Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
die Schuhe mit flachen Absätzen. Es schien ihr, als hätte sie nicht nur jede Spur von Sexappeal eingebüßt, sondern wäre noch weiter in die entgegengesetzte Richtung gegangen.
»Bitten Sie den ersten Kandidaten herein«, wies Trey die Empfangsdame an.
»Ja, Sir.« Sie wandte sich zum Gehen.
»Lucy! Ich bin Ihre Vorgesetzte!« Trey blickte zu Chloe hinüber, als sie lächerlicherweise hinzufügte: »Sie können den ersten Kandidaten hereinbitten.«
Trey lachte. Lucy verdrehte die Augen. In Sachen Mitarbeiterführung kann ich noch einiges lernen, dachte Chloe.
Der erste Bewerber stellte sich als Leonard Parsimmons vor.
»Vielen Dank für Ihr Kommen, Leonard«, sagte Chloe freundlich.
Er trug ein kurzärmeliges Button-down-Hemd, das in seiner gebügelten hellen Stoffhose steckte. Obwohl er in seinen Unterlagen einen Meter achtzig als Körpergröße angegeben hatte, war er höchstens einen Meter siebzig groß. Er hatte hellblondes Haar, das ihm in die Stirn fiel, und wog – wie ein Blick auf seine Unterlagen zeigte – 65 Kilo. Ein kleiner Mann mit schüchternem Lächeln.
»Der Nächste«, sagte Trey, was alle verblüffte.
»Wie bitte?«, sagte Chloe. »Wir haben noch keine einzige Frage gestellt.«
»Wie Sie sagten, die ganze Sache muss schnell über die Bühne gehen, sonst sitzen wir noch heute Abend hier.«
»Aber wir müssen Fragen stellen.«
Trey seufzte matt und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Chloe sah Leonard an. »Mr. Parsimmons, was ist Ihre Lieblingsfarbe?«
In den folgenden Minuten redeten und lachten sie. Der Mann war reizend, freundlich und nett, und Chloe fand ihn großartig. Am Ende des Gesprächs brachte sie ihn sogar zur Tür.
»Ich denke, mit ihm könnte es klappen«, sagte sie, als sie an den Tisch zurückkam.
Trey schien fassungslos. »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst. Wir sollen die Leute dazu bringen, sich die Show anzusehen, nicht dazu, dass sie möglichst schnell den Kanal wechseln.«
»Er ist großartig!«
»Er ist furchtbar.«
»Nennen Sie mir einen guten Grund.«
»Würden Sie mit ihm ausgehen?«
»Natürlich.«
»Tatsächlich? Würde es Ihnen heiß und kalt den Rücken hinunterlaufen? Können Sie sich vorstellen, mit ihm zu schlafen?«
Chloe schluckte. »Sie sind schrecklich.«
»Nein. Ich versuche nur, die Wahrheit herauszufinden.«
»Die Wahrheit? Ach ja, natürlich. Ich kenne Ihren Typ.«
»Was wollen Sie eigentlich – mich mit Leonard vergleichen? Uns beide in ein Klischee zwängen, indem Sie sagen, er ist nett und freundlich, und ich bin ein Neandertaler, der Sex für ein Spiel hält und nur daran denkt, eine Frau ins Bett zu schleifen.«
»Ganz genau!«
»Da täuschen Sie sich. Ich mag Frauen sehr gern, auch im Bett. Das gebe ich zu. Aber Frauen geben selten zu, was sie wirklich wünschen.«
»Bitte mehr von diesen Vorurteilen!«
»Frauen sagen, sie mögen Ashley«, fuhr er mit geradezu kühner Selbstsicherheit fort, »aber in Wirklichkeit sehnen sie sich nach Rhett.«
Chloe blieb der Mund offen stehen.
»Sie behaupten, nette, sensible Männer zu mögen, aber in Wahrheit wollen sie einen starken Mann, der selbstbewusst ist und sie beschützen kann.«
Chloes Lippen zitterten bei dem Versuch, die Worte zu finden, die ihren Abscheu am besten zum Ausdruck brachten. »Sie … sind der … der arroganteste, widerlichste Kerl, dem ich – unglücklicherweise – je begegnet bin.«
Der nächste Kandidat betrat den Raum, ein muskelbepackter Bodybuilder, der augenscheinlich keinen Hals besaß.
»Oh, schauen Sie«, zischte Chloe leise und lächelte saccharinsüß. »Ein Mann wie aus dem Urwald. Ihr Held.«
»Ich rede nicht von Tarzan …«
Sie schnaubte verächtlich.
»Ich rede über jemanden wie …«, er dachte nach und fuhr dann fort: »… John Wayne. Die Art von Mann, der Nein als Antwort nicht akzeptiert und am Ende die Stadt rettet.«
»Grundkenntnisse über männliches Verhalten, erlernt in billigen Filmen aus den Fünfzigern. Ich bin beeindruckt.«
Seine Brauen hoben sich.
Dieses Mal komplimentierte sie den Kandidaten hinaus. »Der Nächste!«
Eine Frau betrat den Raum. Als Trey die üppige Blondine anlächelte, war Chloe klar, dass die längsten Wochen ihres Lebens vor ihr lagen.
»Tammi, mit i« lächelte und flirtete mit Trey. Sie beugte sich vor, wann immer sich die Gelegenheit bot, ihre Pamela-Anderson-Brüste zu zeigen. Als ob das ihre Aufgabe wäre.
»Ich finde, sie ist die perfekte Wahl«, sagte Trey, als Tammi den Raum
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