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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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keine Familie hatte und hier an Bord gut angesehen war. Insgeheim dachte ich, dass auch Martin ganz froh war, wenn ich ihm heute Abend der Feierabend raubte und er mich mit den wichtigsten Dingen hier vertraut machte, denn er zu seinen Aufgaben gehörte es auch bei der Essensausgabe zu helfen und wenn es hier Probleme gab, würde er zuerst den Ärger abbekommen.

    Kapitel 33: Ahoi

    Kurz vor 6.00 früh, für mich eine sehr unchristliche Zeit, erschien ich in der Küche und begann damit das Frühstück für die Mannschaft herzurichten. Das Kaffee- und Teekochen übernahmen ordentliche Gastronomiemaschinen, ich taute ein paar Tiefkühlbrötchen und etwas Brot auf schob das Ganze anschließend in den Backofen. Auf die Tische im Speisesaal stellte ich noch Marmelade, Butter und einige Scheiben Aufschnitt und Käse. Anschließend bereitete ich noch eine große Pfanne mit Eiern und Speck zu, für diejenigen, die ein kräftiges Frühstück bevorzugten. Auf gebratene Würstchen verzichtete ich jedoch. Wir waren hier nicht in England.

    Fast die ganze Mannschaft war heute, kurz vor der Abreise im Speisesaal. Mr. Wong, der Kapitän, stellte mich kurz als neuen Koch vor, nannte anschließend die Route mit den wichtigsten Zwischenstationen und wünschte allen eine gute Fahrt.

    Ich verschwand wieder in die Küche und begann mir den Speiseplan für die kommende Woche zu überlegen, der öffentlich aus hang. Die Mannschaft war ein international zusammengewürfelter Haufen, deshalb wollte ich auch entsprechend abwechslungsreich kochen. Zuhause hatte ich oft und gern gekocht, auch asiatisch, nur in der Regel nicht für 20 Personen. Ich musste mich hier auch auf die Zutaten beschränken, die die Reederei zur Verfügung stellte und da wir ein Frachtschiff und kein Kreuzfahrtschiff waren, wurde natürlich am Essen gespart und teure Zutaten gab es kaum.

    Für heute Mittag köchelte die Kartoffelsuppe auf dem Herd, heute Abend wollte ich einen Schweinebraten mit Kraut und Kartoffelsalat zubereiten.

    Pünktlich um 8.00 Uhr, die Schiffsantriebe waren schon vorher angelaufen, ertönte das Schiffshorn und wir legten ab.

    Nach dem Mittagessen, mein Speiseplan hing bereits in englischer Sprache aus, packte ich das benutzte Geschirr in die große Gastronomiespülmaschine, räumte die Küche etwas auf und genehmigte mir eine Pause. Draußen an Deck war es recht kalt und windig, aber wir fuhren noch in küstennahen Gewässern und die See war ziemlich glatt.
    Ich machte mich mit dem Schiff bzw. deren Einrichtungen etwas vertraut aber viel zu sehen – außer den paar tausend Containern Ladung – gab es nicht. In der Kantine gab es einen großen Fernseher, sowie einen zweiten kleineren Raum, wo ebenfalls ein Fernseher hing.

    Interessant wäre bestimmt der Maschinenraum mit den riesigen Schiffsdieseln und die Brücke mit dem Geräten für die Steuerung und Navigation. Unsere Reise würde mehrere Wochen dauern – die berechnete Reisezeit betrug knapp einem Monat - da ergab sich bestimmt noch Gelegenheit diese Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

    Zurück in meiner Küche, hier war es auch deutlich wärmer, begann ich mit der Zubereitung des Abendessens. Kurz nach 19.00 Uhr hatte ich meine Küche aufgeräumt, das Geschirr gespült und verzog mich müde, aber nicht unzufrieden in meine Koje. Mein erster Arbeitstag war geschafft!

    Die nächsten Tage verliefen absolut unspektakulär. Ich ging meiner Arbeit nach, das Essen kam bei der Belegschaft gut an, wohl auch weil ich mich wirklich bemühte und nicht nur Dosenfutter servierte. Mit Martin, dem Steward, kam ich sehr gut aus. Ab und zu spendierte er mir ein Bier in der Kantine, denn Alkohol beinhaltete der Speiseplan der Reederei nicht und musste separat erworben werden. Ab und an ein Gläschen Kochwein konnte ich aber für mich in der Küche abzweigen. Mit Jonny, dem Hilfsmatrosen, den ich bereits am ersten Tag kennengelernt hatte, spielte ich gelegentlich eine Partie Backgammon. Ansonsten machte jeder seine Arbeit, die 12-Stundenschichten waren lang und hart und die meisten waren froh, dann ihre Ruhe zu haben.

    Kapitel 34: Seekrank

    Unsere Reiseroute folgte von der Nordsee, Bucht von Biskaya über den Nord- dann Südatlantik nach Brasilien. Zeit ist Geld, deshalb legten und konnten wie wegen der Schiffsgröße nicht wie Kreuzfahrtschiffe an etlichen Häfen anlegen, sondern fuhren die Strecke direkt. Meist aus Sicherheitsgründen in Küstennähe.
    Die Treibstoffpreise stiegen wie überall stetig,

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