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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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den Köchen zuschauen durfte, konnte ich viel über die Verwendung und Zubereitung der Trüffel lernen, was mir offenbar jetzt zugutegekommen ist. Und vielen Dank für Ihr Kompliment“, fügte sie an Carel gewandt hinzu.
    „Ehrlich gesagt war es als Angebot gemeint, für mich zu arbeiten.“ Der Mann schaute Mel und Ric abwechselnd an. „Ich würde Sie jederzeit einstellen und Ihnen ein gutes Gehalt zahlen. Sie sind mir herzlich willkommen. Allerdings bezweifle ich, dass Sie … abkömmlich sind.“
    Wenn er wüsste, wie abkömmlich ich in Wahrheit bin, dachte sie und machte eine freundliche, aber nichtssagende Bemerkung. Der Mann ahnte natürlich nicht, dass sie und Ric nur zum Schein heirateten und nicht zusammenbleiben würden. Deshalb konnte sie ihm auch nicht sagen, dass sie vielleicht in einigen Monaten gern auf das Angebot zurückkommen würde.
    Außerdem würde sie dann eine Arbeitserlaubnis für Frankreich brauchen. Aber sie wollte ja nach der Scheidung sowieso nach Australien zurückkehren. Tapfer versuchte sie, sich die Freude über Carels Entscheidung von solchen Gedanken nicht trüben zu lassen. Alles Grübeln über die Zukunft brachte nichts, im Moment wollte sie einfach nur den Aufenthalt mit Ric in Paris genießen. Also lehnte sie sich zurück und beteiligte sich betont ruhig und freundlich an der Unterhaltung.
    „Ich bitte, uns zu entschuldigen, wir müssen uns verabschieden“, erklärte Ric eine halbe Stunde später, nachdem sie noch ein Glas Wein mit Carel getrunken hatten. „Es ist schon relativ spät, und wir möchten ins Hotel zurückkehren.“ Er bedankte sich noch einmal, dass sie wieder ins Geschäft gekommen waren, und verließ kurz darauf mit Melanie das Haus.
    „Ein abendlicher Bummel durch Paris ist ein einmaliges Erlebnis. Was hältst du davon? Hast du Lust dazu?“, fragte er sie, ehe sie in die am Straßenrand wartende Limousine stiegen, die er mit Chauffeur für die Dauer ihres Aufenthalts in der Stadt gemietet hatte.
    „Oh ja, natürlich bin ich damit einverstanden“, erwiderte sie und hoffte, dass er nicht merkte, wie begeistert sie in Wahrheit über den Vorschlag war – und wie verletzlich sie sich fühlte, weil sie ihre Gefühle für ihn nicht in den Griff bekam. „Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal Paris bei Nacht zu sehen. Ich freue mich darauf.“
    „Gut, dann bitte ich den Chauffeur, uns im Stadtteil Montmartre abzusetzen.“
    Schon aus einiger Entfernung konnten sie die hell angestrahlte Basilika Sacré Cœur auf dem Hügel von Montmartre gut erkennen. „Von dort oben hat man einen überwältigenden Blick auf Paris und die vielen Sehenswürdigkeiten. Vielleicht schaffen wir den Aufstieg, dann erlebst du eine Überraschung“, versprach Ric ihr. „In der näheren Umgebung der Kirche gibt es unzählige kleine Cafés, Bars, Bistros und Restaurants.“
    Und er hatte nicht zu viel versprochen. Sie wanderten durch die engen, belebten Straßen, wo Mel aus dem Staunen nicht mehr herauskam, und erreichten schließlich den Platz vor Sacré Cœur. Die Stadt lag im Lichtermeer vor ihnen, ein Anblick, den man kaum je wieder vergaß.
    „Wir haben Glück, gleich erleben wir die ‚Illumination‘, wie man das Spektakel hier nennt. Du brauchst nur den Eiffelturm zu beobachten.“ Ric wies in die Richtung.
    Und dann glaubte sie zu träumen, denn wie immer zu jeder vollen Stunde wurde der ohnehin beleuchtete Turm von tausend Lichtern für fünf Minuten zum Funkeln gebracht.
    „Ich fasse es nicht“, flüsterte Mel geradezu ehrfürchtig.
    „Wir lassen uns noch auf die Champs-Élysées fahren, essen dort eine Kleinigkeit, wenn du nichts dagegen hast, bewundern den Arc de Triomphe de l’Étoile, der genau wie alle anderen Sehenswürdigkeiten von Scheinwerfern angestrahlt wird, und dann kehren wir ins Hotel zurück. Gern würde ich dir noch ein Abendessen auf dem Eiffelturm oder eine romantische Bootsfahrt auf der Seine bei Nacht bieten, aber es war ein langer Tag. Du bist sicher müde und erschöpft.“ Er musterte sie prüfend. „Morgen Vormittag haben wir noch Zeit für einen kurzen Besuch im Louvre, und die Kathedrale Notre-Dame musst du auch gesehen haben. Oder möchtest du dir lieber andere Sehenswürdigkeiten anschauen?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich finde das alles absolut faszinierend und bin total überwältigt“, antwortete sie und konnte ihre Aufregung darüber, dass sie noch mehr von dieser wunderschönen Stadt kennenlernen würde, kaum

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