Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Teufel, nein. Ich mag sie nicht einmal. Das ist ja das Problem. Sie hat alles, was mir an einer Frau nicht gefällt.«
Sterling sah ihn merkwürdig an. »Es ist schwer, wenn’s einen ordentlich erwischt hat, nicht wahr?«
Nachdem die Polizisten abgezogen war, ging Sterling zurück in Julias Haus.
»Mein Damen«, verkündete er, als er, mit Ben im Schlepptau, durch die Hintertür hereinkam.
Sterling betrachtete die Rosen , die am Küchentisch saßen, Kaffee tranken und Joghurt löffelten. Chloes Wangen waren leicht gerötet, sie biss gerade in einen Doughnut mit Schokoguss und Vanillepuddingfüllung, während sie sicherlich daran dachte, was nur einige Stunden zuvor zwischen ihnen passiert war.
Zuerst wollte sie den Doughnut zurück auf den Teller legen, aber dann biss sie doch ein extra großes Stück ab.
Am liebsten wäre er zu ihr gegangen und hätte ihr die Vanillesoße vom Mund abgeküsst. Aber das ging nicht, er musste Der Frauenschwarm sein und wenigstens den Anschein von Unparteilichkeit aufrechterhalten. Wenn die Show schließlich abgedreht wäre, würde er Chloe berühren, sie halten, ihr all die Dinge sagen, die er ihr sagen wollte.
Die anderen Frauen waren von seinem Erscheinen sichtlich überrascht. »Trey«, seufzte Mindy und schmachtete ihn an. Er war mit genügend Frauen zusammen gewesen, um zu wissen, dass sie lieb und freundlich und absolut in ihn verknallt war. Er musste sichergehen, dass er ihr nicht wehtat.
»Mmmm«, flötete Leticia. »Was für ein Held Sie doch heute Morgen waren. Ein großer, schöner, starker Held.«
Chloe biss noch einmal in ihren Doughnut.
»Kein Held«, berichtigte er. Dann sah er jede der Frauen einzeln an. »Wir müssen dafür sorgen, dass so etwas wie heute Morgen nicht noch einmal passiert. Und deshalb müssen Sie alle diese Tür abschließen.«
Chloe nickte zustimmend und brummelte etwas, als wurmte es sie, dass er Recht hatte.
»Außerdem wird mein Bruder Ben ab sofort bis zum Drehschluss das Haus rund um die Uhr bewachen.«
Ben verzog das Gesicht.
Julia stemmte die Hände in die Hüften. »Was meinen Sie damit – ›rund um die Uhr‹?«
»Dass er hier im Haus wohnen wird.«
Dieses Mal war es Julia, die eine Grimasse zog.
Eine Stunde später, nachdem die Mädchen wieder auf ihre Zimmer gegangen waren, um sich auf die Dreharbeiten vorzubereiten, ging Julia zurück in die Küche. Sie und Chloe wollten sich zu einer Planungssitzung zusammensetzen, um die nächste Folge fertig zu stellen, die an diesem Tag aufgezeichnet werden sollte. Man hatte die erste Folge noch einmal ausgestrahlt, um so viele Zuschauer wie möglich zu erreichen. Heute Abend wollten sie Show Nummer zwei ausstrahlen.
Ben stand in der Halle und unterhielt sich mit einem Mann, der einen Karton unbestimmten Inhalts anlieferte. Sowie Julia erschien, unterbrach er das Gespräch und ließ sie nicht aus den Augen. Sie spürte seine Blicke auf sich ruhen, er sah sie prüfend an, von ob bis unten, als könnte er ihr unter die Kleidung schauen.
Wenn er sich hier im Haus einquartieren wolle, dann müsse er auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen, hatte sie ihm gesagt. Damit er es, wie sie kindisch gedacht hatte, so unbequem wie möglich hatte. Was ihr aber nur gerecht vorkam, wenn sie bedachte, was seine bloße Nähe bei ihr bewirkte.
Wenn sie allerdings ganz ehrlich mit sich war, dann konnte sie nicht in Worte fassen, warum Ben sie eigentlich so sehr aus der Fassung brachte. Wenn sie an ihm vorbeiging, schenkte er ihr ein Lächeln, wie sie es selten bei Männern registrierte – zumindest hinsichtlich ihrer eigenen Person. Wissend, überheblich und völlig uneingeschüchtert. Das war’s. Der Mann hatte keine Angst vor ihr, und ihre sorgfältig gezielten verbalen Spitzen hatten ihn nicht im Geringsten aus dem Gleichgewicht gebracht. Er war sogar der erste Mann, an den sie sich erinnern konnte, dem sie nicht einmal gefiel.
Sie ging durch die Schwingtür und betrat die Küche. Ben und der Bote folgten ihr, blieben jedoch nicht stehen, sondern gingen weiter in den Geräteraum.
Julia war überaus dankbar, als Chloe die Küche betrat.
»Chloe!«, rief sie begeistert. »Du siehst zauberhaft aus!«
Chloe blickte an sich hinunter: auf ihre schlichte weiße Bluse, den Schottenrock und die schlichten Pumps. Dann sah sie Julia fragend an. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
»Nichts. Ist alles super!«
»Du Glückliche«, sagte Chloe.
»Wovon redest du? Bist du wegen des Eindringlings
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