Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
die Balkontür verschwinden – bei leicht flatternden Vorhängen, wie ein Gott, der in sein Reich zurückkehrt. Das wird perfekt. Das hat Klasse. Und wie ich schon sagte: Das ist einmalig.«
»Na ja, da das die letzte Folge ist, könnte es funktionieren«, gab Pete eher widerwillig zu.
»Natürlich wird es das. Du machst dich besser jetzt gleich an die Arbeit, wenn wir den Zeitplan einhalten wollen.«
Pete gab seine Anweisungen. Sterling hörte kaum zu. Er sah, wie Chloe sich zum Gehen wandte. Sie wollte weg von ihm, das spürte er.
Er stand verwirrt da, weil er keine Ahnung hatte, warum sich alles so verändert hatte. Und soweit er überhaupt fühlen konnte, was sie so sehr verletzt hatte. Nicht seinen Stolz. Es war etwas anderes, was tiefer ging.
Aber was es auch immer war – im Grunde spielte es keine Rolle, sagte er sich grimmig. Sie könnte es ihm aber wenigstens erklären.
Er übersprang die Stufen, die sie voneinander trennten, und ergriff ihren Arm. »Erklärst du mir bitte, was das alles sollte?«, fragte er mit fester Stimme.
Etwas in ihren Augen flackerte, und einen kurzen Moment lang sah es aus wie Angst. Dann reckte sie energisch das Kinn.
»Ich habe gesagt, was ich denke«, erklärte sie ihm. »Ich will deine Rose nicht. Ich will dich nicht.«
Eine höchst willkommene Kühle überkam ihn »Das war vor vier Tagen noch nicht der Fall, als wir …«
Er unterbrach sich selbst. Tiefschläge waren nicht seine Art. Aber ihm war klar, dass Chloe wusste, wovon er sprach. Sie hatte ihn nicht nur gebeten, sie zu lieben. Sie hatte ihn geradezu angefleht. Hatte ihn glauben lassen, dass sie ihn so sehr liebte wie er sie. Wenn er allerdings dachte, dass ihr das jetzt peinlich war, lag er falsch.
»Vielleicht hätte ich dich gewollt«, sagte sie. »Aber das war, bevor ich erfuhr, wie herzlos du wirklich bist. Obwohl … das ist gar nicht wahr.« Sie schüttelte überrascht ihren Kopf. »Ich wusste es schon die ganze Zeit über, jedenfalls seit du beim Sender aufgetaucht bist. Aber ich habe dir erlaubt, mich zum Narren zu halten, so dass ich schließlich tatsächlich geglaubt habe, du seist kein halsabschneiderischer, prähistorischer, gefühlloser Eroberer, der Wetten auf das Leben und die Gefühle anderer Leute abschließt.«
Nach diesen Worten verwandelte sich die Kühle in eine bei ßende Kälte. »Wetten?«
Sie zog ihren Arm weg. »Spiel mir nicht den Unschuldsengel vor. Deine Schwester hat mir alles über die Wette erzählt, die du mit Ben abgeschlossen hast.«
Er hatte das Gefühl, als wäre er direkt zwischen den Augen getroffen. »Verdammt! Diana!«
Aber er konnte ja nur sich selbst Vorwürfe machen, niemandem sonst. Er hatte nicht einmal daran gedacht, Chloe von diesem Teil der Abmachung zu erzählen. Tatsächlich erinnerte er sich kaum daran. Für ihn war es bei dieser Wette um die Arbeit gegangen. Aber das konnte sie unmöglich wissen.
»Chloe, es tut mir Leid. Ich gebe es zu, ich hab es ganz schlecht angepackt. Die ganze Sache war ein Fehler.«
Sie wollte sich schon abwenden. Aber er war nicht bereit aufzugeben. Jetzt war nicht die Zeit, lange herumzureden. Er würde es jetzt ganz klar aussprechen. »Ich liebe dich, Chloe.«
Sie rang nach Luft, ihre Lippen öffneten sich, ihre blauen Augen wurde dunkel. »Das sagst du doch nur, weil du willst, dass ich die Folge noch einmal aufzeichnen lasse, damit du nicht dastehst wie ein Blödmann.«
» Der Frauenschwarm ist mir völlig gleichgültig. Ich liebe dich, wie ich noch nie in meinem Leben eine Frau geliebt habe. Keine einzige Frau. Niemals.«
Chloe fühlte sich gefangen und in die Ecke getrieben. Bei diesem Anblick hätte er sie am liebsten auf den Armen zum nächsten Bett getragen. Er wollte sie festhalten, streicheln, ihr zeigen, wie wichtig sie ihm war. Doch mit Sex konnte man dieser Frau gar nichts beweisen.
»Ich weiß, was du vorhast«, sagte sie. »Du bist drauf und dran, öffentlich ein peinliches Bild abzugeben. Deshalb ergreifst du jetzt drastische Maßnahmen, um mich zurückzugewinnen.«
Er drehte fast durch. »Ich versuche, nichts anderes zu gewinnen als dein Herz.« Er schrie so laut, dass seine Stimme von den Wänden und der Decke widerhallte. Dann zwang er sich zur Ruhe. Der Zeitpunkt war gekommen, dass er sich ihr jetzt endlich ganz öffnen musste.
»Ich wollte – nein, will - dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich dafür, dass du für das kämpfst, woran du glaubst – für die Menschen, an die du glaubst. Du gibst dich
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