Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
fühlen konnte, hatte er doch gelernt, zwischen unterschiedlichen Gefühlszuständen des Netkopfs und des Dunklen Kopfs zu unterscheiden. Nun besänftigte er den Netkopf und hielt den Dunklen Kopf zurück, denn die dunkle Wesenheit war nach der Gewalttat stärker als sein Zwilling. »Wenn ihr mich nun entschuldigt. Ich muss wieder zurück.«
    Eine Sekunde später war er auf einem anderen Kontinent. »Ming, Tatiana, ihr habt also auch schon von dem Angriff gehört.«

58
    Nach einer Nacht in den Armen einer Frau, die erst etwas in ihm geheilt und ihn dann getröstet hatte, als die Wunde wieder aufgerissen worden war, war die Welt für Riaz beim Erwachen wieder an die richtige Stelle gerückt. »Guten Morgen«, sagte er und strich eine tintenschwarze Strähne von Adrias Wange.
    »Guten Morgen.« Ein schwaches Lächeln, verdeckte, aber wahrnehmbare Zurückhaltung.
    Das traf ihn wie ein Schlag, doch er sagte sich, dass er Geduld haben müsse. Seine doch nicht so harte Soldatin hatte ebenfalls einen Schock erlitten. Er beugte sich über sie, küsste sie leicht und spielerisch und streichelte ihren Rücken.
    Ihre Hand glitt über seine Brust in den Nacken, und ihr Lächeln wurde inniger. »Eine schöne Art, aufzuwachen.«
    »Allerdings.« Er wollte noch mehr sagen, aber die Kommunikationskonsole läutete, und Riley beorderte ihn zu einem dringenden Offizierstreffen.
    Er wollte nicht gehen, wollte erst Adria sanft lieben, ihr zeigen, wie viel sie ihm bedeutete, doch er war nun einmal Offizier und sie Soldatin. Rasch sprang er unter die Dusche. Als er herauskam, hatte sie einen Kaffee für ihn organisiert. »Hoffentlich ist es nicht wieder ein Angriff«, sagte sie, die tiefvioletten Augen blickten sorgenvoll.
    Er legte den Kopf einen wunderbaren Moment lang an ihre Stirn und streichelte ihre Wange. »Das hoffe ich auch, verdammt noch mal. Aber was immer es ist, die erfahrenen Soldaten werden es sicher auch bald wissen.«
    Adria nickte. »Geh schon.« Ein schneller Kuss. Noch immer spürte er ihre warmen Lippen auf dem Mund, als er ein paar Minuten später den Konferenzraum betrat.
    »Ist das Kaffee?«, stöhnte Indigo, die hinter ihm hereinkam.
    Riaz stellte seinen Becher ab und goss ihr eine Tasse aus der Kanne auf dem Tisch ein, denn die Offizierin hatte bis zur Dämmerung mit Felix’ Leuten zusammen gearbeitet und danach das Nachttraining ihrer Rekruten überwacht. Riaz hatte ihr angeboten, dieses Training zu übernehmen, aber Indigo wollte die Fortschritte unbedingt selbst begutachten, denn einige von ihnen standen kurz davor, Vollsoldaten zu werden. »Jetzt sag bloß nicht, dein junger Gespiele behandelt dich nicht gut«, sagte Riaz, als er Indigo den Kaffee reichte.
    Indigo kippte erst die halbe Tasse hinunter, ehe sie sich zu einer Antwort bequemte. »Mit dir befasse ich mich später.« Die ominöse Ankündigung verlor aber den Schrecken durch ein breites Gähnen. »Weißt du, worum es geht?«
    »Nein.« Riaz schnappte sich einen Stuhl und wandte sich den Bildschirmen zu, auf denen Alexei und Jem auftauchten. »Wisst ihr zwei, was los ist?«, fragte er.
    »Ich vermute, irgendetwas bei den Medialen«, sagte Jem. »Manchmal laufe ich morgens durch die Stadt, und heute lag eine geradezu unheimliche Stille auf den Gesichtern der Medialen, die mir begegneten. Anders kann ich es nicht beschreiben.«
    »Was auch immer es ist«, stellte Alexei fest, »wenn wir uns treffen und nicht sofort im Notfallmodus sind, ist das Rudel wahrscheinlich nicht direkt bedroht.«
    Die Anspannung ließ etwas nach, denn der junge Offizier hatte recht. Riaz erkundigte sich bei Alexei gerade nach dem Wolfsrudel, das sich mit ihnen zusammentun wollte, als Hawke, Riley und Judd eintraten. Nach und nach schalteten sich auch die anderen Offiziere dazu. Coop sah aus, als sei er schon seit Stunden auf, Kenji, als komme er gerade von einer Nachtschicht, und Tomás und Matthias wirkten zumindest nicht besonders begeistert.
    »Ich dachte, wir hätten den Krieg gewonnen«, stöhnte Tomás, der einen Riesenbecher in der Hand hielt. »Heute wollte ich ausschlafen.«
    »Hast du das nicht gestern schon getan?«, fragte Cooper.
    »Klappe. Nur weil du jetzt regelmäßig flachgelegt wirst, brauchst du nicht so selbstzufrieden daherzukommen.«
    Cooper lächelte still und äußerst selbstzufrieden.
    Hawke klopfte auf den Tisch und rief sie zur Ordnung. »Judd, Lucas und ich hatten vor ein paar Minuten ein sehr interessantes Gespräch mit Anthony und

Weitere Kostenlose Bücher