Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
zuvor – falls eine Steigerung überhaupt möglich war. Sein Körper verströmte eine enorme Männlichkeit.
»Sie sehen furchtbar aus«, stammelte sie.
»Danke«, gab er trocken zurück. »Sie sollten allerdings den anderen Kerl sehen. Der sieht schlimmer aus.«
Schlimmer?
»Wie ist es zu den Verletzungen gekommen? Was ist passiert? Waren Sie in einen Unfall verwickelt?« Sie zögerte und fügte dann ungläubig hinzu: »Haben Sie sich etwa geprügelt?«
Er besaß die Unverschämtheit zu lächeln, allerdings nur ein halbes Lächeln, bevor er vor Schmerzen aufstöhnte. »Eine kleine Handgreiflichkeit. Nichts Ernstes. Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.«
»Es gibt keine Entschuldigung dafür, sich zu prügeln.«
Er hob ein wenig den Kopf. Chloe überlegte, was den Streit wohl ausgelöst haben mochte.
»Und warum haben Sie sich geschlagen?«
Er sah sie an, schien darüber nachzudenken. Dann zuckte er die Achseln und verzog schmerzhaft das Gesicht, ehe er sich wieder seufzend zurück aufs Bett fallen ließ, die eine Hand ausgestreckt an der Seite, die andere auf dem Bauch.
»Nichts, worüber Sie sich Gedanken machen müssen.«
»Erzählen Sie mir davon.«
»Chloe«, er hielt die Augen weiter geschlossen, »lassen Sie’s gut sein.«
Sie dachte nach. »War es wegen der Show?«
Er brummelte etwas.
»Es war wegen der Show! Was haben sie gesagt? Sie können sie nicht ausstehen. Sie haben gesagt, die Show ist ein Flop.«
»Haben sie nicht.«
»Dann ging es um die Frauen. O nein! Es ging um mich! Man hat gesagt, ich sei ein hässliches Entlein, nicht wahr?«
Er hob mühsam den Kopf. »Niemand hält Sie für ein hässliches Entlein. Die wollten Ihnen eher an die Wäsche. Ich musste ihnen zeigen, dass sie sich von Ihnen fern halten sollen.«
»Man hat Sie zusammengeschlagen, weil Sie mich verteidigt haben?«
»Schwamm drüber«, stöhnte er und legte sich zurück, während seine Hand seinen Oberkörper hinabglitt und direkt über seinem … liegen blieb.
Sie bemerkte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. Er sah göttlich aus, groß und wohl proportioniert, und sie konnte alles erkennen, auch den Haarflaum auf der Brust, der sich zu seinem Unterleib hin zu einem schmalen Strich verjüngte. Trey trug weder Shorts noch eine Pyjamahose, nicht einmal ein Laken bedeckte ihn.
Er lag auf dem Bett, sein … Intimteil … nicht so ganz intim. Und beeindruckend groß – und plötzlich größer werdend.
Sie wurde rot bis unter die Haarspitzen und erkannte viel zu spät, dass er sie beobachtet hatte.
»Oh … ich … wollte nicht …«
»Sehen Sie, ich habe Ihnen ja gesagt, dass nichts und niemand Sie für ein hässliches Entlein hält«, sagte er nörgelnd, auch wenn sein Lächeln seinen Tonfall Lügen strafte.
Sie nahm die Bettdecke, die zu Boden gefallen war, und warf sie über ihn. Aber die Decke interessierte ihn überhaupt nicht.
Er drückte sich vom Bett hoch und stellte sich daneben, nur der Hauch einer Grimasse verriet, dass er Schmerzen hatte.
»Was machen Sie da?«, fragte sie nervös und trat einen Schritt zurück.
»Es scheint mir nur höflich zu sein, Ihnen zu zeigen, wie begehrenswert Sie sind.«
»Das muss nicht sein, wirklich nicht.«
Er packte sie ohne Mühe. Allerdings konnte sie kaum glauben, als er sie, statt sie zu küssen, wie sie es sich vorgestellt – erhofft – hatte, wie einen Sack Kartoffeln über die Schulter warf. Sie schnappte nach Luft, aber das hielt ihn nicht zurück.
»Ahhh!«, rief sie, als er sie herumwirbelte.
Ja, er wirbelte sie herum. Dieser Mann, dieser nackte Mann, ein Ausbund an Disziplin und Selbstbeherrschung, wirbelte sie herum, als würden sie auf der Highschool herumalbern – wenn man den nackten Körperteil vergessen konnte.
»Ich weiß nicht, ob das hier Begehrenswürdigkeit beweist.« Nicht, dass es darum ging. »Und außerdem: Sie sind verletzt! Lassen Sie mich runter!«
Er tat es, aber alles geschah so schnell, dass ihr ein wenig schwindlig war, als sie wieder auf dem Boden stand. Um nicht zu taumeln, musste sie sich an seinem Arm festhalten.
»Wenn Sie darauf bestehen«, sagte er kühn und zog sie dabei zu sich heran.
Dann erwischte er sie nochmals unvorbereitet und küsste sie – und das auf eine Art, die man nur als spielerisch und lustig bezeichnen konnte. Und dann flüsterte er ihr Worte zu, bei denen sie wider Willen lachen musste.
»Ihre Lippen sind wie Erdbeeren.«
Sie schnaubte und seufzte wohlig zugleich.
»Ihre Augen
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