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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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wendet sich ab, zieht die Jacke aus, sieht die für ihn angekommene Post durch und tut, als wäre Kate gar nicht da.
    »Sei bitte vorsichtig auf dem hellen Teppich, deine Schuhe sind ganz schmutzig«, sagt sie, mehr aus Gewohnheit als aus sonst einem Grund, und macht auch sofort ein entsetztes Gesicht, weil sie sich eigentlich vorgenommen hatte, nicht zu nörgeln. Langsam dreht Paul sich zu ihr um, starrt sie wortlos an und kickt seine Schuhe weg, die krachend gegen die Treppe fliegen. Eine eindeutige Provokation. Vermutlich weiß er genau, dass ein Streit ansteht, aber weil er nicht selbst damit anfangen will, versucht er lieber, Kate aus der Reserve zu locken.
    Und Kate springt prompt darauf an. »Warum hast du nicht angerufen?«
    »Der Akku war leer.«
    »Und du konntest nicht auf dem Festnetz anrufen? Ich hab mir furchtbare Sorgen gemacht!«
    »Was soll’s, jetzt bin ich ja hier, oder nicht?« Er starrt sie weiter an, mit versteinertem Gesicht.
    O Gott, ich halte es kaum aus, aber ich kann den Blick nicht abwenden. Die Atmosphäre ist so aufgeladen, dass vermutlich gleich die Hölle losbricht.
    »Möchtest du Frühstück?«, fragt Kate schließlich. Anscheinend hat sie vor, die Wogen wieder zu glätten.
    »Nein, ich will bloß duschen. Ich hab stundenlang im Auto gesessen.«
    Damit drängt er sich an ihr vorbei und geht die Treppe hinauf. War das alles? Kein Wort über den Streit neulich? Oder darüber, dass er behauptet hat, bei einem Geschäftsessen zu sein, wo er sich stattdessen mit seiner Familie und mit dieser blöden Julie im Pub vergnügt hat?
    Kate lässt ihn halb die Treppe hochgehen, dann hält sie es nicht mehr aus. »Weißt du, Paul«, sagt sie mit zittriger Stimme. »Ich finde, du schuldest mir wenigstens eine Erklärung.«
    »Ach, jetzt geht es also doch los«, erwidert er kalt, dreht sich zu ihr um und verschränkt die Arme vor der Brust, als erwarte er eine Schimpftirade.
    »Du hast mir gesagt, du hättest ein wichtiges Geschäftsessen …«
    »Hatte ich auch.«
    »Wie kommt es dann, dass Roses Tochter mir gesagt hat, dass ihr alle in Sheehan’s Pub seid, als ich angerufen habe?«
    »Weil wir da nach dem Essen noch hingegangen sind. Himmel, Kate, was ist denn dein Problem? Spionierst du mir jetzt schon nach, oder was?«
    Das war’s. Jetzt werden die Glacéhandschuhe abgelegt.
    »Wag es nicht, so mit mir zu sprechen, nachdem ich mir solche Sorgen gemacht habe …«, wettert Kate.
    »Na, daran bist du selbst schuld. Hast du eine Ahnung, wie peinlich es für mich war, dass du mitten in der Nacht in Roses Haus Streit mit mir angefangen hast?«
    »Nachdem du mich den ganzen Abend ignoriert hattest, meinst du?«
    »Ich hab mit der Band Musik gemacht, falls du das nicht bemerkt hast. Herrgott nochmal, Kate, weißt du eigentlich, was du da redest? Denkst du wirklich, alles muss sich immer um dich drehen?«
    »Ich bin den ganzen weiten Weg gefahren, um bei dir zu sein, und du hast dich offensichtlich nicht gefreut, mich zu sehen – um es mal vorsichtig auszudrücken.«
    »Ich war überrascht, weiter nichts …«
    »Dann lässt du mich mit deiner Familie allein …«
    »Ich musste für die Feier proben! Und außerdem – was hast du an meiner Familie auszusetzen? Ist es meine Familie, die dich stört, Kate?«
    »Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass Rose und Melissa und Sue mich nicht leiden können, und ich hab trotzdem den ganzen Abend bei ihnen gesessen, nur um dabei zu sein, nur um dich zu unterstützen …«
    »Vielleicht mögen sie dich nicht, weil du dir nie die Mühe machst, auch mal auf sie zuzugehen …«
    »Das ist so verdammt UNFAIR ! Ich bemühe mich total …«
    »Da sind sie aber ganz anderer Meinung …«
    »Und was ist mit Julie? Was meinst du, wie ich mich fühle, wenn ich mitkriege, wie ihr zwei euch anschmachtet, während du spielst und sie singt?«
    »Das reicht jetzt aber wirklich«, entgegnet er kalt. »Julie ist zufällig eine gute Freundin von mir. Wenn du etwas andeuten möchtest, dann sag es mir direkt.«
    Kate hält inne, als würde sie merken, dass sie sich anhört wie eine grundlos eifersüchtige Ehefrau. Sie setzt erneut an. »Ich meine doch nur, dass es mir einfach gutgetan hätte, ein bisschen Zuwendung von meinem Mann zu bekommen – bei allem, was ich momentan um die Ohren habe. Findest du das zu viel verlangt?«
    Aber er zuckt nur die Achseln und antwortet nicht. Vielleicht hat er bemerkt, dass er zu weit gegangen ist. »Es war stressig für mich«, sagt

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