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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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beabsichtigte, uns persönlich aus der Höhle zu geleiten. So versponnen bin ich nicht. Vielmehr spürte ich die Manifestation von Gottes Liebe und Gnade – in der Gewissheit, dass einer seiner Boten (ein Geist, ein Engel?) uns irgendwie den Weg weisen würde. Dank dieser Einsicht konnte ich meine Atmung verlangsamen und dafür beten, dass mein Lehrer den Überblick behielt. Der Schleier aus Schlick lichtete sich, und wir sahen mehrere Fische, die vor- und zurückschnellten, ehe sie eine Reihe bildeten und in der Strömung schwammen. Sie schienen uns das Zeichen zu geben, ihnen zu folgen, was wir auch taten. In Richtung der Fische tauchten wir ein letztes Mal zum Grund der Höhle, trieben dann aufwärts und gelangten schließlich an die Oberfläche des Sees, gerade als der Sauerstoffvorrat meines Lehrers völlig aufgebraucht war.
    Hinterher sprachen wir beide ausführlich über unsere gemeinsame Erfahrung. Mein Lehrer war völlig auf sich selbst bezogen und verärgert, weil er die Situation nicht mehr im Griff gehabt hatte. Er fühlte sich verantwortlich für die Irrtümer, die uns unterlaufen waren und die er auf seine Fehleinschätzung zurückführte. Seiner Meinung nach hatten wir nur durch Zufall überlebt. Er hielt sich für einen Versager und betrank sich deshalb bis zur Besinnungslosigkeit. Für mich aber hatte unser Überleben eine ganz andere Ursache. Ich glaubte keineswegs, dass der Zufall mit im Spiel war, denn ich hatte ein tiefes Gefühl von Ruhe empfunden, bestärkt durch die Gewissheit, dass Gott uns in der Höhle beistand. Unser Überleben war seinem Eingriff zu verdanken, obwohl wir uns sehr ungeschickt verhalten hatten und er uns aus der Höhle förmlich hinaustreiben musste.
    Die Erfahrung in den Florida Springs bewirkte ein Wiedererwachen meines spirituellen Wesens. Ich hatte das intensive, sichere Gefühl, dass wir alle aus einem bestimmten Grund auf der Erde sind und dass ich überlebt hatte, weil meine Arbeit auf diesem Planeten noch nicht beendet war. Dadurch sah ich mich in der Verantwortung, Gottes Willen hinsichtlich meines Lebens zu erforschen und nach besten Kräften dem Weg zu folgen, der mir vorgezeichnet war. Von nun an war ich fest entschlossen, Gott nicht mehr in den Hintergrund meines Lebens zu drängen, sondern ihn in meinen Gedanken und Taten stets gegenwärtig zu halten.

5
    Gott ist treu
    Der Herr segne dich und behüte dich;
    der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
    und sei dir gnädig;
    der Herr hebe sein Angesicht über dich
    und gebe dir Frieden.
    4. Mose 6,24-26
    Nach Beendigung des College im Jahre 1980 zog ich nach Los Angeles, um an der University of California ( UCLA ) Medizin zu studieren. Diese Phase war, wie erwartet, anstrengend und aufreibend. Die ersten zwei Jahre spielten sich hauptsächlich im Hörsaal ab, waren durchaus interessant, aber nicht sehr erfreulich. Die klinische Ausbildung begann im dritten Jahr, und ich genoss es in vollen Zügen, auf den zahlreichen Gebieten der Allgemeinmedizin und der Chirurgie wichtige Lektionen zu lernen. Bald stellte ich fest, dass mich die chirurgischen Aspekte weitaus mehr faszinierten als die medizinischen, denn ich zog es vor, Probleme »anzupacken« und zu lösen, anstatt darüber zu diskutieren. Also entschied ich mich, insbesondere im Bereich der orthopädischen Chirurgie Erfahrungen zu sammeln; dabei wurde mir schnell bewusst, dass ich meinen Platz gefunden hatte. Ich mochte die »mechanische« Seite dieser Tätigkeit und war entzückt von der Vorstellung, den Bewegungsapparat der Patienten behandeln und deren Aktivität steigern zu können. Es war auch deshalb eine glückliche Wahl, weil ich im Team der Orthopäden meinen künftigen Ehemann kennenlernte.
    Bill hatte sein Medizinstudium an der Stanford University abgeschlossen, und obwohl er dort seine chirurgische Ausbildung absolvieren wollte, war seine damalige Freundin – und damit auch er – aus beruflichen Gründen nach Südkalifornien gelockt worden. Diese Geschichte enthält ihrerseits eine ganze Reihe von »Zufällen«. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass er gen Süden umziehen sollte. Jedenfalls trennten sich die beiden, als er für die weitere Ausbildung in orthopädischer Chirurgie an die UCLA kam, wo meine Freundin Peggy und ich seinem Team zugeteilt waren. Ich fand ihn ziemlich charmant, und nachdem meine Tätigkeit im Team beendet war, gingen wir zusammen aus. Schon bald wusste ich, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen

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