Einladung zur Hochzeit
Bulldogge und dem Eifer eines Baptistenpredigers in einem Raum gefüllt von Sündern.
Josie hatte eine Hand lässig auf den Türrahmen gelegt, so stand sie da und zeigte Ben ein Tausendwattlächeln.
"Ich fürchte, ich habe deine Sprechstundenhilfe dazu gebracht, mich zu dir zu lassen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen."
Josie sprach nicht, sie schnurrte. Und, du lieber Himmel, sie posierte. Sie führte irgendwas im Schilde, und sobald sein Herzschlag sich wieder beruhigt hatte, würde er es herausfinden.
"Natürlich nicht, Josie. Du weißt, dass du immer willkommen bist. Willst du dich nicht setzen?"
Er war im Nu auf der anderen Seite des Schreibtischs, um ihr den Stuhl zu halten. Aber er war immer noch nicht schnell genug, denn Josie hatte sich bereits auf die Ecke des Schreibtischs gehockt und die Beine übereinander geschlagen. Ihre langen, prachtvollen Beine steckten in Seidenstrümpfen, die irgend so ein Glitzerzeug hatten.
Und Ben konnte sich von dem faszinierenden Anblick nicht trennen.
"Bist du sicher?" fragte Josie und spitzte die tief roten Lippen.
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Ben war sich nicht sicher, ob er sich an seinen Namen erinnern konnte. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt noch atmete.
"Worüber sicher?"
"Dass ich hier sein darf."
"Absolut sicher. Mach es dir bequem."
"Das hab ich schon."
"Das kann ich sehen."
Ben wusste nicht, was gefährlicher war, so dicht vor Josie in ihrem todschicken roten Kleid zu stehen oder hinter seinem Schreibtisch zu sitzen mit Josie drauf.
Er wählte das Letztere, nicht weil es sicherer schien, sondern weil er seine Knie entlasten musste. Sie fühlten sich auf einmal wie Gummi an.
"Ben?"
Noch nie hatte er ihre Stimme so süß, so sexy gehört.
Oder hatte er doch? Er hatte Schwierigkeiten sich zu erinnern.
"Ja?"
"Ich bin gekommen, weil ich dir etwas geben möchte", sagte Josie.
Sie hatte ihm bereits einen rasenden Puls gegeben und einen schweren Atem und einen vorübergehenden Schwachsinn. Was konnte sie ihm noch geben?
"Ich finde es ist nicht fair, in einem Apartment zu wohnen, für das du die Miete zahlst. Ich möchte sie dir also zurückzahlen."
"Vergiss es, Josie."
"Nein, ich bestehe darauf. Und wenn du es ablehnst, werde ich sehr, sehr böse sein."
Würde Josie gehen, wenn er das Geld annahm? Wenn sie noch länger auf seinem Schreibtisch saß, würde er für die Konsequenzen nicht verantwortlich sein.
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"Nun gut, Josie. Du kannst die Miete für das Apartment zahlen."
"Wunderbar! Würde ein Scheck es tun?"
"Natürlich. Wenn er nicht gedeckt ist, weiß ich ja, wo ich dich finden kann."
Josie fing an in ihrer Handtasche zu kramen und lehnte sich dabei unnötigerweise so weit vor, dass er den Ansatz ihrer Brüste in dem sündhaft roten Kleid sehen konnte.
"Aah ... jaa ... wusste ich doch, dass ich ihn irgendwo hier habe."
Als Josie ihm den Scheck reichte und dabei seine Hand berührte, sehnte Ben sich nach einem Kübel mit Eis, den er über seinen Kopf leeren konnte. Für einen Moment sah er Josie direkt in die Augen. Ihre Pupillen waren unnatürlich groß und glänzend. Josie spielte ein Spiel. Aber welches? Wenn er nicht so abgelenkt wäre von ihrem Benehmen, würde er es vielleicht herausbekommen.
"Ben? Mir ist plötzlich so heiß ... und ich bin durstig.
Würdest du mir bitte etwas Gro-o-ßes und Kühles bringen?"
Diese Seite von Josie war ihm neu - ein koketter Vamp mit dem Gesicht einer Heiligen und dem Körper einer Verführerin.
"Wie groß soll es denn sein, Josie?"
"Gro-oß", war ihre einsilbige Antwort. und der kleine Wildfang fuhr sich tatsächlich mit der Zungenspitze über die Lippen, "Du weißt, wie genießerisch ich bin."
Spätestens jetzt wurde Ben klar, dass er sich ganz mächtig in Gefahr befand. Er marschierte in die kleine Praxisküche, füllte das größte Glas bis zum Rand mit Wasser, und als er in das Sprechzimmer zurückkam, war er erleichtert, dass Josie nicht mehr aufreizend auf dem Tisch saß. Sie hatte auf dem Stuhl vor seinem Schreib142
tisch Platz genommen.
"Hier", sagte er und reichte ihr das Glas.
"Hmm", murmelte sie und hielt das Glas gegen ihre Wange. Dabei schaute sie zu Ben auf, der wie gebannt vor ihr stand, trank das Wasser Schluck für Schluck und ließ Ben nicht aus den Augen.
Das Verlangen, Josie zu küssen, wurde so groß, dass er wie ein Schlafwandler die Arme nach ihr ausstreckte. In diesem Moment sprang Josie von ihrem Stuhl auf, stellte das Glas auf den Schreibtisch und griff nach ihrer
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