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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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um den Grund des Zusammenbruchs zu finden. Das Medialnet war an diesem Ort implodiert, als hätte ein Strudel es hinuntergezogen.
    »Der Anker der Region ist tot«, sagte Aden zu Vasic.
    »Sein Tod allein hätte nicht ein solches Ausmaß an Zerstörung hervorrufen können. Es gibt doch eine ganze Reihe von Sicherungen.« Vasic ging näher an den stillgelegten Strudel heran, die Struktur des gerissenen Medialnet hatte wie ein Stopfen gewirkt … allerdings zu spät für die Männer, Frauen und Kinder, die schon hinabgezogen worden waren. Wir müssen die Leiche suchen.
    Sie verließen das zerstörte Areal durch das von Kaleb offen gehaltene Fenster und berichteten, dass es keine Überlebenden gab. Dann sahen sie zu, wie er die Naht endgültig versiegelte. »Der Anker ist tot«, sagte Aden. »Wir werden versuchen, die Leiche ausfindig zu machen.«
    Er verließ die geistige Ebene und wartete auf Vasic, der etwas auf seinem Computerhandschuh eintippte. »Ich lade die Ankerakte der Region.«
    Aden wartete, bis Vasic ein Bild von dem Ort hatte, zu dem er teleportieren wollte.
    »Da ist es.« Nur einen Augenblick später teleportierte der TK -Mediale sie vor ein zweistöckiges Haus am Rande von Cape Dorset. Das Haus stand allein – ungewöhnlich für einen Medialen, aber nicht für einen Anker. Viele Angehörige der A-Kategorie brauchten die Isolation.
    Was daran lag, dass sie im Medialnet dauernd von anderen umgeben waren, hatte ein Anker einst Aden erklärt. Im Gegensatz zu normalen Medialen konnten Anker das Bewusstsein darüber nicht abschalten, denn es gehörte unmittelbar zu ihrer Fähigkeit, das Medialnet zusammenzuhalten. Die Zurückgezogenheit auf der physischen Ebene war ein Bewältigungsmechanismus für die permanente Offenheit auf geistiger Ebene.
    Im Haus brannte Licht. Aden nutzte die Dunkelheit davor, um sich an ein Fenster heranzuschleichen, und konnte nichts Besorgniserregendes feststellen. Ich werde klingeln.
    Warte, bis ich im Haus bin.
    Kaum hatte Vasic in den Raum teleportiert, den er durch das Fenster gesehen hatte, hörte er auch schon das Läuten der Türklingel. Als sich im Haus nichts rührte, ließ er Aden hinein. Mit geübter ruhiger Sorgfalt überprüften sie das Erdgeschoss und stiegen dann in den ersten Stock hoch.
    Dort. Aden deutete mit dem Kinn auf etwas, das wie Blut aussah.
    Vasic blieb stehen, um es sich genauer anzusehen, und fand zwei weitere Spuren auf den teppichbelegten Stufen. Der Täter muss hier entlanggekommen sein.
    Die Leiche lag in einer Ecke des Zimmers, das dem Anker als Büro gedient hatte. Den Dellen in der Wand und den Blutspritzern nach zu urteilen, war er mindestens zwei Mal mit voller Wucht dagegengekracht. »Das ist das Werk eines TK -Medialen«, sagte Vasic laut, nachdem er den Raum mit dem Scanner an seinem Handschuh nach Abhörgeräten abgesucht hatte.
    Aden sagte nichts, sondern ging erst zu dem Anker und suchte an dessen Kehle nach dem Puls. »Eindeutig tot. Die Haut ist noch warm. Das stimmt mit der Zeit überein.«
    Vasic sah sich die Dellen an, die der Anker in der Wand hinterlassen hatte. Da war viel Blut, und der Mörder hatte genug abbekommen, dass es beim Hinausgehen auf die Treppe getropft war. Er musste seinem Opfer also sehr nahe gekommen sein. »Ein katastrophaler Bruch von Silentium?«
    »Bist du sicher, dass es ein TK -Medialer war?«
    »Höchstwahrscheinlich, wenn man die Verletzungen des Opfers und die zerstörte Wand betrachtet.« Vasic untersuchte den blutbespritzten Schreibtisch, an dem der Anker offensichtlich kurz vor dem Angriff noch gearbeitet hatte. »Entweder soll die unkontrollierte Gewalt von dem wahren Täter ablenken oder jemand benutzt einen destabilisierten TK -Medialen für sich.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Vasic ein Flackern und fuhr herum: Kaleb Krychek stand neben ihnen. Nicht viele wussten, dass der ehemalige Ratsherr einer der wenigen TK -Medialen war, die sowohl an Orte als auch zu Personen teleportieren konnten, was er nun wohl getan hatte.
    Weder der elegante Anzug noch das glatte Gesicht zeigten irgendwelche Spuren der Kraftanstrengung, die er für das Medialnet erbracht hatte. »Nach den Informationen des Netkopfes«, sagte er und besah sich das Schlachtfeld, »sind sämtliche Sicherungen durch Überfälle mit Lasergewehren nur Sekunden vor dem Anker ermordet worden. Alles geschah so schnell, dass es dem Medialnet unmöglich war, den Riss zu stabilisieren.«
    Aden erhob sich. »Dann muss es eine bestens koordinierte

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