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Einsame Klasse.

Einsame Klasse.

Titel: Einsame Klasse. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Chandler , Robert B. Parker
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Klient», sagte ich. «Ich muss mir meinen Lebensunterhalt verdienen.»
    «Und unser Mittagessen?»
    «Ruf Tino an, vielleicht hat er Lust, dich zu begleiten.»
    «Ich kann doch nicht mit dem Hausboy zum Essen gehen.»
    Ich stand auf. «Komm, ich bring dich nach Hause.»
    Sie nickte, drehte sich um und ging vor mir aus dem Büro hinaus. Als ich sie absetzte, gab sie mir keinen Abschiedskuss, obwohl ich um den Wagen herumging und ihr die Tür aufhielt. Zum Verlieben, Marlowe. Ein Vorbild in Sachen Höflichkeit.
    Der Agony Club lag im Nordosten von Poodle Springs, direkt hinter der Grenze zum Riverside-Bezirk. Ein berühmter Schauspieler hatte es sich in den Kopf gesetzt, dieses Schloss in die Wüste zu bauen, bis ihn das Glück wegen eines Zwischenfalls mit einem fünfzehnjährigen Mädchen verlassen hatte und seine Schlosspläne diesem Umstand zum Opfer gefallen waren. Es sah aus wie ein Bordell für reiche Mexikaner, mit all dem weißen Stuck und den roten Dachziegeln, den Brunnen im Hof und den an den Seiten hochrankenden Bougainvillea-Sträuchern. Um die Mittagszeit wirkte es ein bisschen glanzlos, wie ein alternder Filmstar. In der breiten Kopfsteinpflastereinfahrt standen keine Autos. Entfernt konnte ich die unsichtbare Klimaanlage hören, die summte, als säße eine Heuschrecke hinter dem Gebäude.
    Ich parkte den Olds vor dem Fallgatter am Ende der Einfahrt und ging durch die kühle Dunkelheit des Eingangs ins Haus. Es gab zwei große, verzierte Mahagonitüren, von denen eine nur angelehnt war. Ich drückte mich durch den Spalt in die plötzliche Kühle des Innenraums. Nach der starken Wüstenhitze war die Luft hier angenehm, aber sie wirkte auch künstlich wie die besänftigende Berührung eines Einbalsamierers. Die zwei Gangster, die mich am Vortag abgefangen hatten, tauchten von rechts aus dem Nichts auf.
    Der Größere sagte: «Tragen Sie eine bei sich?»
    «Klar», erwiderte ich, «man weiß ja nie, ob es hier draußen was zum Abschießen gibt.»
    Der kleinere Bursche war nur halb zu sehen, da er zurückgelehnt in dem düsteren Korridor auf der rechten Seite stand. Die Pistole in seiner Hand reflektierte den Lichtschein aus dem Hauptzimmer.
    «Sie können nicht mit ’ner Kanone zu Lippy reingehen», sagte der Größere.
    Ich zuckte mit den Achseln, öffnete meinen Mantel, und er zog mir die Waffe vorsichtig unter dem Arm heraus. Er sah sie sich an.
    «Kurzer Doppellauf», sagte er. «Nicht besonders gut für größere Entfernungen.»
    «Ich arbeite immer am Mann.»
    Der Lange ging voraus durch einen großzügigen Innenraum. Dort standen Blackjacktische, Roulette-Scheiben und Tische zum Würfeln. Über die langgezogene linke Wand erstreckte sich eine polierte Mahagonibar mit kunstvoll arrangierten Flaschen vor der dahinterliegenden, verspiegelten Wand. Die einzige Lichtquelle war eine Reihe schmaler, enger Fenster dicht unter der Decke, die wohl ursprünglich wie Schießscharten hatten aussehen sollen. Ich entdeckte eine Reihe von Kristalleuchtern, die unbeleuchtet von der Decke hingen. Der kleinere Gangster ging fünf Schritte hinter mir her. Ich glaubte nicht, dass er seine Waffe noch in der Hand hatte, wollte mich aber nicht beim Nachsehen erwischen lassen.
    Am anderen Ende der Bar führten drei Stufen auf einen flachen Treppenabsatz, und an dessen Ende gab eine Tür den Blick in Manny Lipshultz’ großes Büro frei. Er war da und saß hinter einem pokertischgroßen Schreibtisch.
    «Marlowe», sagte er. «Setzen Sie sich. Wollen Sie einen Drink?»
    Er stand auf, umrundete ein Sideboard aus Rosenholz, nahm eine Karaffe herunter und schenkte zwei dicke klobige Gläser halbvoll. Eins davon drückte er mir in die Hand und ging wieder hinter seinen Schreibtisch.
    «Ist in Ordnung, Leonard», sagte er zu dem langen Kerl. «Ihr könnt abhauen.»
    Leonard und sein kleiner Kumpel verschwanden lautlos im Halbdunkel. Ich nippte an meinem Drink, Scotch, besser als ich ihn gewohnt war, obwohl meine Frau zehn Millionen Dollar besaß.
    «Freut mich, dass Sie kommen konnten, Marlowe», sagte Lipshultz.
    «Mich auch», erwiderte ich. «Man muss schließlich von irgendwas leben.» «Wenn man mit Harlan Potters Tochter verheiratet ist?»
    «Das bedeutet nur, dass sie weiß, wovon sie leben kann», sagte ich.
    Lipshultz nickte. «Ich habe ein Problem, Marlowe.»
    Ich wartete.
    «Sie müssen wissen, dass das, was wir hier tun, nicht ganz legal ist.»
    «Ich weiß», sagte ich.
    «Haben Sie schon mal darüber nachgedacht,

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