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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Strategie überdachte, aber es musste noch mehr dahinterstecken. Fanatiker dachten nicht logisch, und die Makellosen Medialen waren absolut fanatisch, ganz egal, was sie sich selbst über die »Reinheit« ihres Silentiums in die Tasche logen.
    Sehr wahrscheinlich waren die Makellosen Medialen zu dem Schluss gekommen, dass jeder, der ihren Angriff auf die Gestaltwandler nicht unterstützt hatte, automatisch ihr Feind war, selbst wenn er der eigenen Gattung angehörte. »Danke, Silver.«
    »Sir.« Wie eine Sternschnuppe entfernte sich das Bewusstsein.
    Kaleb starrte auf der körperlichen Ebene hinaus in den dunklen Abgrund vor seinem Haus, dehnte sein Bewusstsein aber auf der geistigen Ebene zum Dunklen Kopf aus. Was hörst du? Was siehst du?
    Die gebrochene Wesenheit aus allen Gefühlen, die Mediale negierten und noch weniger fühlen wollten, schlich um Kaleb herum und suchte nach Zuneigung. Doch der Dunkle Kopf war beileibe kein Schoßtier, sondern ein Albtraum. Kaleb wusste gar nicht, was Zuneigung war – konnte sie aber zumindest gut genug vorspiegeln, um den Dunklen Kopf zu beruhigen.
    Die Wesenheit zeigte ihm zerstörte Gehirne und verwüstete Stellen im Medialnet. Das hatte Kaleb allerdings schon selbst gesehen, denn er beobachtete Objekt 8–91 regelmäßig. Makellose Mediale, warf er ein, um die Suchparameter einzuschränken.
    Doch der Dunkle Kopf hatte zu diesem Thema nichts Neues zu berichten.
    Dann wusste Silver besser Bescheid, als sie ahnte – die Makellosen Medialen hielten sämtliche Informationen über ihre neuen Pläne auf allen Ebenen unter Verschluss. Ihre Mitglieder hatten die Kommunikation auf Telepathie oder direkten Kontakt begrenzt. Das war langsamer … aber sehr viel sicherer, wenn man wollte, dass die Strategie erst entdeckt wurde, wenn es für eine Reaktion längst zu spät war.

17
    Sienna sah überrascht die Frau an, die ihr aus dem Spiegel entgegenblickte.
    In den letzten Jahren hatte sie ihre Kleidung ausschließlich auf Shoppingtouren mit Freundinnen erstanden. Dieses Kleid jedoch nicht. Für diesen Abend, an dem sie vor der ganzen Welt den Wolf, der immer in ihrem Herzen sein würde, als Gefährten annahm und er sie, musste es etwas ganz Persönliches sein.
    Sie hatte den smaragdgrünen Stoff selbst ausgesucht, nach einem von ihr ausgewählten Schnittmuster zugeschnitten und schließlich Tarah gebeten, die Teile zusammenzunähen. Das Ergebnis war atemberaubend. Die Seide lag eng an ihrem Körper an, die beiden Träger kreuzten sich oberhalb der Brust und liefen dann im Nacken zusammen; der lange Rock umspielte anmutig die Knöchel. Äußerst elegant, bis auf den hohen seitlichen Schlitz, den man nur sah, wenn sie eine ganz bestimmte Bewegung machte.
    Sie fühlte sich gleichzeitig jung und sexy, wunderschön und sehr anmutig.
    An den Füßen trug sie keine schlichten Sandalen, sondern die hohen Stiefel, die sie an dem Abend getragen hatte, als Hawke sie auf seiner Schulter aus dem Wild getragen hatte. In dieser Nacht hatten sie zum ersten Mal miteinander getanzt, und diesen Tanz würde sie nie im Leben vergessen.
    Ihr Haar ließ sie offen herabfallen, denn so gefiel es ihrem Wolf.
    Der nun knurrte. »Komm her, damit ich dich beißen kann.«
    Unwillkürlich presste sie die Schenkel zusammen. »Benimm dich.« Er sah fantastisch aus in seinem schwarzen Hemd und der schwarzen Hose, die einen starken Kontrast zu seinem Haar und den hellen Augen boten, doch ihr schwebte noch etwas anderes vor. »Ich habe ein Geschenk für dich.«
    Ein Wolfslächeln. »Ich habe auch eines für dich.« Er kam einen Schritt näher und ergriff ihre Hand, drehte sie mit der Handfläche nach oben.
    »Oh«, sagte sie beglückt. »Was hast du dir denn diesmal ausgedacht?« Die fein gearbeiteten Spieluhren, die er ihr geschenkt hatte, als er um sie warb, waren ihr kostbarster Besitz.
    Sie hielt den Atem an, als er das altmodische Spielzeug in ihre Hand legte. Die genaue Nachbildung eines Atoms mit bunten Metallkugeln, die Neutronen, Protonen und Elektronen darstellten, wobei Letztere an dünnen Drahtbögen ganz außen hingen. Der kleine Schlüssel an der Seite setzte die Spieluhr in Gang, und die Elektronen bewegten sich. Sie waren nicht aus Metall, wie sie zuerst gedacht hatte, sondern aus dünnem Glas, das in allen Regenbogenfarben glitzerte.
    Ein großartiges Geschenk für jemanden wie sie, die im Hauptfach Physik belegt hatte.
    Ihre Augen brannten, und sie musste schlucken. »Es ist einfach perfekt.« Sie

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