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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Übermut darin. »Sei aber nicht zu empfindlich. Krallen und Zähne können auch Spaß machen.«
    Das Lächeln verschwand aus Adrias Gesicht, sobald Indigo zu ihren Soldaten gegangen war. Martin war das größte Risiko gewesen, das sie je eingegangen war; sie hatte sich über alle Bedenken hinweggesetzt, dass eine Beziehung zwischen einer dominanten Frau und einem weniger dominanten Mann dauerhaft sein könnte. Dass es so schiefgegangen war, hatte ihr Selbstbewusstsein tief erschüttert. Manchmal kam es ihr vor, als sei ihr Inneres eine Patchworkdecke, deren Nähte kaum noch hielten.
    Es würde viel leichter sein, in »Sicherheit« zu bleiben und den Kopf einzuziehen, doch Adria war eine dominante Wölfin. Sie war nicht feige und würde ihre Wölfin nie dadurch beschämen, dass sie sich Feigheit gestattete. Selbst wenn das hieß, dass sie den Kampf mit einem einsamen Wolf austragen musste, der nichts von dem zu bieten hatte, was sie von einem Mann wollte – und sie dennoch über alle Maßen anzog.

6
    Judd Lauren war immer noch am Leben.
    Ming sah sich den unerwarteten Bericht an. Sobald die Existenz der abtrünnigen TK -Zelle bekannt geworden war, hatte Ming den Pfeilgardisten den Befehl zur Eliminierung gegeben. Dieser erste Streich hätte den Feind schwächen sollen, ehe sie die weit wichtigere Sienna Lauren auslöschten, die als X-Mediale eine größere Bedrohung darstellte. Obwohl die Gardisten seinem Befehl nicht länger unterstanden, hatte Ming nicht damit gerechnet, dass Aden und seine Männer Schwierigkeiten haben würden, sich um den rebellischen Gardisten angemessen zu kümmern.
    Da die TK -Zelle mit der Abkehr vom Medialnet auch die Garde verlassen hatte, hatten die Gardisten Mings Befehl sicher nicht aus Loyalität zu ihrem früheren Kameraden missachtet, sondern um ihm zu zeigen, dass sie ihn in keiner Form mehr unterstützten. Ein schwerer Verlust, aber ihm waren dadurch nicht die Hände gebunden. Er sah den Mann an, der den Bericht überbracht hatte. »Haben wir jemanden, der dafür ausgebildet ist, es mit Lauren aufzunehmen?«
    »Nein. Nur ein Gardist kann erfolgreich einen anderen bändigen.«
    Dem musste Ming zustimmen. Die Gardisten waren zu gut ausgebildet, um leichte Beute zu sein. In jungen Jahren hatte auch er zu ihnen gehört, war aber seit zwei Jahrzehnten nicht mehr aktiv und besaß daher nicht mehr die gleichen Fähigkeiten für tödliche Anschläge. Da Judd Lauren außerdem teleportieren konnte, hatte es erst recht keinen Sinn, dem ehemaligen Pfeilgardisten selbst nachzustellen.
    Doch Sienna Lauren war weder Gardistin noch besaß sie telekinetische Fähigkeiten. Er selbst hatte sie ausgebildet, kannte also genau ihre Stärken. Gerüchte im Medialnet besagten, sie habe ihre Fähigkeiten bei den Wölfen weiter geschult, aber das hatte keinen Einfluss auf seinen Entschluss. Letztlich würde es sich um einen geistigen Zweikampf handeln – und er hatte sie schon einmal in seinem Geist eingeschlossen. Das konnte er wieder tun.
    »Behalten Sie die Situation weiter im Auge«, befahl er. »Aber unauffällig. Kein direkter Kontakt.« Sienna war nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, seit die tödlichen Flammen ihres X-Feuers einen Großteil von Henrys Streitmacht der Makellosen Medialen vernichtet hatten. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, ob sie in den Nachwehen umgekommen war. In dem Fall müssten die eigenen Leute sie umgebracht haben – denn falls seine Theorie über die X-Kräfte nicht überholt war, hätte die Implosion einer X-Medialen die Sierra selbst zerstört. »Sie sollen nur herausfinden, ob Sienna Lauren die Schlacht überlebt hat.«
    Wenn sie am Leben war, konnte er ihr nicht länger gestatten, sich seiner Kontrolle zu entziehen.

7
    Riaz war immer noch aufgebracht – und nicht nur das. Er zog eine schwarze, leichte Sporthose an, in der er nicht so schwitzte, und ging mit bloßem Oberkörper zum Trainingsparcours, als gerade eine Gruppe älterer Soldaten die Ziellinie erreichte. »Wie ist es gelaufen?«, fragte er Judd, der die Übung geleitet hatte.
    »Dein Name gilt jetzt als Fluch.« Judds Gesicht zeigte keinerlei Regung, sein Humor kam eher leise daher. »Der Parcours ist schwer, aber Wölfe lieben die Herausforderung.«
    »Mediale doch auch.« Riaz wusste, dass Judd mit seinen telekinetischen Fähigkeiten ein schwerer Gegner war. »Du gegen mich.« Die heftige Energie in ihm brauchte ein Ventil.
    Doch Judd schüttelte den Kopf, im dunklen Haar blitzten die

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