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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aus und wischte sich die Hände an einem Küchentuch ab. »Warum ist es jetzt etwas Persönliches?«
    »Weil du mich in der Dusche an die Vorhangstange gefesselt hast! Dann mußte ich in einen Müllcontainer krabbeln, um meine Schlüssel zurückzubekommen! Jedesmal, wenn ich in deine Nähe gerate, tust du alles, um mich zu demütigen.«
    »Es waren nicht deine Schlüssel. Es waren meine Schlüssel.« Er trank einen Schluck Wein, und unsere Blicke trafen sich. »Du hast meinen Wagen geklaut.«
    »Ich hatte einen Plan.«
    »Du wolltest mir auflauern, wenn ich mir den Wagen zurückhole?«
    »So in etwa.«
    Er ließ meinen Plan unkommentiert. »Bei Macy’s soll eine Stelle als Kosmetikerin frei sein.«
    »Du klingst wie meine Mutter.«
    Morelli grinste und machte sich über sein Steak her.
    Ich hatte einen anstrengenden Tag hinter mir, und der Wein und das gute Essen versetzten mich in eine gnädigere Stimmung. Wir saßen einander gegenüber wie ein altes Ehepaar und widmeten uns dem Essen. Als ich alles verputzt hatte, lehnte ich mich zurück. »Weshalb brauchst du mich?«
    »Ich brauche deine Hilfe. Wenn du mir hilfst, sorge ich dafür, daß du dein Kopfgeld bekommst.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Carmen Sanchez war meine Informantin. Eines Abends sitze ich zu Hause vor dem Fernseher, da klingelt das Telefon. Es ist Carmen, sie braucht Hilfe. Sie sagt, sie ist vergewaltigt und zusammengeschlagen worden. Sie braucht Geld und einen sicheren Unterschlupf. Und im Tausch dafür will sie mir ein Riesending verraten.
    Als ich bei ihr an die Tür klopfte, macht Ziggy Kulesza auf. Von Carmen ist nichts zu sehen. Ein anderer Typ, besser bekannt als der fehlende Zeuge, kommt aus dem Schlafzimmer, erkennt mich von Gott weiß woher und dreht durch. ›Das ist ein Bulle!‹; schreit er Ziggy zu. ›Du hast einen Scheißbullen reingelassen!‹
    Ziggy zieht eine Pistole und drückt ab. Ich schieße zurück und treffe ihn. Dann weiß ich nichts mehr. Als ich wieder zu mir komme, starre ich an die Decke. Der zweite Typ ist weg. Carmen ist weg. Ziggys Waffe ist weg.«
    »Wie kann er dich aus der Entfernung verfehlt haben? Und wenn er tatsächlich danebengeschossen hat, wo ist dann die Kugel geblieben?«
    »Ich kann es mir nur so erklären, daß die Knarre nicht losgegangen ist.«
    »Und jetzt willst du Carmen finden, damit sie deine Version bestätigt?«
    »Ich glaube nicht, daß Carmen noch irgendwas bestätigen kann. Ich glaube, Ramirez hat sie zusammengeschlagen und später Ziggy und seinen Kumpel hingeschickt, um sie ein für allemal zu erledigen. Ziggy hat für Ramirez immer die Dreckarbeit gemacht. Wenn man auf der Straße lebt, so wie ich im Moment, kriegt man ziemlich viel mit. Ramirez besorgt es den Frauen gern auf die harte Tour. Manchmal verschwinden Frauen, die zuletzt mit ihm gesehen wurden, für immer von der Bildfläche. Ich glaube, er rastet so aus, daß er sie umbringt, oder er verletzt sie so schwer, daß er jemand anderen hinschickt, der die Sache zu Ende bringt, damit nichts rauskommt. Dann verschwindet die Leiche. Keine Leiche, kein Verbrechen. Ich glaube, daß Carmen tot im Schlafzimmer lag, als ich geklopft habe. Deshalb ist Ziggy völlig ausgerastet.«
    »Es gibt aber nur eine Tür«, sagte ich. »Niemand hat sie gehen sehen, weder tot noch lebendig.«
    »Das Schlafzimmer hat ein Fenster, das nach hinten auf die Feuerwehrzufahrt hinausgeht.«
    »Meinst du, sie haben Carmen aus dem Fenster geschmissen?«
    Morelli stellte seinen Teller ins Spülbecken und schaltete die Kaffeemaschine ein. »Ich bin hinter dem Kerl her, der mich wiedererkannt hat. Ziggy hat die Waffe fallen lassen, als er umgekippt ist. Ich habe noch gesehen, wie sie weggeschlittert ist. Als ich von hinten niedergeschlagen wurde, muß Ziggys Partner sie genommen haben. Dann hat er sich wahrscheinlich ins Schlafzimmer verzogen, Carmen aus dem Fenster gekippt und ist hinter ihr hergeklettert.«
    »Ich habe mich hinter dem Haus umgesehen. Für einen, der nicht tot ist, geht es ganz schön tief runter.«
    Morelli zuckte mit den Schultern. »Vielleicht konnte er sich wegschleichen, als die Nachbarn um Ziggy und mich herumstanden. Er ist in dem ganzen Durcheinander abgehauen, hat Carmen eingesammelt und ist weggefahren.«
    »Jetzt will ich endlich hören, wie ich an meine zehntausend Dollar komme.«
    »Du hilfst mir zu beweisen, daß ich Kulesza in Notwehr erschossen habe, und dafür darfst du mich bei der Polizei abliefern.«
    »Ich kann kaum erwarten, wie

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