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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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deshalb fuhren wir nicht mit Maximalgeschwindigkeit, sondern mit reduzierter Drehzahl, die das beste ökonomische Verhältnis aus Reisegeschwindigkeit und Treibstoffverbrauch darstellte.
    Heute war die See in der Bucht von Biskaya rau und ich war Seegang nicht gewöhnt. Mir war kotzübel. Bleich wie ein Toastbrot versuchte ich meiner Arbeit nachzugehen, aber ich musste mich ständig übergeben. Da das Schiff stark schwankte, wurden meine Arbeitsversuche in der Küche noch zusätzlich erschwert. Ständig rollte etwas herum, sei es Arbeitsgerät oder Lebensmittel. Beim Schneiden des Gemüse mit einem großen Messer passte ich nicht auf und schnitt mir tief in den linken Zeigefinger, die stark blutete. Mir wurde schwindelig, schwarz vor Augen und ich kippte um, knallte mit dem Kopf auf die Arbeitsplatte und war k.o.

    Martin fand mich später – ich konnte nicht sagen wie viel Zeit vergangen war – in der Küche und brachte mich in meine Kabine. Den Schnitt im Finger hatten er noch vorher schnell desinfiziert und verbunden. Das Mittagessen der Mannschaft würde heute wohl ausfallen, was mich aber momentan weniger interessierte, obwohl ich eigentlich sehr pflichtbewusst bin. Der scheiß Seegang machte mich so krank, dass ich am liebsten über Bord gesprungen wäre, Hauptsache es wäre vorbei. Der Kapitän kam kurz vorbei und gab mir ein 'Wundermittel' aus seiner Heimat gegen Seekrankheit. Das waren irgendwelche Kügelchen in einem ehemaligen Marmeladenglas und mit Sicherheit kein Medikament aus einem der großen Pharmakonzerne. Ich hätte in meiner Lager alles genommen, wenn der Schwindel nachließ und schlief daraufhin ein.
    Ein paar Stunden später, es war jetzt kurz nach 16.00 Uhr, wachte ich auf. Mein Kopf tat mal wieder weh, diesmal nicht vom Baseballschläger, sondern von der Küchenarbeitsplatte und auch die Rippen schmerzten noch, aber oh Wunder, die Übelkeit war deutlich besser geworden. Ich warf zwei Schmerztabletten ein, stand vorsichtig auf und ging in die Küche. Nachdem die Crew schon heute Mittag nichts gescheites zu Essen bekommen hatte wollte ich Sie nicht noch abends hungern lassen. Das hätte mich sicher nicht beliebter an Bord gemacht. Großartig Kochen wollte und konnte ich nicht, deshalb nahm ich eine Mannschaftsportion Chili con carne aus dem Eisfach und änderte den Speiseplan handschriftlich ab. Ich hatte mir aus Bequemlichkeit angewöhnt, bei Speisen, die sich gut einfrieren ließen wie Suppen, Eintöpfe und auch Saucen die doppelte Menge zu kochen, was sich heute auszahlte.

    Mit meiner Seekrankheit hatte ich mir aber das Gespött großer Teile der Mannschaft zugezogen und musste mir noch tagelang entsprechende Frotzeleien anhören. Die konnten mich mal, dachte ich und verfeinerte zukünftig meine Gerichte mit einen kräftigen Schuss Spucke oder 2,3 Popeln aus meiner Nase als Kapernersatz.

    Kapitel 35: Zukunftspläne

    Es war Ende März 2004 und wir näherten uns nach gut 3 Wochen Reisedauer langsam unserem Zielhafen Ponte Da Madeira in Brasilien. Unser erster nautischer Offizier hatte die verbleibende Reisezeit mit 5 Tagen berechnet. Heute im Zeitalter von GPS und Computer war das sicher auch einfacher und schneller als früher nach den Sternen zu navigieren. Mit Martin dem Steward und Jonny dem Hilfsmatrosen hatte ich mich während der Fahrt angefreundet und wir hatten auch etwas von unserem Privatleben erzählt. Bei mir war das aus verständlichen Gründen nur eine karge und vollkommen frei erfundene Geschichte gewesen. Ich gab an Nachfahre von britischen Einwanderern aus Britisch Honduras zu sein, der sich aber mit seiner Familie zerstritten hatte und dann in der Welt sein Glück gesucht hat. Sich mit Gelegenheitsjobs durchzuschlagen und keinen festen Wohnsitz zu haben, befriedigte mich aber auch nicht, so dass ich mich sesshaft machen wollte und zukünftig auch vielleicht eine Frau und Kinder hätte.
    Martin hatte mich gefragt, ob ich nicht an Bord bleiben wollte, denn er arbeitete hier schon seit Jahren und wir würden gut zusammenpassen, aber mit Hinweis auf meine Seekrankheit hatte ich dankend abgelehnt. So blöd zu sein diesen Scheißjob hier für die paar Kröten zu machen, war ich auch nicht, nur behielt ich das lieber für mich. Außerdem gab es auch keine Frauen an Bord und immer nur in der Kabine zu wixen oder schwul zu werden war keine Alternative für mich. Das war ja fast so schlimm wie im Knast.

    Jonny träumte von einer Farm in Brasilien oder Chile, ebenfalls mit Frau

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