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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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anderen wurden von Kindesbeinen an ausgebildet und sind daher ebenso integriert in das Medialnet und ebenso verletzlich. Die Kardinalmedialen kontrollieren extrem große Gebiete, doch allein die Ausschaltung eines der kleineren würde schon Zehntausende von Toten bedeuten.«
    Alexei beugte sich vor, er hatte die blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. »Wie lange müssten wir die Anker bewachen?«
    »Nicht sehr lange«, sagte Judd überraschend. »Es gibt nur sehr, sehr wenige TK -Mediale, die auch zu Personen teleportieren können. Die Chancen stehen gut, dass der TK -Mediale, auf dessen Konto der Anschlag geht, nicht über diese Fähigkeit verfügt. Daher braucht er Bilder der Orte, an denen die Anker leben – die er sich sehr wahrscheinlich aus den ›Notfallakten‹ der Anker geholt hat.«
    »Anthony und Nikita bereiten neue Verstecke vor«, vermutete Coop. »Klug und sehr effektiv.«
    »Das ist machbar«, sagte Riley, der in der Zwischenzeit mit Indigo gesprochen hatte. »Wenn wir Leoparden, Ratten und Falken miteinbeziehen und auch ein paar entsprechend ausgebildete Menschen in der Stadt, denen wir trauen können, haben wir genug Leute, um alle Anker und Sicherungen rund um die Uhr abzudecken.«
    »Wird es den Schutz unseres Territoriums beeinträchtigen?«, fragte Hawke, denn als Leitwolf ging es ihm zuallererst um den Schutz seiner Leute, selbst wenn er dafür rücksichtslose Entscheidungen treffen musste.
    Indigo schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind gut vertreten.«
    Hawkes blassblaue Augen sahen einen nach dem anderen an. »Ja oder Nein? Die Entscheidung wird jeden Sektor betreffen, und wenn wir uns für den Schutz entscheiden, ergreifen wir Partei in diesem Bürgerkrieg.«
    Riaz’ Wolf wusste, dass sie keine andere Wahl hatten. »Ob es uns gefällt oder nicht«, sagte er, »als mächtigste Gruppe in dieser Gegend tragen wir auch Verantwortung.« Wie Riley schon festgestellt hatte, sonderten sich Gestaltwandlerrudel nicht ohne Grund ab, doch sie waren auch nicht blind für das, was um sie herum in der Welt vor sich ging.
    »Riaz hat recht.« Das war Cooper. »Wir können nicht wegschauen, wenn unsere Nachbarn abgeschlachtet werden.«
    »Nein, das können wir nicht.« Jems Bekräftigung wurde von den anderen Offizieren bestätigt.
    In Hawkes Nicken verbarg sich stiller Stolz, er hatte keine andere Antwort erwartet. »Es darf aber kein Dauerzustand werden.« Unmissverständlich. »Unsere Wölfe sind nicht interessiert an politischen Machenschaften – und ich verspüre kein Bedürfnis, über diese oder eine andere Region zu regieren. Wir schützen uns, und sobald sich der Staub gelegt hat, helfen wir den Medialen, wieder auf die Beine zu kommen.«
    Allgemeine Zustimmung in der Runde. Dann beschäftigten sie sich mit den harten Fakten und überlegten, wie der Schutz vor den Angriffen von TK -Medialen praktisch aussehen konnte. Judd hatte eine ganz einfache Antwort auf diese Frage. »Sofort und tödlich zuschlagen, sobald sie auftauchen. Ohne Vorwarnung.«
    Als Hawke in sein Büro zurückkehrte, stand Sienna neben seinem Schreibtisch. Sie betrachtete die Karte an der Wand, auf der das Land zu sehen war, das aufgeforstet wurde – diese Woche sollten die Arbeiten abgeschlossen werden. Er wusste, wie sehr sie immer noch unter dem litt, was sie den Wölfen beinahe angetan hatte und wie viele Mediale sie getötet hatte, um das Rudel zu retten, und sparte sich platte Trostworte. Stattdessen zog er sie an seine Brust, rieb das Kinn an ihrem Scheitel und besänftigte den Wolf mit ihrer Nähe. Sie schlang den Arm um seine Taille, doch was sie sagte, kam für ihn unerwartet.
    »Judd hat mir die neuesten Zahlen der Opfer von Cape Dorset gezeigt.« Still. Ganz ernst. So hatte sie auch reagiert, als er sie am Morgen geweckt und ihr die Neuigkeiten berichtet hatte. »Wenn sie einen Anker in dieser Gegend ausgelöscht hätten, wären die Verluste katastrophal gewesen.«
    Inzwischen musste er doch wissen, wie gut sie die eigenen Gefühle ignorieren konnte, wenn sie sich auf die harte Realität konzentrierte, aber manchmal überraschte es ihn immer noch. Was sich wohl zeit ihres Lebens nicht ändern würde. Bei Sienna war nichts sicher … ausgenommen die Liebe, die er jeden Morgen in ihren Augen sah, wenn seine Sonne aufging. »Wir haben uns darauf verständig, bei dem Schutz zu helfen.«
    »Ich möchte –«
    »Nein.«
    Sie entzog sich ihm und runzelte die Stirn. »Ich weiß, dass du dir wegen Ming Sorgen

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