Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)
Einrichtungen findet man unter dem Stichwort »Giving Back« [Zurückgeben] auf meiner Website.)
Warum haben Sie so lange gebraucht, um Ihr Buch zu schreiben?
Meines Erachtens ist die Tatsache, dass ich wirklich nicht zur Erde zurückkehren wollte, ein wesentlicher Teil meiner Geschichte. Zur Zeit des Kajakunfalls waren meine vier Kinder noch ziemlich klein, und sie sollten keinesfalls denken, sie wären nicht Grund genug für meine Rückkehr. Deshalb habe ich damals nur mit engen Freunden und einigen Mitgliedern der Kirchengemeinde über meine Erfahrungen gesprochen. Ich war Chirurgin, Ehefrau und Mutter, und so blieb mir kaum Zeit fürs Schreiben. Ehrlich gesagt hatte ich auch erst kein Bedürfnis danach. Ich war keine Schriftstellerin, sondern durch und durch Privatperson. Letzten Endes ist Gottes Timing immer perfekt; ich beendete den ersten Entwurf des Manuskripts wenige Stunden vor dem Tod meines Sohnes.
Warum sollte ich Ihnen glauben? Wollen Sie nicht einfach die Leute von Ihrer eigenen Glaubensanschauung überzeugen?
Die Aufgabe, die mir übertragen wurde, bestand darin, meine Erfahrungen so genau wie möglich wiederzugeben und mit anderen zu teilen. Das ist alles, was ich erstrebe.
Wie sahen die Menschen aus, die mit Ihnen im Himmel waren?
Die Menschen/Wesen leuchteten. Sie hatten eine körperliche Gestalt, schienen aber fließende Gewänder zu tragen, sodass ich Arme und Beine nicht deutlich erkennen konnte. Ich sah ihre Köpfe, doch ihr strahlender Glanz verwischte die Konturen und damit auch die Gesichtszüge. Offenbar waren sie weder jung noch alt, sondern einfach zeitlos. Später dann, während meiner außerkörperlichen Erfahrung auf der Pflegestation, erblickte ich Kinder, die am fernen Ende des Feldes spielten, in dem ich saß.
Wie sah Jesus aus?
Ich glaube, Jesus hat mich gehalten, als ich noch unter Wasser war. Dort hörte ich, wie er zu mir sprach, konnte ihn aber nicht sehen. Meines Erachtens war es Jesus, mit dem ich mich während meiner außerkörperlichen Erfahrung auf dem sonnenüberfluteten Feld unterhielt. Er saß auf einem Felsen, ich ihm gegenüber, und wie die Wesen, die mich den Weg zum Himmel entlangführten, trug er eine Art fließendes Gewand und war von überwältigender Schönheit und Leuchtkraft. Umrahmt von langem Haar, waren seine Gesichtszüge undeutlich. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber von seiner Erscheinung hat sich mir am tiefsten die Liebe eingeprägt. (Natürlich können wir die Liebe normalerweise nicht »sehen«, aber, wie gesagt, ich weiß nicht, wie ich dieses Phänomen – etwas zu »sehen«, das man eigentlich »fühlt« – in Worte fassen soll.) Er strahlte vollkommene Liebe und Freundlichkeit aus, tiefstes Mitgefühl und unendliche Geduld.
Haben Sie Haustiere gesehen?
Ich habe keine Tiere gesehen, konnte aber nur wenige Orte im Himmel besuchen. Daher weiß ich weder etwas von den Orten, wo ich nicht war, noch von ihren Bewohnern.
Was für Verletzungen hatten Sie, und warum haben Sie keinen Notfalltransport organisiert?
Es überrascht mich, dass Leser über meine Verletzungen genau Bescheid wissen wollen, aber hier sind die Details: Im einen Bein erlitt ich einen Bruch des Schienbeinplateaus, einen Meniskusriss, Risse im hinteren Kreuzband, in der hinteren Gelenkkapsel sowie im Außen- und Innenband des Knies. Im anderen Bein waren Schien- und Wadenbein in der Mitte gebrochen, hintere Gelenkkapsel, Außen- und Innenband sowie ein Teil des hinteren Kreuzbands im Knie gerissen. Im Grunde waren meine Knie völlig nach innen gedreht und gegeneinandergepresst, damit mein Körper sich aus dem Kajak befreien konnte.
Als ich in der Notaufnahme eintraf, hatte ich mir außerdem eine Lungenentzündung und ein akutes progressives Lungenversagen ( ARDS ) zugezogen, das infolge eines Schocks eintritt. Dadurch wird die Fähigkeit der Lungen, Sauerstoff in den Blutkreislauf weiterzuleiten, stark eingeschränkt. Sauerstoffversorgung von außen und Intensivpflege sind wichtig, aber abgesehen davon, dass man Zeit gewinnt für die Heilung der Lungen, gibt es gegen dieses Syndrom keine wirksame Behandlung, weshalb es oft zum Tod führt. Mein Sauerstoffsättigungsgrad lag anfangs bei 40 Prozent (normal sind 80 bis 100 Prozent) und erhöhte sich nach der Sauerstoffzufuhr auf 60 Prozent. Im Allgemeinen ist dieses Niveau zu niedrig, um schwerwiegende Organschäden zu vermeiden.
Anschließend bekam ich eine tiefe Venenthrombose in den Beinen, die eine
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