Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Freudensprung gemacht, als Larry zum Ende seiner theoretischen Ausführungen gekommen war. Ich war auf eine völlig abwegige Verbindung zwischen Mo und den Drogendealern gestoßen, und der Verdacht, Mo könnte noch einen zweiten Wohnsitz haben, hatte neue Nahrung erhalten. Mo war nämlich mit Larry zu einem Haus im Wald gefahren, als er Larry seinen speziellen Wunsch angetragen hatte.
    Es gab natürlich keine Garantie, daß Mo dieses Haus noch nutzte, aber man hatte wenigstens etwas, nach dem man suchen konnte. Leider war Larry immer nur in den Abendstunden zu dem Haus gefahren, und selbst an guten Tagen war sein Gedächtnis nicht das allerbeste. Er erinnerte sich nur daran, daß es zuerst Richtung Süden ging und dann in eine ländliche Gegend.
    Ich dankte Larry für seine Hilfe und versprach, das nächste Mal meine Wäsche zur Reinigung mitzubringen. Ich sprang in meinen Wagen und ließ den Motor an. Ich hätte gern mit Vinnie geredet, aber Vinnie war so früh nicht in seinem Büro anzutreffen. Das machte nichts. Während ich auf Vinnie wartete, würde ich mir noch mal das schwache Glied in Mos Kette vorknöpfen.
    Ich stellte meinen Wagen gegenüber von Lulas Wohnung ab. Die Reihenhäuser sahen alle gleich aus, aber das, in dem Gail wohnte, war leicht auszumachen. Es war das einzige mit brennendem Licht über der Haustür.
    Ich ging gleich hoch in den ersten Stock und klopfte an Gails Tür. Sie öffnete erst nach einer zweiten Runde. Sie blickte mich aus schläfrigen Augen an, eine Fixerin.
    »Jaa?« sagte sie.
    Ich stellte mich vor und fragte, ob ich eintreten dürfe.
    »Klar«, sagte sie, als wäre es doch sowieso egal.
    Sie setzte sich auf die Bettkante, legte die Hände gefaltet in den Schoß, nur gelegentlich rissen sich die Finger einer Hand los und zupften am Rock. Das Zimmer war spärlich möbliert. Kleidung lag in Haufen auf dem Boden. Auf einem kleinen Holztisch lagerten einige Lebensmittelvorräte. Ein Karton Cornflakes, ein halbes Brot, Erdnußbutter, ein Sixpack Pepsi, in dem zwei Dosen fehlten. Am Tisch stand ein Stuhl mit hoher Lehne.
    Ich nahm mir den Stuhl und rückte damit näher an Gail heran, damit wir uns besser verständigen konnten. »Ich muß mit Ihnen über Harp reden.«
    Gail krallte eine Hand in den Rock. »Ich weiß nichts.«
    »Ich bin nicht von der Polizei. Ich mache Ihnen bestimmt keinen Ärger. Ich muß nur ein paar Dinge wissen.«
    »Ich habe Ihnen schon alles gesagt.«
    Es hatte keinen Sinn, Gail mürbe zu machen. Das Leben hatte sie schon genug zermürbt. Und als ob das noch nicht reichte, war sie heute morgen offensichtlich früh aufgestanden und hatte ihre pharmazeutischen Experimente an sich vorgenommen.
    »Was für eine Abmachung hatte Mo und Elliot? Sie haben zusammen Geschäfte gemacht, oder?«
    »Aber ich hatte nichts damit zu tun. Ich war daran nicht beteiligt.«
    Es war fast Mittag, als ich ins Büro kam.
    Lula wedelte Connie mit einem Hähnchenschenkel vor der Nase herum. »Ich sage dir, ihr habt doch keine Ahnung von Brathähnchen. Ihr Italiener habt nicht die richtigen Gene. Ihr Italiener kennt euch nur mit Sachen aus, wo oben Tomatensoße draufkommt.«
    »Weißt du was?« fragte Connie, kramte in dem Eimer mit Brathähnchen, den Lula mitgebracht hatte, und entschied sich für ein Bruststück. »Du bist eine rassistische Betschwester.«
    Lula biß ein Stück Schenkelfleisch ab. »Das ist mein gutes Recht. Ich gehöre einer Minderheit an.«
    »Na und? Sind Italiener etwa keine Minderheit?«
    »Nicht mehr. Italiener waren letztes Jahr die Minderheit. Wird Zeit, daß du dich umstellst, Baby.«
    Ich nahm mir eine Serviette und irgendein undefinierbares Teil aus dem Eimer. »Ist Vinnie da?«
    »Hallo, Vinnie«, rief Connie. »Bist du da? Stephanie ist hier.«
    Vinnie stand umgehend in der Tür. »Wehe, du bringst keine guten Neuigkeiten.«
    »Ich wollte dich noch mal nach Mos Freund fragen, den du damals in New Hope gesehen hast.«
    »Was soll mit dem sein?«
    »Woher weißt du, daß die beiden was miteinander hatten? Haben sie sich geküßt? Haben sie Händchen gehalten?«
    »Nein. Sie waren erregt. Ich meine nicht, daß sie mit einem Ständer rumliefen, aber sie waren wie aufgeladen. Sie zeigten sich gegenseitig Fotos von sich selbst, und der andere war schwul, daß es krachte.«
    »Hast du die Bilder gesehen?«
    »Nein. Ich war gegenüber, am anderen Ende des Raums.«
    »Woher weißt du, daß die Bilder von Mo und seinem Freund waren?«
    »Ich konnte es nicht wirklich

Weitere Kostenlose Bücher