Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
Vom Netzwerk:
sympathisch war. „Sie bemüht sich sehr, die Hochzeit nach unseren Wünschen zu gestalten, während wir in ganz Europa herumfliegen und versuchen, deinen früheren Abnehmern klarzumachen, was ihnen entgeht, wenn sie dieses Jahr keine Trüffel bei dir bestellen.“
    „Wir fliegen doch nur nach Paris“, erinnerte Ric sie sanft und sah sie an.
    „Ja, ich weiß. Dennoch finde ich es aufregender als alles, was ich bisher erlebt habe.“ Sie erwiderte seinen Blick, und auf einmal wurde alles um sie her unwichtig, und es schien nur noch sie beide zu geben. Du himmelst ihn an wie ein Teenager sein Idol, rief sie sich zur Ordnung. Solche Szenen wären ein Leckerbissen für sämtliche Fotografen. Und die Fotos von ihr und Ric würden dann in allen möglichen Hochglanzmagazinen erscheinen.
    Aber so weit würde es ja nicht kommen. Was war schon dabei, ihn für einen guten Menschen zu halten, ihn attraktiv zu finden und ihn zu bewundern? Das bedeutete nicht, dass sie ihm so treu ergeben war wie Rufusina.
    Meine Güte, muss ich mich unbedingt mit einem Trüffelschwein vergleichen? schoss es ihr durch den Kopf, und sie konnte sich das Lächeln kaum verbeißen.
    „Ich hoffe sehr, dass ich mit meiner Vermarktungsstrategie Erfolg habe“, sagte Ric in dem Moment, und sie spürte, wie besorgt er war. „Ein Scheitern habe ich nicht einkalkuliert, ich kann es mir auch gar nicht leisten.“
    „Das Küchenpersonal ist einhellig der Meinung, dass die diesjährigen Trüffel die besten sind, die jemals geerntet wurden. Da ich keine Vergleichsmöglichkeit habe, kann ich es nicht beurteilen, aber ich fand sie einfach himmlisch. Anders kann ich es nicht ausdrücken.“ Mel war froh, dass sie sich mit den Leuten unterhalten und einiges über die Qualität von Trüffeln gelernt hatte. Unterdessen hatte Ric die Reise nach Paris vorbereitet und alles Nötige für sie von einer Angestellten in eine Reisetasche packen lassen.
    Sie war mit allem einverstanden und hatte sich noch nicht einmal vergewissert, ob etwas Wichtiges fehlte. Obwohl sie beabsichtigte, Ric bei den Verhandlungen mit den Abnehmern zu unterstützen, hatte sie noch keine Ahnung, wie das überhaupt funktionieren sollte. Aber mit etwas Glück nahm man sie als seine Verlobte als Verhandlungspartnerin ernst.
    Wieder einmal betrachtete sie den Ring und merkte, dass sie langsam zu der Überzeugung gelangte, dass sie berechtigt war, ihn zu tragen. Schon in dem Moment, als Ric ihn ihr an den Finger gesteckt hatte, war es ihr so vorgekommen, als ob er eigens für sie angefertigt worden wäre.
    Doch wohin führten solche Gedanken? Sie war im Begriff, die emotionale Distanz, die sie sich auferlegt hatte, zu verlieren. Es war sinnlos, sich noch länger einzureden, sie hätte in erster Linie das Wohl der Menschen seines Landes im Auge und bewunderte Ric nur deshalb, weil ihm das Wohl der Menschen von Braston am Herzen lag. Es traf zwar zu, aber viel wichtiger war, dass sie sich zu ihm als Mensch und als Mann hingezogen fühlte.
    Ob es ihr passte oder nicht, sie musste sich eingestehen, dass sie ihre Gefühle für ihn nicht mehr unter Kontrolle hatte und sie nicht mehr ignorieren konnte, denn sie wurden immer stärker.

9. KAPITEL
    „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich finde Ihr Angebot sehr interessant. Ihre Trüffel waren stets erstklassig“, erklärte der Besitzer der Feinschmeckerrestaurantkette. In seiner Stimme schwang leichtes Bedauern mit. „Doch angesichts Ihrer Ernteausfälle in den letzten zwei Jahren mussten wir uns andere Lieferanten suchen.“
    Er war der vierte frühere Abnehmer, mit dem sie in Paris verhandelten. Die drei anderen Restaurantbesitzer hatte Ric überzeugen können, wieder Ware von ihm zu beziehen. Mel spürte jedoch, dass er in diesem Fall mehr Überzeugungsarbeit leisten musste.
    Sie saßen im Wohnzimmer des Mannes. Schon beim Hereinkommen waren Ric die Blumen in der Vase auf dem Tisch aufgefallen, und er hatte sie so kritisch betrachtet, dass Mel ahnte, was in ihm vorging. Offenbar erinnerte er sich daran, dass sie gesagt hatte, sie sei gegen Gardenien allergisch, und sie fand seine Besorgnis ganz bezaubernd. Glücklicherweise bestand dieser hübsche Strauß nur aus einem bunten Gemisch von Frühlingsblumen.
    „Dass wir nicht liefern konnten, war auch für uns sehr unangenehm, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung, und unsere Trüffel sind von derselben hervorragenden Qualität, die Sie von uns gewöhnt waren.“ Ric nahm einen der Trüffel, die

Weitere Kostenlose Bücher