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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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wartete schon auf mich. ''Was mach ich mit dem Scheck'? Fragte ich ihn'. Zahl ihn halt auf Dein Konto ein, oder laß es Dir bar auszahlen, aber da fallen immer hohe Gebühren an. Auf der Bank ist es auch sicherer', gab Jonny zu bedenken.'Gute Idee' antwortete ich, 'dann mach ich mich gleich mal auf den Weg eine Bank zu finden und dort ein Konto zu eröffnen, hab nämlich noch keines'. 'Das dauert sicher länger, treffen wir uns um 15.00 Uhr wieder hier'? schlug ich vor. 'O.K., dann schau ich schon einmal nach einem Quartier für heute Nacht, bis später' verabschiedete sich Jonny.

    Ich marschierte Richtung Innenstadt und kam schon bald in die Geschäftsstraßen, wo auch einige Banken ansässig waren. Die Banco do Brasil war die größte Bank in Brasilien, wie ich aus meinen Nachforschungen auf dem Schiff wusste und hatte sicher auch viele Filialen im ganzen Land, weshalb ich diese auswählte.

    Der Sicherheitsmitarbeiter betrachtete mich misstrauisch, als ich mit meiner großen Reisetasche eintrat, aber ich zeigte ihm meinen Scheck und erklärte ein Konto eröffnen zu wollen. 'Zuerst muss ich aber dringend auf die Toilette', erklärte ich in englisch'. Er lachte und deutete mir den Weg. Im WC entleerte ich tatsächlich meine Blase, nahm mein kleines Taschenmesser und schnitt das Futter meiner Jacke auf, wo sich die Geldpakete mit ca. 7.000.-- Euro befanden und entnahm diese. Das Bargeld in meinen Stiefeln ließ ich dort, wo es war. Eine gewisse Bargeldreserve konnte nie schaden.
    Zurück im Schalterraum wurde ich an einen Schreibtisch geführt und ein Mitarbeiter etwa in meinem Alter, eröffnete mit mir zusammen das Konto. Ich gab ihm den Gehaltsscheck sowie 7.000.-- Euro, die er auch ohne Fragen nahm. Ob das Konto in brasilianischem Real oder US-Dollar geführt werden sollte, fragte er mich. US-Dollar waren mir lieber und ich äußerte auch den Wunsch eine Bankkarte zu erhalten, mit der ich in jeder Filiale Geld abheben konnte. 'Kein Problem', sagte der freundliche Mitarbeiter,' aber da müssen Sie heute Nachmittag gegen 16.00 Uhr wiederkommen, denn das dauert etwas'. Er nahm meine Personalien auf und fragte nach dem derzeitigen Wohnort. 'Als Matrose bin ich in der ganzen Welt unterwegs, nehmen Sie am besten die Adresse auf dem Reisepass', viel mir zum Glück noch rechtzeitig ein. Ich bekam eine Einzahlungsquittung, tauschte noch schnell die 200.-- Euro Kaution aus der Pension in Rotterdam gegen US-Dollars um und wurde noch gefragt ob ich eine Kreditkarte benötigte, was ich verneinte und verließ die Bank kurz vor der Mittagspause.

    Heute war ein schöner, sonniger Tag, aber nicht heiß, es war ja Winter bzw. Herbst auf der Südhalbkugel. Meine Jacke hatte ich in der Reisetasche verstaut. Ich schlenderte noch etwas durch die Stadt und besuchte dann ein Café mit Ausblick auf das Meer. Hunger hatte ich keinen, aber Durst und genehmigte mir erst einmal ein Bier. Ich ließ mir meine Flucht nochmals durch den Kopf gehen und war mit dem Ablauf zufrieden. Clever war ich schon, lachte ich, dann dachte ich aber an mein früheres Leben in Deutschland zurück und musste wehmütig feststellen, dass es mit festem Wohnsitz, geregeltem Einkommen, einer schönen Frau an meiner Seite und ohne Angst wegen des Doppelmordes doch irgendwann gefasst zu werden, besser gewesen war.
    Der alte Spruch: Live is a bitch and then you die! Kam mir in den Sinn, nur sterben wollte ich noch lange nicht.
    Mir war langweilig und ich war schon um halb drei am Treffpunkt. Jonny kam ebenfalls zu früh:' Und alles klar, hast Du Dein Konto'?, fragte er. 'Ja, muss aber um 16.00 Uhr nochmals dorthin meine Bankkarte abholen', sagte ich. 'Dann bringen wir Deine Sachen erst einmal in die Pension und Du kannst Dich etwas frisch machen. Gib mir 20.-- Dollar, hab das Zimmer für uns beide schon bezahlt. Anschließend holen wir die Karte ab.' schlug Jonny vor.
    Wir machten uns auf den Weg in die Pension, die keine 10 Minuten vom Hafen entfernt lag. Ich duschte noch schnell und zog mich an. Jonny bemängelte meine Klamotten, die ich noch schnell auf meiner Flucht vom Wühltisch in Eindhoven gekauft hatte. 'Du schaust in der Kluft richtig scheiße aus, so kann ich Dich heute Abend nicht mitnehmen!' 'Da hast Du recht', gab ich zu, 'ich kauf mir gleich noch auf dem Weg zur Bank was passendes'.
    Wir verließen die Pension und ich ging in das erstbeste Kaufhaus und erwarb dort eine khakifarbene mittellange Hose, eine normale Jeans und noch eine Bermudahose in orange,

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