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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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nicht mit Mist zufrieden. Und ich finde es wunderbar, dass du mich wolltest, damals in dieser verdammten Hoteltoilette. Mich, nur mich, nicht Sterling Prescott …«
    Im Raum war erstauntes Raunen zu hören.
    Sie drehten sich um und sahen die gesamte Crew, die ihnen zusah.
    »Er ist Sterling Prescott?«
    »Der echte Sterling Prescott von Prescott Media?«
    »Ich dachte, er ist Trey Tanner.«
    »Wow«, sagt Pete. »Wer hätte gedacht, dass wir hier eine Reality-Soap drehen?« Er drehte sich zu Julia um, die wie betäubt dastand. »He, was meinst du? Könnte das funktionieren?«
    Sterling fluchte leise, schnappte sich Chloes Hand und zog sie durch das Treppenhaus in die Küche.
    »Böse, dass die Katze aus dem Sack ist?«, fragte sie.
    Er hob eine Augenbraue. »Dieses Grinsen ist unter deiner Würde.«
    Ihre Wangen wurden feuerrot. »Du bringst das Schlechteste in mir hervor, immer wieder. Du bist derjenige, der sich als Lügner herausgestellt hat. Nicht ich. Ich brauche mich nicht zu schämen.«
    »Es ist mir völlig egal, dass die Katze aus dem Sack ist. Ich bin verdammt froh, dass es endlich raus ist. Ich bin Sterling Prescott!«, schrie er. »Und ich liebe Chloe Sinclair.«
    »Psst!«
    »Warum? Ich bin stolz darauf, wer ich bin – einmal abgesehen von einigen ziemlich dämlichen Sachen, die ich gemacht habe. Und vor allem möchte ich, dass alle wissen, was ich für dich empfinde. Es ist mir so was von egal, ob ich im Fernsehen wie ein Idiot dastehe. Was Ben angeht: Ich habe ihm – bevor wir beide miteinander geschlafen haben – gesagt, dass Schluss ist mit der Wette. Ich will dich. Ich liebe dich.«
    Chloe stand da, als würde sie gleich zerbrechen – und er sah, dass sie immer noch nicht verstand.
    Er tat einen tiefen Atemzug und fuhr fort. »Ich habe alle meine Hoffnungen und Wünsche aufgegeben, um Prescott Media zu retten.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Es stimmt. Ich hatte niemals die Absicht, ins Familiengeschäft einzutreten. Als ich anfing zu studieren, habe ich ein Diplom in Mikrobiologie gemacht. Ich wollte etwas Großes für die Welt leisten. Etwas, bei dem es nicht um das Geschäft oder ums Geldverdienen ging. Aber nachdem mein Großvater gestorben war, kam meine Großmutter zu mir und erklärte mir, was los war. Mein Vater war nicht dafür geschaffen, das Unternehmen weiterzuführen, und sie selbst konnte es auch nicht länger zusammenhalten.«
    Es war ganz und gar gegen sein Wesen, so viel von sich preiszugeben. Aber für Chloe war er dazu bereit. Bei dieser Frau fühlte es sich sogar ganz wunderbar an. Endlich war er er selbst. Er spielte niemandem mehr etwas vor. Und in diesem Moment merkte er, dass er sein ganzen Leben lang immer etwas vorgespielt hatte. Er war derjenige gewesen, den die Familie haben wollte, und zu dem war er erzogen worden. Es hatte niemanden interessiert, was er wirklich gewollt hatte. Damit war jetzt Schluss.
    »Meine Mutter und meine Schwester waren nur an einem interessiert: Geld ausgeben. Und wenn alles so weitergegangen wäre wie bis zu dem damaligen Zeitpunkt, wäre bald kein Geld zum Ausgeben mehr da gewesen. Mein Vater hat den größten Teil seines Lebens damit verbrachte, Spielzeugsoldaten zu basteln. Entscheidungen zu treffen hat er anderen überlassen. Niemand hat sich ums Geschäft gekümmert.«
    Er wusste, dass er wichtigtuerisch klang. Schlimmer noch: Er hatte das Gefühl, Chloe eine Leidensgeschichte vorzutragen. Aber das war nicht seine Absicht. »Ich habe meine Hauptfächer gewechselt und einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften gemacht, während Grandmère alles zusammengehalten hat. Danach bin ich in mein Elternhaus zurückgekehrt und habe das Geschäft übernommen. Ich habe es getan, ohne mich auch nur ein einziges Mal zu beklagen oder irgendetwas zu bereuen. Jedenfalls so lange, bis ich dich getroffen habe. Der Moment, in dem ich dein Gesicht erblickte, wie du mich unschuldig und voller Verlangen ansahst – das war, als wäre ich dahin zurückgekehrt, wie mein Leben hätte sein können. In eine Welt, in der ich an die wahre Liebe glauben könnte. Das hast du mir geschenkt. In einer Hoteltoilette in El Paso, Texas, hast du mir gezeigt,was ich so lange entbehrt habe. Und in diesen ersten zwei Wochen, in denen wir die Show entwickelt haben, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben erfahren, wie zwei Menschen wirklich zueinander finden.«
    Sie verkniff sich eine Antwort.
    »Nichts, was ich für dich fühlte, hat irgendetwas mit der Wette zu tun«,

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