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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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mit der hiesigen Welt entstehen, verblassen diese Erinnerungen, und die jungen Geschöpfe beginnen ihre persönliche, oft von Umwegen und Sackgassen gekennzeichnete Reise, immer wieder auf der Suche nach dem Weg zurück zu Gott. Am Ende müssen sie Gott nicht nur finden, sondern frei entscheiden, seine Liebe und Führung zu akzeptieren. Gott gab den Menschen diese Fähigkeit zur freien Wahl, die uns letztlich verantwortlich macht für unsere Entscheidungen, unsere Handlungen und unser Leben im Ganzen.
    Dazu bedarf es zunächst der Erkenntnis, dass die Wahl einzig und allein bei einem selbst liegt, dass sie von nichts und niemand anderem getroffen wird. Außerdem muss man zwischen zwei oder mehreren Alternativen wählen, von denen nur eine zur gegebenen Zeit verwirklicht werden kann. Beispielsweise hat man die Möglichkeit, eine Einladung zum Abendessen entweder anzunehmen oder abzulehnen, beides zusammen geht nicht. Psychologen haben dargelegt, dass diese Unfähigkeit, mehr als eine Alternative gleichzeitig zu wählen, emotionale Konflikte heraufbeschwört. Diese führen im besten Fall dazu, dass die Person ihre Alternativen genauer untersucht und dann die endgültig getroffene Entscheidung mehr zu schätzen weiß, sich stärker mit ihr identifiziert.
    Jeder kann beschließen, Gott zu bejahen oder zu verneinen, kann aber nicht beides gleichzeitig tun. Die freie Entscheidung, Gottes Versprechen zu beherzigen, vermag den Glauben eines Menschen so zu festigen, dass er in Zeiten der Qual, der Trauer und dergleichen wahrscheinlich weniger ins Straucheln gerät.
    Als ich während meines ersten Krankenhausaufenthaltes nach dem Unfall in Chile mit dem Engel (oder war es Jesus selbst?) auf dem himmlischen Feld sprach, fragte ich ihn auch, warum nicht jedem Menschen eine solche Erfahrung ermöglicht wird, wie ich sie gemacht habe. Auf diese Weise verschwände wohl der Hass, wir wären bessere Verwalter der Erde, würden den Hunger in der Welt beseitigen, keine Kriege mehr führen und uns einander im Alltag besser behandeln.
    Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Worte des Engels, aber seine amüsierte Antwort ähnelte dem Ausspruch Jesu gegenüber dem ungläubigen Thomas: »Weil du mich gesehen hast, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!« (Johannes 20,29).
    Das soll nicht heißen, dass ältere Kinder und Erwachsene keine Erinnerung an ihren vorgeburtlichen Zustand haben. Offenbar schickt Gott uns zur Erde mit dem tief verwurzelten Bedürfnis nach Geistigkeit und Sinn, und solange es nicht gestillt ist, leben wir in einer seelischen Leere. Einige füllen sie aus mit Gott, andere mit materiellem Besitz, manche mit profanen Begierden, und wieder andere versuchen, diese Leere nicht zu fühlen, indem sie ihre Sinne mit Alkohol oder Drogen abtöten.
    Vor dem Hintergrund meines Glaubensverständnisses will ich Ihnen nun den nächsten Teil der Geschichte erzählen. Mein Sohn Willie und ich waren uns immer sehr nah gewesen, und ich fühlte ihm gegenüber stets eine tiefe geistig-seelische Verbindung. Als er klein war, vielleicht vier oder fünf Jahre alt, plauderten wir gern miteinander abends vor dem Einschlafen. Ich weiß nicht mehr, was mich zu dieser Bemerkung veranlasste, aber ich sagte in etwa zu ihm: »Wenn du achtzehn bist …«
    Willie schien bestürzt und erwiderte: »Aber ich werde nicht achtzehn sein …«
    Mit leicht scherzendem Unterton fragte ich ihn: »Was hast du da gesagt?« Er warf mir einen durchdringenden, neugierigen und ungläubigen Blick zu und meinte: »Du weißt schon. Ich werde nie achtzehn sein. Das ist der Plan. Das weißt du.« Er sagte es so, als würde ich ihn veralbern. Gewiss musste ich doch den Plan für sein Leben kennen.
    Dieses Gespräch steckte mir wie ein Messer in der Brust. Ich habe es nie vergessen, nie aus meinen Gedanken verbannen können. Daher war mir jeder der folgenden Tage, die ich mit meinem Sohn verbrachte, äußerst kostbar, wobei ich mich immer wieder fragte, welcher wohl sein letzter sein würde.
    In den Jahren nach dem Kajakunfall beschäftigten mich die Gespräche mit dem Engel manchmal auch in Bezug auf Willie, und ich überlegte erneut, welche Gründe meine Rückkehr zur Erde veranlasst haben mochten. Angesichts der entschiedenen Aussage meines Sohnes, er würde das achtzehnte Lebensjahr nicht erreichen, nahm ich an, meine Aufgabe bestünde weniger darin, ihn zu beschützen, als darin, nach seinem Tod meinem Mann und den anderen Kindern beizustehen.

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