Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

medikamentöse Behandlung zur Hemmung der Blutgerinnung erforderte. Außerdem musste ich mich mehreren Operationen und einer umfangreichen Rehabilitation unterziehen. Ich habe keine Gehirnverletzungen erlitten, und am Ende verheilten meine Beine so gut, wie man es erwarten konnte. Gewiss lebe ich heute mit den Langzeitfolgen meiner körperlichen Verletzungen, konnte jedoch meine zahlreichen Freizeitaktivitäten wieder aufnehmen.
    Ja, wir hätten um einen Notfalltransport bitten sollen. Obwohl für mich die Sache »glimpflich« ausging, war es töricht und schlecht durchdacht, derlei zu unterlassen, und ich würde nie jemandem empfehlen, in der gleichen Weise zu verfahren. Ich hatte beschlossen, nach Hause zu fliegen, um bei meinen Kindern zu sein, und sagte mir, dass alles gut ausgehen würde, weil ich Ärztin bin und mit einem anderen Arzt (meinem Mann) reiste, der beide Beine fachmännisch geschient hatte. Doch war ich sicherlich in einem Schockzustand und fühlte mich den Sorgen und Belangen dieser Welt fast enthoben. Mein Mann stand ebenfalls unter Schock. Jemand hätte uns mitteilen können, dass wir die Situation nicht klar ins Auge fassten, aber wir waren die einzigen Ärzte, und offenbar haben sich alle unserer Diagnose (oder Fehldiagnose) angeschlossen. Offen gestanden bringt mich dieser Teil der Geschichte ziemlich in Verlegenheit.
    Wie war es vor dem Kajakunfall um Ihren Glauben bestellt, und inwiefern hat sich danach Ihr geistiges Leben verändert?
    Schon vor meiner Nahtoderfahrung war ich Christin und fest überzeugt, die Bibel sei das absolute und historisch genaue Wort Gottes. Allerdings gehörte ich nicht zu denen, die man als tief geistig oder religiös bezeichnen würde, und hatte keine vorgefasste Meinung über das Leben nach dem Tod. Meine Erfahrung hat mich sowohl in geistiger als auch in religiöser Hinsicht grundlegend verändert. Ich weiß jetzt, dass Gottes Versprechen wahr sind, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass unser geistiges Leben ewig währt. Obwohl mir die Grenzen organisierter Religion durchaus bewusst sind, nehme ich von ganzem Herzen an ihr teil und unterstütze sie.
    Wie hat sich Ihr Verständnis von Gott geändert?
    Die völlige Gewissheit, dass Gott existiert, dass er für jeden von uns einen Plan entworfen hat und dass es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gibt, verändert nachhaltig die Art und Weise, wie ich jeden Tag erfahre. Ich habe keine Angst vor dem Tod und nehme daher den Tod von Menschen anders wahr, selbst den meines Sohnes. Ich weiß, dass jeder Tag wirklich zählt und dass ich stets auf Gottes Angelegenheiten achten muss. Außerdem weiß ich, dass Gott alle Menschen innig und bedingungslos liebt … sogar jene, die ich vielleicht nicht mag oder mit denen ich nicht übereinstimme. So werde ich motiviert, die Schönheit in ihrem Innern zu erkennen, die Gott jederzeit sieht.
    Wie können Ihre Erfahrungen auf das Leben anderer Menschen übertragen oder benutzt werden, um Herausforderungen zu begegnen?
    Ich habe viele meiner Erfahrungen nicht deshalb mitgeteilt, weil andere sie wiederholen sollen, sondern um ihnen zu zeigen, dass man – wenn es einem gelingt, seinen Glauben in Vertrauen zu verwandeln – jeder Herausforderung mit dankbarer Einstellung und freudigem Herzen begegnen kann. Damit meine ich Folgendes: Ein kleines Kind hat Hoffnung – es hofft, dass Gott das tun wird, was er verspricht. Wenn wir erfahren und mit eigenen Augen sehen, wie Gott im Leben der anderen sein Werk verrichtet, verwandelt sich diese Hoffnung in den Glauben, dass er tatsächlich das tun wird, was er verspricht. Nicht jeder macht eine so tiefe geistige Erfahrung wie die des Nahtods, aber wer sich Zeit nimmt, die Zusammenhänge im Alltag genau zu betrachten, und feststellt, dass sich die Ereignisse in einer Weise zu entwickeln scheinen, die kaum auf »Zufall« oder »Glück« zurückzuführen ist, wird allmählich auch im eigenen Leben Gott am Werk sehen. Erst dann kann sich der Glaube in das völlige Vertrauen verwandeln, dass Gottes Versprechen wahr sind und dass er einen wunderbaren Plan verfolgt, der die Hoffnung auf eine Zukunft beinhaltet und so jedem Menschen ermöglicht, den Herausforderungen mit Zuversicht und Mut zu begegnen, selbst wenn der Plan und seine Herrlichkeit verborgen scheinen.

Danksagung
    Dieses Buch wurde geschrieben mit dem besonderen Dank an:
    Bill Neal, weil er mein liebevoller, geduldiger, lustiger, talentierter und hingebungsvoller Lebenspartner