nicht übernahm und mit den Sendern in Tuscon und Albuquerque fusionierte. Und das alles nur, weil er sich in diese Frau verliebt hatte.
»Ich werde alles Notwendige dafür tun, dass mit KTEX alles richtig läuft.«
»Du willst uns doch nicht ruinieren?«
»Chloe, warum sollte ich?« Er wollte sie berühren, wollte sie zu sich heranziehen und sie dazu bringen, drei einfache Worte zu sagen: »Ich verzeihe dir.« Aber er verstand auch, dass die Sache nicht so einfach war.
Sie holte tief Luft. »Schwöre, dass du alles wieder gutmachen wirst.«
»Chloe, du hast mein Wort.«
Als sie den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, tappte er völlig im Dunkeln, was sie gleich sagen würde.
»Ich weiß bereits, wer du bist.«
Ein Augenblick der Stille verstrich, dann straffte er die Schultern, vor Überraschung sein Rückgrat versteifend – und noch etwas anderes. »Du hast es gewusst?«, fragte er. »Wie lange schon?«
»Seit den Dreharbeiten zu der Show. Ich habe dein Büro angerufen und nach Trey Tanners Sekretärin gefragt.«
Sie erklärte den Rest, und mit jedem Wort, das sie aussprach, wurde er ärgerlicher.
»Du hast es die ganze Zeit gewusst und mir nichts davon erzählt?«
Zu spät erkannte er seinen Fehler. Sie explodierte.
»Du bist wütend auf mich?«, stieß sie ungläubig aus. »Du, der du mich angelogen hast, bist verärgert, weil ich nicht damit herausgerückt bin, dass ich alles über deine Scharade weiß?«
»Also gut, ich hätte das nicht sagen sollen«, gestand er barsch ein.
»Nein, das ist nicht gut genug.« Sie drückte ihm den Finger auf die Brust. »Ich verlange eine bessere Entschuldigung.« Noch ein Fingerstich. »Du musst mir beweisen , wie Leid es dir tut. Ich möchte dich bitten und betteln sehen. Ich möchte, dass du vor mir zu Kreuze kriechst!«
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie mit ihm spielte. Und im selben Moment lachte sie und warf sich ihm so plötzlich in die Arme, dass er fast nach hinten getaumelt wäre.
»Ich bin so glücklich!«, rief sie. »Ich bin so erleichtert!«
Er verspürte die Veränderung tief in seinem Innern, die Freude und die eigene Erleichterung. Er konnte nicht anders, er musste sie einfach festhalten, das Gesicht an ihren Nacken schmiegen, ihren Duft einatmen, in sich aufnehmen, dass er Chloe tatsächlich in den Armen hielt.
»Hey, du erdrückst mich ja fast.«
Sofort lockerte er seinen Griff und setzte sie ab. Er wollte sie berühren, sie halten, ihr zeigen, wie viel sie ihm bedeutete. Sie musste etwas in seinem Blick entdeckt haben, denn plötzlich drehte sie sich um und lief los.
Er zögerte noch vor Überraschung, doch dann rannte er hinter ihr her.
Sie schrie ihr Glück heraus und lief den Flur hinunter. In der Tür zum Gästeschlafzimmer holte er sie ein.
Sie atmeten beide schwer, standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, sein Arm über ihrem Kopf gegen den Türpfosten gestemmt. Sie schauten einander an, wartend, vorwegnehmend. Dann gab er nach.
»Chloe«, flüsterte er.
Sie kamen zusammen wie zwei verlorene Seelen, ihre Münder fanden einander, er stöhnte, ohne sich zurückzuhalten, und zog sie dicht an sich heran. Ihre Umarmung war wild, ganz ausgelassen, jeder gab sich hin, alles um sich herum vergessend. Er strich mit den Händen an ihr hinab und umfasste ihre Hüften, als könnte er nicht ganz glauben, dass sie wirklich bei ihm war. Die Freiheit, sie zu berühren, jetzt, da sie wusste, wer er war, war von einer geradezu unerträglichen Süße.
Sie küssten einander leidenschaftlich, und weder er noch sie konnte
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