Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit
polternd zwischen die Beine; er griff nach dem einen und bückte sich nach dem anderen, sprach aber mit einem unbeschädigten Lächeln auf seinem runden Gesicht gleichzeitig wie folgt:
»Mein Name ist Brown. Bitte um Vergebung. Ich komme wegen dieser Sache mit den MacNabs. Ich habe gehört, daß Sie oft Menschen aus solchen Schwierigkeiten helfen. Um Vergebung, wenn ich mich irre.«
Inzwischen hatte er unter Verrenkungen seinen Hut zurückgewonnen und machte nun eine sonderbare kleine ruckende Verbeugung über ihn hin, als sei damit alles in zufriedenstellender Ordnung.
»Ich gestehe, Sie nicht zu verstehen«, erwiderte der Wissenschaftler mit kalter intensiver Höflichkeit. »Ich fürchte, Sie haben sich in der Tür geirrt. Ich bin Dr. Hood, und meine Arbeit ist fast ausschließlich literarisch und erzieherisch. Es trifft zu, daß ich manchmal von der Polizei in Fällen besonderer Schwierigkeit und Wichtigkeit konsultiert worden bin, aber – «
»Oh, dieser ist von der größten Wichtigkeit«, fiel ihm der kleine Mann namens Brown ins Wort. »Wissen Sie, ihre Mutter läßt nicht zu, daß sie sich verloben.« Und er lehnte sich in fröhlicher Vernünftigkeit in seinen Stuhl zurück.
Die Brauen von Dr. Hood zogen sich düster zusammen, aber die Augen unter ihnen leuchteten hell, aus Ärger oder aus Erheiterung. »Aber dennoch«, sagte er, »verstehe ich immer noch nicht.«
»Passen Sie auf, sie wollen heiraten«, sagte der Mann mit dem klerikalen Hut. »Maggie MacNab und der junge Todhunter wollen heiraten. Nun also, und was könnte noch wichtiger sein?«
Die wissenschaftlichen Triumphe des großen Orion Hood hatten ihn mancher Dinge beraubt – die einen behaupten seiner Gesundheit, die anderen seines Gottes; aber sie hatten ihm nicht völlig den Sinn fürs Absurde genommen. Bei dieser letzten Vorbringung des einfältigen Priesters brach ein Kichern aus seinem Inneren hervor, und er warf sich in der ironischen Haltung eines konsultierten Arztes in seinen Lehnstuhl.
»Mr. Brown«, sagte er feierlich, »es ist mindestens 14 und 1/2 Jahr her, seit ich persönlich ersucht wurde, ein persönliches Problem zu untersuchen: Damals ging es um einen versuchten Giftanschlag auf den französischen Präsidenten bei einem Bankett des Londoner Oberbürgermeisters. Jetzt also handelt es sich, soweit ich verstehe, um die Frage, ob eine Ihrer Bekannten namens Maggie die geeignete Verlobte für einen ihrer Bekannten namens Todhunter ist. Alsdann, Mr. Brown, ich bin Sportsmann. Ich übernehme den Fall. Ich werde der Familie MacNab meinen besten Rat zuteil werden lassen, so gut, wie ich ihn dem französischen Präsidenten und dem König von England zuteil werden ließ – nein, besseren; 14 Jahre besseren. Heute nachmittag habe ich nichts anderes zu tun. Also erzählen Sie mir Ihre Geschichte.«
Der kleine Kirchenmann namens Brown dankte ihm mit unbestreitbarer Wärme, aber immer noch in einer sonderbaren Art von Schlichtheit. Es war eher, als danke er einem Fremden in einem Raucherzimmer für die Mühen, ihm die Streichhölzer zu reichen, als daß er sozusagen (was er ja auch tat) dem Direktor von Kew Gardens dafür dankte, ihn aufs Feld zu begleiten, um ein vierblättriges Kleeblatt zu suchen. Und so begann er praktisch ohne einen Strichpunkt nach seinem herzlichen Dank mit seinem Bericht:
»Wie ich Ihnen sagte, heiße ich Brown; so ist es in der Tat, und ich bin der Priester jener kleinen katholischen Kirche, die Sie sicherlich jenseits jener langgezogenen Straßen bereits gesehen haben, in denen die Stadt nach Norden zu endet. In der letzten und langgezogensten jener Straßen, die wie ein Seedamm an der See entlang läuft, lebt ein Mitglied meiner Herde, sehr ehrbar, aber mit eher heftigem Temperament, eine Witwe namens MacNab. Sie hat eine Tochter, und sie hat Einmieter, und zwischen ihr und ihrer Tochter, und zwischen ihr und den Einmietern – nun ja, ich zweifle nicht, daß man für beide Seiten manches sagen könnte. Gegenwärtig hat sie nur einen Einmieter, den jungen Mann namens Todhunter, aber er hat mehr Schwierigkeiten als alle anderen zusammen verursacht, denn er will die Tochter des Hauses heiraten.«
»Und was«, fragte Dr. Hood mit großem und stillem Vergnügen, »will die Tochter des Hauses?«
»Nun ja, sie will ihn auch heiraten«, rief Father Brown und setzte sich eifrig auf. »Das ist ja gerade die gräßliche Schwierigkeit.«
»Das ist wahrhaft ein fürchterliches Rätsel«, sagte Dr. Hood.
»Dieser
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