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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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hauptsächlich auf Alice konzentriert«, sagte Ashaya, »doch bislang konnte ich nichts Beunruhigendes an dem Chip feststellen. Was erst einmal nichts heißen will – ich werde mich intensiver damit beschäftigen, sobald Alices Zustand sich stabilisiert hat.«
    Hawke wartete, bis die Wissenschaftlerin gegangen war, dann fragte er Riaz: »Wann wollte sich Bo wieder bei dir melden?«
    »In den nächsten Tagen.« Riaz verschränkte die Arme vor der Brust. »Was hältst du von der Sache mit der Gemeinschaft?« Die verschwiegene Gestaltwandlergruppe hatte schließlich doch preisgegeben, warum sie die Wölfe als Bündnispartner brauchte.
    Hawkes Miene war grimmig. »Sie sind wertvolle Verbündete. Wir helfen ihnen, sosehr wir können – Miane weiß, dass ich nichts tun kann, was den Schutz des Rudels gefährdet.«
    Der Meinung war Riaz auch. »Soll ich ein weiteres Treffen arrangieren, um das Abkommen zu einem Abschluss zu bringen?«
    Hawke überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Ich werde das direkt mit Miane besprechen, damit es keine Missverständnisse gibt. Kannst du Riley etwas abnehmen? Er hat ein wenig Ruhe verdient … und ein wenig mehr Zeit, um Mercy aufzulauern.«
    Riaz’ Lippen zuckten. »Kein Problem.« Da er einiges mit Riley zu besprechen hatte und bis spät im Büro bleiben musste, um die Gespräche der Männer und Frauen aus dem internationalen Netzwerk der Wölfe entgegenzunehmen, hatte Riaz erst am späten Abend Zeit für Adria. Er fand sie nicht in der Höhle, deshalb suchte er sie an ihren Lieblingsorten im Wald.
    Am dritten Ort hatte er Erfolg. Der Vollmond strahlte wie ein Scheinwerfer über der großen Lichtung mit den jungen Bäumen, die nachgewachsen waren, nachdem ein Sturm vor ein paar Jahren viele alte Bäume gefällt hatte. Gegen den dunklen Mitternachtshimmel hoben sich ihre Silhouetten geheimnisvoll ab.
    Und zwischen ihnen wandelte seine ganz in Gedanken versunkene Kaiserin.
    Er beobachtete sie längere Zeit, sein Hunger nach ihr war befriedigt, denn er hatte sie gefunden. Sie war großartig. Stark und wunderschön. Und sie gehörte ihm. Selbst wenn sie sich dessen selbst noch nicht sicher war – Adria glaubte, er kenne die Gedanken nicht, die sie umtrieben, aber er wusste natürlich Bescheid. Ihm entging nichts, was sie beschäftigte.
    Bislang war er geduldig gewesen, doch nun wurde es Zeit, dass sie ein für alle Mal akzeptierte, dass er sie nie wieder gehen lassen würde.
    Adria nahm Riaz’ rauchigen Zitrusduft im Abendwind wahr, doch sie brauchte einige Minuten, ehe sie wusste, wo er stand – die goldenen Augen verrieten es ihr schließlich. Hätte er sie geschlossen, wäre er nur ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit gewesen. Als er ihre Beine berührte, strich sie ihm über das Fell. »Was machst du denn hier?«
    Er verwandelte sich nicht, drückte sich nur fordernd an sie. Sie streichelte den Wolf weiter, der ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Als er zu ihr hochsah, ihren Blick mit den goldenen Augen auffing, setzte ihr Herz kurz aus und schlug dann schneller weiter.
    Er schaute sie mit dem Blick des Jägers an.
    Der stille Tanz zwischen ihnen würde heute Nacht eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung bringen. Entweder riss sie alle Verteidigungsmauern in sich nieder und ließ zu, dass er sie ganz in Besitz nahm, oder sie verließ ihn. Doch sie glaubte nicht daran, dass sie ihn verlassen konnte.
    Nervosität und Zorn breiteten sich in ihr aus.
    Er bedrängte sie, natürlich tat er das. So war er eben. So wie sie eine dominante Frau war, die ihre eigene Stärke kannte. Sie unterbrach den Augenkontakt und wandelte sich, ohne erst die Kleider abzulegen. Die gingen in Fetzen, als Schmerz und Ekstase der Verwandlung überhandnahmen und Lichtfunken im Dunklen sprühten.
    Nur einen Herzschlag später stand sie auf vier Pfoten und wandte den Kopf dem schwarzen Wolf zu, der so viel größer und stärker war als sie, ihr jedoch nie etwas tun würde. Dieses Wissen reichte der Wölfin, doch die Frau brauchte mehr, brauchte die Hingabe, die er nur einer Frau in seinem Leben geben konnte.
    Er rieb den Kopf an ihr, doch sie tänzelte zur Seite und rannte dann im Schatten der Bäume zu einem leise plätschernden Fluss, der im Mondlicht silbern schimmerte. Riaz war unglaublich schnell, aber sie war schlau und schlug Haken um junge und alte Bäume, sprang über Felsen und Blumen zu einem zweiten Fluss, indem sie ihm ein Stück abwärts folgte, um ihre Witterung zu

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