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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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ich Humor, ehrlich. Okay, das behauptet jeder in seinem Profil, aber du kannst meine Freunde fragen, die sind auch der Meinung. Und wo wir schon beim Thema sind: Es ist ein Mythos, dass Frauen Männer sexy finden, die sie zum Lachen bringen, denn ich bringe Frauen immer zum Lachen und habe trotzdem keine Beziehung. (Siehst du? Wenn nichts sonst, bin ich dabei wenigstens ehrlich!) Wenn es stimmen würde, dass Frauen witzige Männer mögen, dann hätte Woody Allen nicht seine Adoptivtochter heiraten müssen, oder?
    Fiona prustet laut los.
    »Stopp, auf der Stelle!«, befehle ich ihr. »Das alles von dem Mistkerl, der dich versetzt hat? Wenn du dich bereit erklärst, dich mit dem Wichser zu treffen, dann sagst du ihm damit, dass du sein Verhalten billigst. Komm schon, was ist mit Tim? Erinnerst du dich? Der tolle Tim, der jetzt wie durch ein Wunder wieder in dein Leben getreten und gerade Single geworden ist?«
    Doch sie scrollt weiter. Offenbar total fasziniert.
    2 .
    Früher einmal haben Männer große Stücke auf Frauen gehalten, die kochen können. Und ich? Na ja, ich wäre begeistert von einer Frau, die essen kann. Meine letzte Verabredung hatte ich mit einer Vegetarierin, die keinen Fisch isst, keinen Weizen verträgt und seit einem Jahr auf alle Kohlehydrate verzichtet. Ach ja, Alkohol trinkt sie natürlich auch nicht.
    »Ich esse furchtbar gern«, murmelt Fiona, mit einem Interesse, das mir große Angst macht. »Und wenn ich eine Flasche Pinot Grigio sehe, bin ich im Himmel.«
    »Stell den verdammten Computer ab und schlag dir diesen Idioten aus dem Kopf!«
    Ich schreie sie an, was natürlich gar nichts bringt, und sie liest einfach weiter. »Oh«, füge ich noch hinzu. »Ich sollte dir vielleicht mitteilen, dass es im Himmel überhaupt keinen Alkohol gibt. Hier herrscht permanenter Entzug.«
    3 .
    Viele Jungs reden gern über ihre Traumfrau. Einer meiner Kumpel sucht eine Mischung aus Catherine Zeta-Jones und Heidi Klum. Und er glaubt, dass er sie hier in Carlow finden wird, wo es, nebenbei bemerkt, viermal mehr Männer als Frauen gibt. Ein anderer Freund meint, seine ideale Partnerin müsste eine halb schwedische, halb japanische, annähernd eins achtzig große bisexuelle Turnerin sein, die ewig fünfundzwanzig bleibt und gern geschmackvoll nuttige Cocktailkleider trägt. Lexie, ich kann dir sagen: Manchmal bin ich am Verzweifeln. Vor allem, wo ich meine Wünsche auf den Punkt bringen kann wie folgt: Ich möchte eine Linda McCartney und keine Heather Mills.
    »Das ist ja total süß!«, murmelt Fiona beeindruckt.
    »Ach, sei nicht so blauäugig, das ist wahrscheinlich eine Standard-Rundmail, die er jeder Frau schickt, die er versetzt hat. Warum er sich die Mühe macht, weiß ich auch nicht, aber andererseits sagt man ja auch, dass Serienkiller bei der ersten Begegnung oft sehr charmant sind.«
    In diesem Moment klopft es laut an der Haustür. Verwundert springt Fiona auf. Anscheinend erwartet sie niemanden, aber sie tapst barfuß den Korridor hinunter zur Tür.
    »Wer ist da?«, ruft sie.
    »Äh … hi … Fiona? Hoffentlich störe ich dich nicht, aber meinst du, ich könnte eine Sekunde reinkommen? Ich bin’s, Tim.«
    Oh, Gott sei Dank! Ein Wunder! Und genau zum richtigen Zeitpunkt. Tim wird sie zur Vernunft bringen und dafür sorgen, dass sie aufhört, über den Tierarzttypen und sein blödes Gummistiefelfest in Carlow zu phantasieren.
    Sie braucht ungefähr zehn Minuten, um alle Schlösser und Riegel zu öffnen, dann tritt Tim herein und sieht noch grauer und erschöpfter aus als gestern Abend. Und das will was heißen.
    »Entschuldige, dass ich einfach so reinplatze«, sagt er, während er ihr in die Küche folgt, wo sie gleich Wasser aufsetzt.
    »Kein Problem, überhaupt kein Problem!«, sagt Fiona übertrieben munter und zieht ihren Bademantel eng um sich, als wäre es ihr plötzlich peinlich, dass er sie halb angezogen und ohne Kontaktlinsen sieht. »Kaffee?«
    »Gerne. Also, wenn ich behaupten würde, ich war gerade zufällig in der Gegend, würde ich lügen«, verkündet er, während sie zwei Becher und Nescafé aus dem Schrank holt.
    Gut, sehr gut, Tim, los jetzt, es ist nicht der richtige Zeitpunkt für Schüchternheit und Um-den-heißen-Brei-Reden. Sag ihr, dass du die ganze Nacht an sie gedacht hast und es nicht abwarten konntest, sie wiederzusehen.
    »Du bist jederzeit willkommen«, lächelt Fiona und löffelt Kaffee in die Becher.
    »Es ist nur … ach Gott, vielleicht findest du das alles

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