Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Schultern und befahl den beiden, endlich mit den Tamales fertig zu werden.
Chloe hob die gewürzte Hackfleischfüllung an und legte sie auf die perfekt weiche Masa. Serena ließ keine Fehler durchgehen, und so kam sie herüber und zeigte Chloe, wie man die Füllung entlang der Mitte ausbreitete und dann das Maishüllblatt rollte und den unteren Rand faltete, um das zu erschaffen, was nun erkennbar eine Tamale war.
» Perfecto! «, rief Serena.
Rasch bereiteten sie die weiteren Tamales zu, dann machten sie sich an die Zubereitung saftiger Rindfleisch-Enchiladas mit scharfer Sauce und Chili-Rellenos. Und als die Sonne allmählich am Himmel verblasste, hatten sie die Vorbereitungen für ein Fest abgeschlossen, auf dem Chloe vielleicht so erschöpft wäre, dass sie es gar nicht richtig genießen könnte.
Aber sie hatten schließlich gekocht, und zwar das himmlischste Essen, das es gab. Echtes hausgemachtes mexikanisches Essen.
Die niedliche Mindy traf zusammen mit Julia und Ben ein. Selbst Kate und Jesse drängten sich in das kleine Haus.
»Ich konnte das Chili noch zwei Häuser weiter riechen«, sagte Jesse begeistert.
Er spielte das beste Golf seines Lebens, und Chloe hatte noch nie zwei glücklichere Menschen gesehen. Sie redeten und lachten, so dass Chloe sich fragte, ob sie wohl auch jemals eine solch harmonische Beziehung haben würde. Als sie aufblickte, musterte Sterling sie.
Und dann lächelte er.
Alle am Tisch lachten über etwas, was Julia gerade gesagt hatte. Doch weder Sterling noch Chloe hörten, worum es dabei ging. Er betrachtete sie mit einer Sinnlichkeit, die nur durch die Intensität seines Blicks übertroffen wurde. Die Dinge spitzten sich zu zwischen ihnen, das spürte Chloe.
Alle amüsierten sich prächtig. Sie aßen Unmengen und tranken Margaritas, und am Ende waren alle angenehm beschwipst.
»Ben«, sagte Serena, »da du der ernannte Fahrer bist – ich bin so weit, du kannst mich ins Hotel bringen.«
»Ich dachte, du wolltest hier wohnen«, antwortete Sterling.
»Nein, nein, nein. Ich wollte nur erst einmal hierher kommen, um nachzusehen, was meine Jungs so treiben. Jetzt weiß ich es. Und nun kann Ben mich ins Hotel fahren. Es war ein langer Tag, und ich bin erschöpft.«
Als die Gruppe schließlich auseinander ging und Chloe zurückblieb, um aufzuräumen, gab Sterling Ben ein Zeichen, er solle ihm ins Wohnzimmer folgen.
»Bin gleich wieder da«, sagte Ben zu seiner Großmutter. »Worum geht’s?«, fragte er seinen Bruder.
Aus der Küche drang Gelächter. Durch die offene Tür sah Sterling, dass Serena und Chloe sich lachend unterhielten. Sofort kamen ihm zwei Erkenntnisse.
Zum einen begriff er mehr und mehr, dass Chloe wegen ihrer früheren Erfahrungen so verzerrte Ansichten über Männer hatte. Außerdem verstand er endlich, warum er sich selbst so leer und ruhelos gefühlt hatte. Nicht Herausforderungen hatten in seinem Leben gefehlt.
Sterling drehte sich zu seinem Bruder um. »Die Abmachung gilt nicht mehr.«
»Wie bitte?«
»Die Herausforderung oder was immer das war.«
»Aber du bist drauf und dran zu gewinnen – du wirst den Sender retten, und Chloe ist eindeutig in dich verliebt. Und ich bin im Begriff, mich bei meiner Familie lieb Kind zu machen und nach St. Louis zurückzukehren.«
»Ich möchte Chloe nicht auf diese Weise gewinnen. Sie soll wissen, wer ich bin, ob gut oder schlecht, und ihre Entscheidung auf der Grundlage der Wahrheit treffen, nicht auf der Basis dieser verrückten Herausforderung, auf die wir uns gar nicht hätten einlassen sollen.« Er zögerte. »Außerdem möchte ich, dass du nur dann nach St. Louis zurückkehrst, wenn du es wirklich willst.«
Bens riss die dunklen Augen auf. »Was ist passiert?«
»Ich habe Chloe kennen gelernt. Durch sie habe ich begriffen, was nicht gestimmt hat, warum ich in diesen Schlamassel hineingeraten bin.«
Ben wartete auf die Antwort.
»Sie hat mich erkennen lassen, dass es im Leben mehr gibt als arbeiten und gewinnen und die besten Geschäfte machen. Und nachdem ich etwas über ihre Vergangenheit erfahren habe, möchte ich ihr die Familie geben, die sie nie hatte. Inzwischen erkenne ich, warum sie mehr Zeit mit ihrem Vater verbringen will. Er ist alles, was sie hat. Aber jetzt hat sie auch mich. Ich kann ihr mehr Familie geben.«
Ben schlug seinem Bruder auf die Schulter. »Das ist ein Bruder, der mich stolz macht«, sagte er sehr emotional.
Sterling warf einen Blick zurück auf seine Großmutter und die
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