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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Schwarze. Ich schoß noch ein paarmal auf die einfache Art, dann probierte ich abzudrücken, ohne den Hahn vorher zu spannen. Das war schon erheblich schwieriger, aber ich machte meine Sache nicht schlecht.
    Nach einer halben Stunde hatte ich meine ganze Munition verpulvert. Zum Schluß traf ich gar nichts mehr, weil ich stark zitterte. Wenn ich ins Fitneßstudio gehe, trainiere ich meistens nur die Bauchmuskeln und die Beine, weil das die Stellen sind, wo ich das meiste Fett ansetze. Wenn ich jemals eine gute Schützin abgeben wollte, mußte ich zusehen, daß ich mehr Kraft im Oberkörper bekam.
    Eddie zog meine Zielscheibe ran. »Sauber geschossen, Falkenauge.«
    »Mit gespanntem Hahn bin ich besser.«
    »Weil du ein Mädchen bist.«
    »Solche Bemerkungen solltest du dir lieber verkneifen, solange ich eine Knarre in der Hand habe.«
    Bevor ich ging, kaufte ich noch eine Schachtel Patronen. Die Munition samt der Waffe steckte ich in meine Tasche. Ich fuhr einen gestohlenen Wagen. Es schien mir übertrieben, mich vor einer Anklage wegen unerlaubten Mitführens einer Waffe zu fürchten.
    »Also, kriege ich jetzt meine Pizza?« wollte Eddie wissen.
    »Und was ist mit Shirley?«
    »Sie ist auf einem Kaffeekränzchen.«
    »Und die Kinder?«
    »Bei der Schwiegermutter.«
    »Und deine Diät?«
    »Willst du dich etwa drücken?«
    »Was mich im Moment von einer Bahnhofspennerin unterscheidet, sind genau zwölf Dollar und dreiunddreißig Cent.«
    »Okay, dann spendiere ich eben die Pizza.«
    »Gut. Ich muß mit dir reden. Ich habe Probleme.« Zehn Minuten später trafen wir uns in Pinos Pizzeria. Es gab mehrere Italiener in unserem Viertel, aber bei Pino gab es die beste Pizza. Es wurde zwar gemunkelt, daß nachts Kakerlaken in Katzengröße in die Küche einfielen, aber die Pizza war erstklassig. Die Kruste war schön dick und knusprig, die Sauce hausgemacht und die Peperoni so ölig, daß einem der Saft am Arm hinunterlief und vom Ellenbogen tropfte. Es gab eine Bar und ein Restaurant. Spätabends war die Bar voll von Polizisten, die ein bißchen abschalten wollten, bevor sie nach Hause fuhren. Um diese Tageszeit war die Bar voll von Familienvätern, die Pizzas zum Mitnehmen wollten.
    Wir bekamen einen Tisch im Restaurant und bestellten Bier, während wir auf die Pizza warteten. Auf dem Tisch standen zwei Streuer, einer mit Chilipulver, der andere mit Parmesan. Die Tischdecke war rot-weiß kariert und aus Plastik. An den vertäfelten, glänzend lackierten Wänden hingen Fotos berühmter Italiener und einiger nichtitalienischer Lokalgrößen. Frank Sinatra und Benito Ramirez waren am häufigsten vertreten.
    »Also, was hast du denn für ein Problem?« wollte Eddie wissen.
    »Zwei Probleme. Erstens, Joe Morelli. Ich bin ihm schon viermal über den Weg gelaufen, seit ich den Fall übernommen habe, aber an eine Festnahme ist einfach nicht zu denken.«
    »Hast du Angst vor ihm?«
    »Nein. Aber ich habe Angst, meine Waffe zu benützen.«
    »Dann mach es auf die damenhaften Tour. Betäub ihn mit deinem Spray und leg ihm Handschellen an.«
    Das war leichter gesagt, als getan. Es war nicht so einfach, einen Mann zu betäuben, der einem gerade einen Zungenkuß gab. »Das hatte ich auch vor, aber er ist viel zu schnell für mich.«
    »Willst du meinen Rat hören? Vergiß Morelli. Er ist ein Profi, und du bist eine Anfängerin. Er hat jahrelange Erfahrung. Er war ein cleverer Bulle, und als Verbrecher ist er wahrscheinlich noch gerissener.«
    »Kommt nicht in Frage. Ich möchte, daß du ein paar Autokennzeichen für mich überprüfst.« Ich schrieb ihm die Registrierung des Lieferwagens auf eine Serviette. »Versuch doch mal rauszufinden, wem dieser Wagen gehört. Außerdem hätte ich gern gewußt, ob Carmen Sanchez ein Auto besitzt. Und wenn ja, ist es sichergestellt worden?«
    Ich trank einen Schluck Bier, lehnte mich zurück und genoß die kühle Luft und das Stimmengewirr rings um mich her. Mittlerweile waren alle Tische besetzt, und am Eingang warteten schon die nächsten Gäste. Kein Mensch wollte kochen, wenn es so heiß war wie heute.
    »Und was ist das zweite Problem?« fragte Eddie.
    »Wenn ich es sage, mußt du versprechen, daß du dich nicht aufregst.«
    »Ach, du Himmel. Du bist schwanger.«
    Ich starrte ihn verblüfft an. »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    Er machte ein dummes Gesicht. »Ich weiß selber nicht, es ist einfach so rausgerutscht. Das sagt Shirley immer, wenn es mal wieder soweit ist.«
    Gazarra hatte vier

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