Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
sah alles. Nikitas Konditionierung war fehlerlos, doch sie war nicht in Silentium.
    Nicht so, wie er es war.
    Nikitas Beschützerinstinkt war ihre Achillesferse, doch Kaleb hatte keinen Grund, dies auszunutzen. Jedenfalls nicht, solange sie sich ihm nicht in den Weg stellte. Falls sie das jedoch tat …
    Sein Blick fiel auf den Stern. Er hielt einen Augenblick inne. Auch er hatte eine Schwäche, die Nikita aber nie erraten würde, was ihm einen Vorteil ihr gegenüber verschaffte.
    Mit Anthony würde es keine Probleme geben – Kaleb hatte nicht den Wunsch, sich sein Land oder seinen Stall von V-Medialen anzueignen. Kein Hellsichtiger würde ihn noch aufhalten können, wenn er sich zu der Tat entschloss.
    Blieben Ming und Tatiana. Beide mussten sterben, wenn die Zeit gekommen war. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Kaleb würde nicht das Risiko eingehen, dass sie hinterrücks zuschlugen.
    In dem Stern spiegelte sich das Licht der Schreibtischlampe.
    Gebannt blickte er auf das kleine Schmuckstück und fragte sich, was der Besitzer wohl von seinen Gedanken halten mochte. Bald würde er die Antwort erfahren. Denn er war gerade durch eine weitere Sicherheitssperre gebrochen und hatte den ältesten Teil des Pfads entdeckt. Sehr dünn und an vielen Stellen gebrochen, aber noch vorhanden.
    Bald.

56
    Drei Tage nach ihrer Begegnung auf der Wiese hatte Riaz Adria angerufen und sie gebeten, ihn zu dem Treffen mit dem Verbindungsmann des Menschenbundes zu begleiten. Sie war bereits in San Francisco, zusammen mit Indigo, Tarah, Evie und einer Frau, deren Duft ihm vertraut war, die aber ganz anders aussah – sowohl was ihre Größe als auch die Farbe ihrer Augen und Haare betraf, ja selbst die Form des Gesichts hatte sich verändert, offensichtlich mithilfe von Hightech-Gelkissen, die wahrscheinlich Judd wer weiß wo beschafft hatte.
    Als Riaz mit Adria abzog, winkten ihnen die vier Frauen aus dem Café nach, in dem sie Riesenstücke Kuchen mit Schlagsahne aßen. »Wie zum Teufel hat Sienna es fertiggebracht, Hawke zu überreden, sie aus dem Höhlenrevier herauszulassen?«
    Adria sah ihn von der Seite an. »Keine Ahnung. Frag lieber nicht.« Sie brach ein Stück Apfelkuchen ab, den sie sich hatte einpacken lassen, und schob es Riaz in den Mund. »Vielleicht hat sie ihm nur klargemacht, dass sie eine erwachsene Frau ist, die selbst entscheiden kann.«
    Bei ihrem Ton musste er sich ein Grinsen verkneifen. »Stimmt, das könnte sie getan haben, aber Hawke ist erst seit Kurzem ihr Gefährte, und Ming hat sie wahrscheinlich auf dem Kieker. Hawke ist nicht dumm, aber er ist auch keineswegs vernünftig, wenn es um Sienna geht.«
    Adria nahm selbst einen Bissen und brummte zustimmend. »Du hast ja recht. Doch bevor du mich abgeholt hast, war sie mit einer Offizierin, einer erfahrenen Soldatin und einer Frau unterwegs, für die sie wie eine Tochter ist. Niemand wäre an sie herangekommen.«
    Riaz musste ihr zustimmen. Dass Tarah untergeordnet war, konnte man in dieser Hinsicht vergessen – Mütter kämpften bis zum Tod, um ihre Jungen zu beschützen.
    »Aber«, sagte Adria und zog das Wort in die Länge, »fünf Minuten bevor du aufgetaucht bist, habe ich einen Anruf von Simran und Inés erhalten. Sie sind auch in der Gegend. Kaufen ein, haben gehört, dass wir in der Nähe sind, und wollen sich zu uns gesellen.« Sie kniff die Augen zusammen, doch es lag Bewunderung in ihrer Stimme. »Der Mann ist echt verschlagen.«
    Riaz lachte auf. »Natürlich ist er das.« Brutale Stärke allein machte einen nicht zum Leitwolf. »Meinst du, Sienna merkt etwas?«
    »Auf jeden Fall, sie hat gelächelt, als der Anruf von Simran kam. Sie war aber nicht sauer – ich glaube, sie weiß ganz genau, wie hart es Hawke ankommt.«
    Riaz’ Wolf knurrte. »Dann wäre sie doch lieber gleich hübsch sicher im Revier geblieben.«
    »Wenn sie das tun würde«, gab Adria zurück, »wäre sie nicht stark genug, die Gefährtin des Leitwolfs zu sein.« Sie gab Riaz noch ein Stückchen Kuchen. »Zwischen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und Schwanzeinkneifen besteht ein Riesenunterschied.«
    Es fiel ihm nicht leicht, den Beschützerinstinkt zu überwinden und zu verstehen, dass ein Mann, der eine starke Frau zur Gefährtin nahm, diese Stärke auch unterstützen und respektieren musste. Adria würde es ihm nie gestatten, sie zu umsorgen – doch ebenso wie Sienna sich nicht gegen Hawkes Bedürfnis wehrte, sie zu beschützen, erlaubte Adria ihm, bei ihr zu sein und

Weitere Kostenlose Bücher