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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht anhören können.
    Ich räumte gerade die Küche auf, als das Telefon klingelte und sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    »Hörst du mich, Stephanie? Bist zu Hause? Ich habe gesehen, wie du heute mit Lula und Jackie geredet hast. Ich habe gesehen, daß du Bier mit ihnen getrunken hast. Das hat mir gar nicht gefallen, Stephanie. Das hat mich böse gemacht. Ich habe das Gefühl, daß du sie lieber magst als mich. Es macht mich wütend, daß du das nicht haben willst, was der Champ dir geben will.
    Vielleicht mache ich dir ein Geschenk, Stephanie. Vielleicht liefere ich es persönlich bei dir ab, während du schläfst. Würde dir das gefallen? Alle Frauen mögen Geschenke. Vor allem Geschenke, die der Champ ihnen macht. Es wird eine Überraschung, Stephanie. Nur für dich.«
    Mit diesem Versprechen im Ohr vergewisserte ich mich, daß ich meinen Revolver und die Munition eingepackt hatte. Dann fuhr ich zu Sunnys Waffengeschäft. Ich kam um vier Uhr an, Eddie kreuzte eine Viertelstunde später auf.
    Er war in Zivil und hatte seinen privaten -38er am Gürtel.
    »Wo ist deine Waffe?« fragte er.
    Ich klopfte auf meine Tasche.
    »Das nennt man Mitführen einer Waffe. In New Jersey ist das strafbar.«
    »Ich habe einen Waffenschein.«
    »Zeig mal her.«
    Ich holte den Schein aus der Brieftasche.
    »Das ist nur die Berechtigung, eine Waffe zu besitzen. Das heißt noch lange nicht, daß du sie auch mitführen darfst.«
    »Ranger hat gesagt, der Schein würde alles abdecken.«
    »Kommt Ranger dich auch besuchen, wenn du Tüten kleben mußt?«
    »Manchmal glaube ich, er legt die Gesetze ein bißchen flexibel aus. Verhaftest du mich jetzt?«
    »Nein, aber dafür mußt du bluten.«
    »Ein Dutzend Donuts?«
    »Für ein Dutzend Donuts sorge ich höchstens dafür, daß ein Strafzettel verschwindet. Diese Sache kostet dich einen Sechserpack Bier und eine Pizza.«
    Um in den Schießstand zu gelangen, mußte man durch das Waffengeschäft. Eddie bezahlte das Standgeld und kaufte eine Schachtel Patronen. Ich ließ mir ebenfalls eine geben. Der Schießstand, der gleich hinter dem Laden lag, bestand aus einem Raum, der ungefähr so groß war wie eine kleine Bowlingbahn. Er war in sieben Boxen aufgeteilt, die jeweils von einem brusthohen Brett abgeschlossen wurden. Hinter den Boxen befanden sich die eigentlichen Schießbahnen. An Drähten hingen die Ziele, Umrisse geschlechtsloser Menschen, die an den Knien abgeschnitten waren und um deren Herzen sich unterschiedlich große Ringe legten. Es ist Sitte im Schießstand, niemals die Waffe auf den Nebenmann zu richten.
    »Okay«, sagte Gazarra. »Fangen wir ganz von vorne an. Du hast einen -38er Smith and Wessen Special. Das ist ein fünfschüssiger Revolver, also eher eine kleine Waffe. Du benutzt Hydroshock-Munition, um eine möglichst große und schmerzhafte Wirkung zu erzielen. Wenn du dieses kleine Dingelchen hier mit dem Daumen nach vorne schiebst, klappt die Trommel raus, und du kannst eine Patrone einlegen. Jede Patrone hat eine Kugel. Du lädst je eine Patrone in jede Kammer Und läßt die Trommel dann wieder einrasten. Du darfst dabei nie den Zeigefinger am Abzug haben. Es ist ein natürlicher Reflex abzudrücken, wenn man sich erschreckt, und mit ein bißchen Pech kann es passieren, daß du dir aus Versehen ein Loch in den Fuß schießt. Streck den Zeigefinger immer ganz aus, in Richtung Lauf, und drück erst ab, wenn du bereit bist. Heute üben wir die einfachste Grundstellung. Die Füße schulterbreit auseinander, das Gewicht auf die Fußballen verlagern, die Waffe mit beiden Händen festhalten, den linken Daumen über den rechten Daumen, die ausgestreckten Arme durchgedrückt. Du siehst dir das Ziel an, hebst die Waffe hoch und visierst.
    Vorne hast du das Korn, hinten die Kimme. Wenn die beiden auf dem Ziel genau übereinanderliegen, kannst du abdrücken.
    Mit diesem Revolver kannst du auf zwei verschiedene Arten schießen. Entweder du drückst nur den Abzug durch, oder du spannst zuerst den Hahn und drückst dann erst ab.« Während er mir alles erklärte, führte er mir gleichzeitig vor, was er meinte. Bis jetzt hatte er mir alles gezeigt, nur geschossen hatte er nicht. Er klappte die Trommel heraus, kippte die Patronen auf das Regal, legte den Revolver daneben und trat einen Schritt zurück. »Noch Fragen?«
    »Nein. Im Moment nicht.«
    Er gab mir einen Ohrenschützer. »Na, dann los.«
    Mit dem ersten Schuß, den ich mit gespanntem Hahn probierte, traf ich ins

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