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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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nicht das, was all die Leute in der Stadt jetzt tun wollen? Mir den Rücken kehren und mich zum Teufel wünschen."
    "Seit wann kümmern dich die Meinungen der anderen, 31
    Josie? Maßgebend für dich war doch immer nur das, was du für richtig gehalten hast."
    "Und das jagt den meisten Angst ein. Warum rennst du nicht davon, Ben?"
    "Du jagst mir keine Angst ein, Josie."
    "Wirklich?" Er war froh, dass Josie lachte. Er mochte es überhaupt nicht, dass sie weinend auf dem Ast saß.
    "Als ich zu singen anfing, hab ich für einen Moment geglaubt, dass du dich auf und davon machen würdest."
    "Ein Sioux, der sich auf und davon macht? Niemals!"
    "Du wusstest, was dem folgen würde, nicht wahr?"
    "Es musste so kommen, Josie. Du gerätst immer in irgendwelche Schwierigkeiten. Mir ist nur nicht klar, warum du es zu dieser hast kommen lassen."
    Sie war lange still. Ben legte den Kopf in den Nacken, um ihr Gesicht zu sehen, aber es war im Schatten. Nur ihr rotes Kleid schimmerte im Mondlicht.
    Josie wirkte wie irgend so ein exotischer roter Vogel, der unerreichbar hoch oben im Baum saß.
    "Ich habe nur das getan, was ich für das Beste gehalten habe", sagte sie schließlich.
    "Das Beste für wen?"
    "Für Jerry Bob."
    "Und was ist mit dir, Josie? War es auch das Beste für dich?"
    "Ich weiß es nicht. Irgendwann werde ich es herausfinden."
    "Ich denke, dass es auch für dich das Beste war. Eine Ehe zwischen dir und Jerry Bob Crawford kann ich mir nicht vorstellen. Diese Familie würde dich ersticken."
    "Ich bin froh, dass du das so siehst. Du findest also nicht, dass ich mich schlimm benommen habe?"
    "Nein. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, dich so 32
    in Aktion zu sehen, Josie."
    "Stimmt das auch?"
    "Ja. Du bist eine aufregende Frau."
    Diesmal schwieg Josie sogar noch länger als vorhin.
    "Du hältst mich für aufregend?"
    "Ja."
    "Du hast es mir nie gesagt."
    "Du hast mich nie gefragt." Diese Antwort war eine Ausflucht. In Wahrheit hatte Ben bis zum heutigen Abend nicht gewusst, dass Josie ihn so fesseln konnte.
    "Wie wär's, wenn du jetzt runtersteigen würdest?"
    "Mir wird ein wenig schwindlig, wenn ich runtergucke.
    Der Aufstieg war leichter."
    "Spring. Ich fang dich auf."
    "Und wenn ich falle?"
    "Hab ich dich nicht immer aufgefangen?"
    "Nun gut", sagte sie. "Bereit?"
    "Ja."
    "Sag, ich bin bereit, dich aufzufangen."
    "Mach schon, Josie. Ich bin für dich bereit."
    "Versprochen?"
    "Versprochen."
    Ihr Rock bauschte sich, als sie sich vom Ast schwang und ihn dann losließ. Sie landete direkt in Bens ausgebreitete Arme, dann strahlte sie ihn an.
    "Du hast mich wirklich aufgefangen, Ben."
    "War nicht schlimmer, als einen Ball aufzufangen."
    "Ich bin ein wenig größer als ein Ball. Auch schwerer."
    Ihre Wangen waren leicht gerötet. Es war eine dieser lieblichen Nächte in den Südstaaten, die wie geschaffen waren, eine reizvolle Frau in den Armen zu halten.
    Ben schloss die Arme enger um sie, und ihre Arme legten sich wie von selbst um seinen Nacken. Ben stand 33
    kurz davor, Josie zu küssen. Und er wusste, dass sie ihn wiederküssen würde. Er konnte es in jedem Muskel seines Körpers spüren und es in ihren Augen sehen.
    "Josie ..." War es eine Warnung, eine Bitte oder nur eine Feststellung?
    Manchmal konnte in einem Namen die ganze Sehnsucht ausgedrückt werden.
    Ben küsste sie, und Josie war so süß, so anschmiegsam, dass er nicht sicher war, ob er jemals aufhören könnte. Er war wie berauscht, was ihn völlig unvorbereitet traf.
    "Juhuu! " Es war eine weibliche Stimme, die rief. Josie Belle? Wo bist du?"
    "Ashley", flüsterte Josie. "Sie ist meine Freundin."
    Ben ließ Josie los, und sie glättete ihr Kleid und trat aus dem Schatten des Baumes. "Ich bin hier, Ashley." Sie drückte Bens Hand, dann eilte sie auf die schlanke Blondine zu, die auf Pfennigabsätzen über den Rasen stöckelte. Wie Ben fand, war es ein wirkliches Wunder, dass Ashley nicht stürzte und sich das Genick brach.
    Während Josie und ihre Freundin zum Haus eilten, lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Baumstamm und versuchte, wieder regelmäßig zu atmen.
    Erstaunlich, was so ein kleiner Kuss bewirken konnte.
    Stimmen klangen durch die sommerlich warme Luft.
    "Komm schnell herein, Josie. Man sucht dich schon.
    Vor allem deine Tante Tess."
    "Ach du meine Güte, was nun?"
    "Jerry Bob und Clytee haben die Party verärgert verlassen, und dann ist deine Tante ans Mikrofon getreten und hat allen zugerufen, mit dem Tanzen anzufangen, da es nur eine

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