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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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Um niemanden mit solchen Gedanken zu belasten, behielt ich sie für mich und verlor kein Wort darüber. Das Leben schien zu einem Wartespiel zu werden, aber als das Datum von Willies achtzehntem Geburtstag näher rückte, wurde ich von einer ebenso schmerzlichen wie traurigen Vorahnung ergriffen.
    Schließlich erzählte ich Bill von der so viele Jahre zurückliegenden Unterhaltung mit unserem Sohn. Mir war nicht ganz klar, ob er meine Sorgenlast gerne teilte, ich jedenfalls fühlte mich durch dieses Bekenntnis ein wenig besser.
    In einer sommerlichen Samstagnacht vor Willies achtzehntem Geburtstag erschien mir im Traum ein Junge, den ich nicht kannte. Er sagte: »Ich habe mit Willie die Plätze getauscht.« Völlig verwirrt und perplex wachte ich auf. Kurze Zeit später erfuhr ich mit Bestürzung, dass am Tag davor ein in unserer Gemeinde beliebter und geachteter junger Mann auf dem Weg zur Schwimmveranstaltung bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Ich fühlte mich schuldig, innerlich zerrissen und voller Trauer über den schlimmen Verlust einer anderen Familie. Zugleich aber war ich erleichtert, dass unsere Familie vielleicht verschont bliebe.
    Einige Monate später erhielten wir telefonisch die Nachricht, dass einer unserer lieben Freunde plötzlich und unerwartet in einem Jagdlager gestorben war. Vier Tage später erfuhren wir durch einen ähnlichen Anruf vom plötzlichen und unerwarteten Tod unseres Arztkollegen Alvis. Beide waren reizende Freunde und wunderbare Menschen, die sich viele Jahre lang in Jackson Hole besondere Verdienste erworben hatten. Wir waren am Boden zerstört, die Gemeinde stand unter Schock, und unsere Praxis wurde zum Ort der Trauer.
    In unserem Land scheint es keine Begräbnisse mehr zu geben, sondern lediglich »Feiern des Lebens«. Doch die einzigen Menschen, die wirklich Grund zum Feiern haben, sind die Verstorbenen. Sie erleben die Freude, zur Herrlichkeit der Welt Gottes zurückzukehren, während die Hinterbliebenen bei derartigen Anlässen traurig, einsam und nur selten froh sind.
    Ich bin nicht abergläubisch, aber Ereignisse treten oft in Dreierreihen ein. Unsere Gemeinde betrauerte drei Todesfälle. War dies ein weiterer Hinweis darauf, dass Willies damalige Vorhersage sich nicht bewahrheiten würde? Diese Frage lag mir einen Monat vor seinem Geburtstag auf dem Herzen, als er, Eliot und Betsy zu einem Skilager in Schweden aufbrachen. Die drei fuhren nach Salt Lake City, wo sie die Nacht verbrachten, um sich am nächsten Morgen zum Flughafen zu begeben.
    Nachdem sie das Gepäck aufgegeben hatten, blieben Eliot und Betsy im Flughafen, während Willie zum Hotel zurückfuhr, um dort das Auto stehen zu lassen. Als er unterwegs merkte, dass ihm nicht mehr genug Zeit bleiben würde, den Shuttle zurück zu nehmen, beschloss er, umzudrehen und den Wagen auf dem Parkplatz des Flughafens abzustellen. Auf der Rückfahrt verließ er die Autobahn und stoppte hinter einigen Wagen, die am Ende der Ausfahrt vor einer roten Ampel standen. Sein Fuß rutschte von der Bremse, das Auto bewegte sich einige Meter nach vorn und stieß leicht gegen die Stoßstange des Wagens vor ihm. Er hielt das für kein großes Problem, stieg aber trotzdem aus und ging zu dem anderen Wagen. Dessen Fahrer war weder an den Straßenrand gefahren noch ausgestiegen, öffnete nicht das Fenster und würdigte Willie keines Blicks.
    Durch das Verhalten des Mannes verwirrt, kehrte Willie zum eigenen Wagen zurück, lenkte ihn an den Straßenrand und rief mich auf seinem Handy an. Er dachte, der andere habe ihn vielleicht nicht gesehen oder gar nicht bemerkt, dass sein Auto angestoßen worden war. Aber warum blieb er dann stehen? Ich schlug Willie vor, er solle noch einmal zu dem Wagen gehen und an die Scheibe klopfen, um den Fahrer auf sich aufmerksam zu machen. Das tat er dann auch, allerdings mit dem gleichen Ergebnis.
    Er schlenderte zu seinem Wagen zurück und rief mich erneut an. Ich empfahl ihm, die Daten unserer Versicherung auf ein Blatt Papier zu schreiben und es dem Fahrer zu geben, während ich am Apparat bliebe, um mit diesem zu sprechen. So hörte ich, wie Willie sich zum dritten Mal dem Wagen näherte und den Mann fragte, ob er mit mir reden würde. Erst geschah nichts, dann wurde ein gellender Schrei ausgestoßen.
    Der andere Fahrer hatte eine Pistole gezogen und richtete sie auf Willie. Der erstarrte vor Angst, aber zum Glück war das Telefon an sein Ohr gepresst. So musste ich sein Schreien nicht

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