Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
können?
Und was die vier Wochen Zeit betrifft: Du hast Kates große Golf-Show in zwei Wochen produziert. Ich sehe da kein Problem. Julia
An: Chloe Sinclair Von: Katherine Bloom
Thema: Aktueller Stand
Hast du Julia schon von deiner abendlichen Begegnung mit Trey Tanner erzählt?
Kate
Katherine C. Bloom
Nachrichtenmoderatorin, KTEX TV West-Texas
An: Katherine Bloom
Von: Chloe Sinclair
Thema: Noch nicht
Ich hatte noch nicht die Gelegenheit. Aber ich mach’s noch. Sobald ich allein mit ihr sprechen kann.
C.
An: Julia Boudreaux
Katherine Bloom
Von: Chloe Sinclair
Thema: Wird erledigt
Also gut. Ich mache alles, was ich kann, um der neuen Show zum Erfolg zu verhelfen. Ich habe bereits kurze Werbespots entworfen, mit dem Aufruf, sich bei uns zu melden. Wir bringen das in den Nachrichten. Kate, ich möchte, dass du etwas darüber in Live with Kate sagst. Wir machen jetzt erst mal richtig Werbung für die Show. Auch wenn ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass Frauen sich ernsthaft auf so was einlassen.
Chloe
5
S ie hatte sich also geirrt.
Die Männer und Frauen, die sich gemeldet hatten, um bei der Reality-Show von KTEX TV Der Frauenschwarm und sein Dutzend Texas-Rosen mitzumachen, standen Schlange vor dem Gebäude und bis zur Straße hinunter. Offenbar hatte sich die halbe westtexanische Bevölkerung zwischen achtzehn und achtunddreißig auf den Weg gemacht, außerdem hatten sich nicht wenige über Fünfzigjährige unter die Bewerberinnen und Bewerber gemischt.
Hatten diese Menschen denn keinen Stolz?, fragte sich Chloe, während sie an dem langen Klapptisch saß, in dem Zimmer, das bis vor einer Stunde noch als Kantine von KTEX gedient hatte. Jetzt sollten hier die Castings der Hunderte von Männern und Frauen stattfinden, die für fünfzehn Minuten – oder zwei Wochen – berühmt sein wollten.
Trey Tanner saß neben ihr.
Vor ihr lag ein Stapel mit Fotos und Bewerbungsunterlagen. Sie spürte, dass er sie betrachtete, während sie die Unterlagen aller Bewerberinnen und Bewerber betont auffällig durchsah – oder so tat, denn sie fühlte sich höchst unwohl in ihrer Haut.
»Ich glaube nicht, dass wir Schwierigkeiten haben werden, unseren Junggesellen und unser Dutzend Rosen zu bekommen«, meinte er und sah Chloe dabei humorvoll an.
Neben ihm zu sitzen war schon schlimm genug. Wenn er sie anlächelte, hätte sie am liebsten geschrien. Und zwar aus Verärgerung darüber, dass sie Herzklopfen hatte. Sie durfte es sich einfach nicht gestatten, diesem Mann Gefühle entgegenzubringen. Sie sollte lieber wegen ihres Mangels an gesundem Menschenverstand in der Woche zuvor ein schlechtes Gewissen haben. Doch wann immer ihr Blick auf ihn fiel, musste sie einfach auf seinen Mund blicken. Sie rettete nur eines, nämlich wann immer er den Mund auftat, kam etwas völlig Überhebliches und Selbstherrliches heraus, als wäre er hier der Chef und nicht ein Berater, den sie angeheuert hatten. Trey Tanner führte sich auf, als hätte er nicht den leisesten Schimmer, wie man von jemand anderem Anweisungen entgegennahm.
»Wie bitte?«, fragte er und unterbrach ihre Gedanken.
»Nichts.« Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich erneut auf den vor ihr liegenden Stapel von Bewerbungsunterlagen. »Wir sollten anfangen, wenn wir mit allen Gespräche führen wollen. Das muss schnell über die Bühne gehen, und selbst dann wird es Stunden dauern.«
»Wenn ich die Fotos durchsehen dürfte, könnte ich die Auswahl ziemlich weit einschränken und die Ungeeigneten aussortieren.«
»Wovon sprechen Sie?«
»Von den miesen Typen, den Drecksäcken und den Taugenichtsen.«
»Das ist völlig ungerecht! Und gemein.«
»Wie Sie wollen. Wenn Sie sich die Zeit nehmen möchten – ich habe nichts dagegen. Ich will Ihnen nur helfen.« Er lächelte, aber sein Lächeln wirkte ziemlich gezwungen und sehr misstrauisch. Chloe sah ihn prüfend an.
»Fangen wir an«, sagte er. »Wo steckt denn unser erster Hoffnungsträger?«, rief er.
Die dreiundzwanzigjährige Empfangsdame von KTEX erschien so schnell an der Tür, wie sie noch nie etwas bei KTEX getan hatte. Sie trug ein Outfit, das Chloe noch nie an ihr gesehen hatte. Entweder wollte sie sich für Der Frauenschwarm bewerben, oder sie war an Trey Tanner interessiert.
Chloe blickte an sich herab, auf ihren biederen Rock und
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