Einige werden überleben
dieser Organisation vor sich gehen.
Ich habe mein letztes Verbrechen gegen das Heute begangen. Ich überlasse euch eine Organisation, aus der ihr machen könnt, was ihr wollt. Ich habe meine Hand auf das Heute gelegt, aber das Morgen habe ich nicht angerührt.“
Einen Augenblick lang herrschte noch rauschendes Schweigen, bis der Ansager aus New York ganz abschaltete. Den Namen, den er als Urheber der Nachricht schließlich noch genannt hatte, schmückte weder ein militärischer Rang noch ein Titel. Hollis, die ZFAR oder Robert Garvin erwähnte er nicht. Was auch immer sich in New York zusammengebraut hatte, es war vorbei, und das war es, nicht die leere, tödliche Stille, was das eigentliche Ende der Zeit von Theodor Berendtsen bedeutete.
„Was ist das eigentlich für ein Ding?“ fragte Jim und sah mit zusammengekniffenen Augen in die Sonne.
„Ein Hubschrauber, denke ich. Sieht auf jeden Fall so aus wie auf dem Bild“, antwortete Holland. „Siehst du das? Er hat einen blau-roten Streifen auf der Kabine.“
Garvin nickte. „Stimmt, hab’ ich gesehen.“ Er lehnte sich schwerer auf seine Krücken.
Um sie herum stand eine Menge von Dorfbewohnern, die gegen die Absperrung durch die Miliz drängte. Die Soldaten waren sich ihrer gegenwärtigen Autorität unsicher genug, um ihre Sperrkette unter dem Druck nachgeben zu lassen.
„Siehst du das?“ sagte Holland und deutete mit der Hand auf das, was ihm aufgefallen war.
Jim sah sich die häßlichen Pockennarben auf der Kabine an, die von Gewehrkugeln stammten, und nickte. Dann stürmte der Hubschrauber über sie hinweg, hustete und spuckte seinen Weg nach unten, bis die Landekufen den Boden berührten und der Motor erstarb. Die Kabinentür öffnete sich.
„Das ist also aus Bob geworden“, sagte Jim leise. Er lächelte schief und begann, sich zu der Maschine hinzuarbeiten. Holland ging im gleichen Tempo neben ihm her. Sie hatten sie fast erreicht, als Holland Jim plötzlich am Arm berührte.
Ein zweiter Mann war mit Bob ausgestiegen, und nun drehten sie sich um, um einem dritten Passagier herauszuhelfen. Jim stockte der Atem, als er seine Mutter erkannte. Dann aber hielt er an und richtete sich auf. Er war bereit, als seine Mutter ihn ansah und der Schock des Erkennens von Schmerz und Unsicherheit gefolgt wurde.
„Hallo, Mama“, sagte er. „Keine große Affäre – in vierzehn Tagen ist es wieder in Ordnung.“ Sie sah ihn unsicher an, und schließlich hängte sie sich bei Bob ein.
„Hallo, Jimmy“, sagte sie. Sie war viel älter geworden, als er sie in Erinnerung hatte. Nach dem langen Flug brauchte sie Bob zur Unterstützung. Jim lächelte und nickte wieder beruhigend.
„Hallo, Holland“, sagte Bob und leckte sich nervös die Lippen. „Das ist Merton Hollis“, fügte er hinzu und deutete auf den zweiten Mann, der unruhig zu der Menge hinübersah. Der arrogante Gesichtsausdruck verlor sich in schlaffer Unsicherheit.
Holland zog die Augenbrauen hoch.
„Können Sie … kannst du vielleicht hier einen Platz finden, wo wir bleiben können?“ fragte Bob.
Holland grinste schief. „Für immer, nehme ich an? Exil ist ein häßliches Wort, nicht?“
Garvin zuckte zusammen, sagte aber nichts.
„Hallo, Bob“, sagte Jim.
„Hallo, Jim“, antwortete sein Bruder, ohne ihn anzusehen.
„Ich denke, Platz haben wir jede Menge hier“, sagte Holland. Er lächelte gefährlich. „Nur eines möchte ich klarstellen – ich bleibe in der Gegend hier. Hier wohnen drei Schwestern mit einem großen Bauernhof, ganz ohne Mann. Eine von ihnen hab’ ich ganz gern. Wie ich schon sagte, nur diese eine: Zutritt verboten.“ Er tätschelte seinen Gewehrkolben.
„Was ist aus Mary geworden, Mama?“ fragte Jim.
Langsam begannen Tränen über Margaret Garvins Gesicht zu fließen. „Sie ist tot, Jimmy. Sie und Ted. Die … die Leute sind gekommen und … und sie …“ Sie sah Jim völlig verwirrt an. „Aber jetzt sagen die gleichen Leute, daß es ihnen leid tut. Jetzt sagen sie, daß sie die beiden lieben, und dauernd erzählen sie mir, daß es ihnen leid tut … Ich verstehe das alles nicht, Jimmy.“
Jim und Holland sahen Bobs Gesicht an und fanden Bestätigung darin. Jim lachte über seinen Gesichtsausdruck. Dann schwang er sich nach vorn und schaute in die Kabine des Hubschraubers. „Ist da noch Platz für einen Passagier zurück nach New York?“ fragte er den Piloten.
Der Mann zuckte die Achseln. „Ich habe nichts dagegen. Sie müssen
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