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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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Kabbelei zwischen den Verlobten sei, die sich im Nu legen würde, und dass wir uns alle am Samstag zur Trauung wieder sehen werden."
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    "O nein!"
    "Josie, was ist passiert? Wird es eine Hochzeit am Samstag geben?"
    Ben konnte Josies Antwort nicht hören. Sie verschwand mit ihren Freundinnen im Haus.
    Er schloss die Augen und hatte noch immer den Geschmack ihrer Lippen auf seinen Lippen. Würde es eine Hochzeit am Samstag geben? Wenn Josie diesen Jerry Bob Crawford heiratete, würde ein Teil von Ben sterben.
    So einfach war es.

3. KAPITEL
    "Wenn du glaubst, dass du damit glimpflich davonkommen kannst, dann hast du dich geirrt."
    Tante Tess hatte noch nie Abweichungen von der Regel geduldet. Um ihr Argument zu unterstreichen, stieß sie mit dem Zeigefinger in Josies Richtung und fuchtelte mit dem Arm, als ob sie ein komplettes Orchester dirigierte.
    Josie schätzte, dass sie ihre Begabung für Drama wohl von dieser Familienseite habe.
    Sie stand mit der Hüfte gegen den Küchentresen gelehnt und beobachtete teils belustigt, teils wütend, wie ihre Tante in der Küche auf und ab marschierte und ihren zwei Zuhörern eine Standpauke hielt. Josies Mutter saß mit fest geschlossenen Lippen und hängenden Schultern da, als ob die verbalen Schläge wie ein schwerer Regen auf sie niederprasselten.
    Von ihrer Mutter würde sie keine Hilfe erwarten können. Josie war wieder einmal auf sich selbst gestellt, wie 35
    unzählige Male zuvor.
    "Was hast du dir dabei nur gedacht, als du die arme Clytee in eine solch peinliche Lage versetzt hast? Wir alle fühlten uns zutiefst gedemütigt."
    "Sie hat es nicht anders verdient, nachdem sie meinen Freund Ben so bloßgestellt hatte."
    "Dieser dunkle, gut aussehenden junge Doktor, der sich in der Stadt als Arzt niedergelassen hat?"
    "Genau der."
    "Kein Wunder dann. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich bei ihm auch Feuer fangen. Aber da ist ein großer Unterschied zwischen Feuer fangen und sich so aufführen, dass es die ganze Stadt mitbekommt."
    Josie gab sich nicht die Mühe, ihrer Tante zu widersprechen. Es war ja die Wahrheit. Denn sie war tatsächlich für Ben entbrannt. Wie könnte sie vergessen, was gestern spät abends geschah - dieser unerwartete Kuss unter dem Magnolienbaum. Der Kuss war so wunderbar, so leidenschaftlich gewesen. Die Art wie Ben Standing Bear küsste, sollte als illegal erklärt werden.
    "Wann wirst du es lernen, diskret zu sein, Josie?"
    "Niemals. Nur Schwächlinge und Feiglinge spielen einem was vor. Ich habe schon immer meine Gefühle offen gezeigt."
    "Darf ich dich daran erinnern, dass dies Pontotoc im Staate Mississippi ist und nicht Chicago?" Tante Tess hatte es Chi-ca-goo ausgesprochen, in drei gesonderten Silben mit der Betonung auf der letzten Silbe.
    "Ich weiß, wo ich bin, Tante Tess. Und ich weiß, wo ich jetzt hingehe. Ich gehe in die High School, um den Kursus für den Herbst vorzubereiten."
    "Das wirst du unterlassen, meine Liebe. Du wirst jetzt ans Telefon gehen und dich bei Jerry Bob und seiner 36
    Mutter entschuldigen."
    "Es ist vorbei, Tante Tess. Jerry Bob hat den Ring zurückverlangt, und es wird keine Hochzeit geben."
    Josie warf ihrer Mutter einen flehenden Blick zu, aber ihre Mutter saß auf ihrem Stuhl wie festgeklebt und vermied es, auch nur den Kopf zu heben, um ihre Tochter oder ihre Schwester offen anzusehen.
    "Was ist nun mit dem Hochzeitskleid, das im Schrank hängt? Ganz zu schweigen von den Käsebällchen, die den ganzen Kühlschrank füllen. Und den dreihundert Miniaturquiches in der Tiefkühltruhe. Vier ganze Tage haben Betty Anne und ich in der Küche geschuftet.
    "Ich bringe das Kleid zurück, und das Essen schenken wir der Heilsarmee."
    "Das wirst du nicht tun. Einhundertundfünfzig Leute werden am nächsten Samstag zur Hochzeit erscheinen.
    Und es wird eine Hochzeit geben! Auf keinen Fall lasse ich es zu, dass du kneifst."
    Josie blickte wieder Hilfe suchend ihre Mutter an. Aber Betty Anne starrte auf ihre Hände im Schoß.
    "Du lieber Himmel, Tante Tess! Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert.
    Niemand regt sich über eine rückgängig gemachte Hochzeit auf."
    "Sprich du mit deiner Tochter, Betty Anne." Tante Tess kreuzte die Arme und schaute ihre Schwester herausfordernd an.
    "Was kann ich dazu sagen?" Wenn Betty Anne weinte, dann vergoss sie nicht nur ein paar Tränen. Es musste gleich ein ganzer Tränenfluss sein, und ein ganzer Karton mit Papiertaschentüchern war nötig, um sie abzuwischen.
    "Siehst du,

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