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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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nächster Nähe sah. Sie erkannte sofort, dass sein Spitzname gerechtfertigt war. Bär war gross und massig. Seine Körpermasse rührte im Gegensatz zu Darkos nicht nur von Muskeln. Bärs Körperumfang war dreimal grösser als der eines durchschnittlichen Mannes, was ihn träge und behäbig machte. Sein krauses, schlohweisses Haar verstärkte den Eindruck seiner Grösse noch und sein langer weisser Bart erinnerte in der Tat an Bärenfell.
Bär sagte nichts, starrte Danielle nur aus zusammengekniffenen Augen an, mit dem misstrauischen Blick, den sie bereits kannte. In seinem Blick lag jedoch nicht nur Misstrauen sondern auch eine stumme Abneigung, die deutlich besagte, dass er Danielle hier fehl am Platz hielt.
"Wir sind oben. Bring uns das Abendessen bitte hoch."
Mit diesen Worten verschwanden Darko und der Einsiedler auch schon.
Danielle starrte ihnen mit offenem Mund hinterher. Was stellte sich Darko eigentlich vor? Was nahm er sich eigentlich heraus? Wie konnte er es wagen? Wie konnte er es wagen, den Alten unangekündigt in ihr Haus einzuladen?
Als wäre damit nicht genug, behandelte Darko sie vor den Augen des Alten wie seine Hausangestellte.
    Bring uns das Essen bitte hoch!
Was dachte er sich dabei, sie so unverschämt zu behandeln? Hielt er sie etwa für sein Hausmädchen oder was?
Sobald dieser... Bär wieder verschwunden war, würde sie mit Darko ein Hühnchen rupfen. Danielle ballte die Hand zur Faust und schlug wütend auf die Anrichte. Eine solche Behandlung würde sie sich nicht gefallen lassen!
Trotz ihrer Verstimmung brachte sie Darko und seinem Besucher wenig später je eine Portion Makkaroni hoch. Sie tat es nicht aus Gastfreundschaft, sondern aus Neugier. Was taten die beiden Männer da oben? Ihre Zimmertür war auf jeden Fall verschlossen. Da Danielle keine Hand frei hatte um anzuklopfen, trat sie mit dem Fuss gegen die Tür. Sie hörte, wie ein Stuhl gerückt wurde, vernahm gedämpfte Schritte, ehe Darko ihr öffnete. Er nahm ihr die beiden Teller nicht ab, sondern öffnete nur weit die Tür, in einer Geste die sie zum Eintreten aufforderte.
Danielle warf Darko einen zornigen Blick zu, trat dann hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei. Sie steuerte auf den kleinen Holztisch zu, auf dem die Männer ein Schachbrett aufgestellt hatten.
Danielle hielt den Atem an. Dafür hatte sie ihnen das Essen hochgebracht? Um zu sehen, dass die beiden zusammen eine Partie Schach spielten?
Ärgerlich knallte Danielle die Teller auf den Tisch. Bär hob seinen Blick vom Schachbrett, wandte den Kopf langsam zu ihr und warf ihr einen abschätzigen Blick zu. Was glaubte der Mann eigentlich, wer er war? Er befand sich in ihrem Haus, liess sich von ihr bedienen und besass die Frechheit, sie mit unverhüllter Abneigung zu mustern?
Danielle verzog angewidert das Gesicht. Sie drehte Bär den Rücken und stampfte betont geräuschvoll aus dem Zimmer, ohne Darko eines weiteren Blickes zu würdigen.

Als die Mädchen im Bett waren, setzte sich Danielle ins Wohnzimmer. Sie hatte ein Feuer gemacht, das das Wohnzimmer in warme Farben tauchte. Zum ersten Mal seit Jahren zeichnete sie wieder. Sie hatte ein Blatt Papier und Stifte vor sich liegen und zeichnete Emma und Louise, wie sie draussen im Schnee spielten. Sie hatte schon immer gern gezeichnet, doch nachdem sie Roger geheiratet hatte, war ihr Hobby eindeutig zu kurz gekommen. Sie wusste nicht mehr genau wann oder wieso, doch schliesslich hatte sie es ganz aufgegeben.
Nach ihrer Aufregung über Darko und den Alten hatte sie etwas gebraucht, um ihre Hände zu beschäftigen. Ehe sie wusste, was sie tat, hatte sie sich am Wohnzimmertisch wiedergefunden, Papier und Stift in der Hand. Sie war erstaunt, wie leicht ihr das Zeichnen fiel, auch jetzt noch, nach all den Jahren, während derer sie keinen Stift mehr angerührt hatte.
Sie vertiefte sich völlig in ihre Zeichnung und konnte darüber sogar Darko und Bär vergessen, die in der einbrechenden Nacht noch immer über ihrem Schachbrett hockten. Es dauerte jedoch nicht mehr lange, da vernahm Danielle ein Stampfen auf der Treppe, das nur von Bär stammen konnte. Schon sah sie seine Gestalt im Korridor, doch er blickte nicht einmal in ihre Richtung, sondern hielt geradewegs auf die Tür zu. Als diese mit Wucht ins Schloss fiel, zuckte Danielle zusammen. Sofort kochte ihr Ärger wieder auf. Sie legte ihren Stift beiseite, schob den Stuhl zurück und erhob sich wütend. Genau in diesem Moment betrat Darko das Wohnzimmer.
Drohend trat sie zu

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