Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
errötete schuldbewusst.
»Kacey, sagen Sie mir, wo Jessica ist.«
»Das kann ich nicht. Wirklich nicht«, gab sie entschuldigend zurück.
»Wenn Sie es mir nicht verraten, muss ich die Polizei rufen.«
Kacey blickte sich um. »Sie dürfen aber niemandem sagen, dass ich es Ihnen verraten habe.«
»Was denn?«
»Dass Jessica mit ihrem Freund ausgegangen ist. Aber sie ist bald zurück, das schwöre ich.«
Chloe war fassungslos. »Mit ihrem Freund?«
»Ja, sie hat ihn kurz vor Drehbeginn kennen gelernt.«
»Warum macht sie dann aber bei der Show mit?«
»Um im Fernsehen aufzutreten. Sie hofft, dass irgendein Hollywood-Typ auf sie aufmerksam wird.« Kacey schnaubte verächtlich. »Als ob das je passieren würde. Aber sie kommt zurück, das schwöre ich. Letzte Nacht ist sie auch zurückgekommen.«
»Sie schleicht sich jede Nacht aus dem Haus?«
Aber Kacey hatte keine Lust, noch mehr zu verraten. »Kann ich jetzt wieder schlafen?«
»Natürlich. Und danke.«
Chloe verließ das Zimmer. In der Küche begann sie auf und ab zu gehen. Als die Wanduhr fünf Uhr zeigte, war ihr klar, dass sie keine andere Wahl hatte.
Sie schlüpfte nach draußen in die Dunkelheit und ging durch Julias Garten. Sie eilte durch den Torbogen, wunderte sich kurz, wie hoch das Gras gewachsen war, und betrat durch die rückwärtige Tür ihr Haus.
Drinnen brannte kein Licht. Dennoch konnte sie genug sehen, um festzustellen, dass darin ein wahres Chaos herrschte. Er war erst vier Tage zuvor eingezogen, aber Teller und Gläser standen unordentlich auf dem Tisch, als hätte ihr Gast gegessen und wäre dann einfach aufgestanden und gegangen. Soviel sie erkennen konnte, hatte er sich das Essen kommen lassen. Er hatte sich keine einzige Mahlzeit selbst zubereitet.
Durch das dunkle, vom Mondlicht erfüllte Zimmer ging sie ins Gästeschlafzimmer, das jedoch leer war. Sie nahm denselben Weg zurück und fand ihn in ihrem Schlafzimmer, fest schlafend.
Sie blieb an der Tür stehen, während der Mond das Zimmer mit hellem, silbrigem Licht erhellte und sein Licht auf den umwerfendsten nackten Mann warf, den sie je im Leben gesehen hatte.
Trey Tanner, alias Sterling Prescott, lag bäuchlings auf dem schmalen Bett, seine nackten Füße hingen davon herab, und er hatte keinen Faden Kleidung an seinem herrlichen Körper.
Chloe stand da und konnte sich nicht rühren. Er war wunderschön. Die Hüften schmal, der Po hübsch geformt, die Haut glatt und muskulös. Die Schultern waren breit, die nach oben ausgestreckten Arme verschwanden unter dem Kopfkissen. Sein Mund stand leicht offen, die dunklen Haare fielen ihm ins Gesicht. Es fiel schwer, sich vorzustellen, dass dieser im Schlaf so verletzlich aussehende Mann sonst stets so dominant war.
Als sie näher trat, hätte sie ihn am liebsten angefasst. Aber sie bezwang sich. Und wäre wieder gegangen, dachte sie, wenn da nicht die Kandidatin wäre, die sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatte, die Rose , die bereits einen Freund besaß und mit der man sich befassen musste.
Vielleicht sollte sie eine Decke oder ein extra Laken besorgen.
»Chloe?«
Seine Stimme klang ein wenig verschlafen und in seiner rauen Art überraschend jugendlich.
Sie schwieg, schließlich fand sie ein Kleidungsstück, mit dem sie ihn bedecken konnte. Was ein Fehler war.
Er erhob sich auf die Ellbogen, als müsste er eine Tonne Ziegelsteine stemmen, und lächelte ein wenig gequält. Er sah ziemlich erschöpft und sehr mitgenommen … und atemberaubend attraktiv aus. Als ihre Blicke eineinander trafen, öffneten sich seine vollen Lippen, als wäre er ein teuflisch verdorbener Junge. Ihr war, als berührte er sie wissentlich intim. Ihr Herz tat einen Sprung.
Er sah sie an, in dem Mondlicht, mit diesen Augen, die so verführerisch waren in ihrer Dunkelheit. Als er den Blick auf ihre Lippen senkte, verspürte sie ein tiefes, pochendes Ziehen zwischen ihren Schenkeln.
Doch als er sich einen Schritt näherte, während das Mondlicht auf sein markantes Gesicht und seinen muskulösen Leib fiel, bemerkte sie, dass er auf Armen, Schultern und Brustkorb blaue Flecken hatte. Und seine Fingerknöchel waren mit Schürfwunden übersät.
»Was ist mit Ihnen passiert?«
Er wälzte sich herum und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen. Offenbar störte es ihn überhaupt nicht, dass er sich ihr nackt präsentierte.
Sie dagegen war sehr beeindruckt. Es verschlug ihr den Atem, und ihr Kopf schwindelte. Er war noch viel schöner als je
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