Einsamer Wolf - Feuer über den Wassern (German Edition)
dazu, nach einem schnelleren Weg auf das Dach zu suchen, lies weiter bei 12 .
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(Abbildung gegenüber)
Die Häuser scheinen sich zu entwirren, als du dich dem Zentrum der alten Stadt näherst. Über der Stadt thront der alte Burgfried, der selbst die Brücke überschattet. Er wurde in einem früheren Zeitalter aus gewaltigen Granitblöcken erbaut. Eine Aura von Altertum umgibt diese Stadt an der Flussmündung und der salzige Geruch der See ist allgegenwärtig. Du reitest die gewundene Pflastersteinstraße entlang, welche zu dem großen, teilweise bewohnten Burgfried hinaufführt. Durch die Gassen und Durchlässe, die zwischen die Gebäude gequetscht sind, kannst du die ehrfürchtige Weite des Meeres sehen. Schiffe und Fischerboote sprenkeln das Wasser bis zum fernen Horizont.
Dann wird dein sanfter Aufstieg zu einer steilen Klettertour. Du erkennst, dass die Stadt eng gebaut worden ist. Häuser und Hütten sind so dicht zusammengedrängt, als hätte man sie aufeinandergebaut. Trotz der unzähligen Gebäude siehst du nur wenige Menschen draußen auf den Straßen. Die größeren Gebäude gehören hier zu den ältesten Behausungen, und obwohl sie noch immer für Wohnzwecke instandgehalten werden, ist die einstmals herrschaftliche Pracht schon lange verloren gegangen.
Bevor du den gedrungenen Burgfried erreicht, welcher von einem Hügel aus die Brücke überblickt, passierst du einen großen Friedhof, auf dem zahlreiche Grabsteine und Mausoleen zu sehen sind. Du bemerkst, dass man vom Friedhof aus einen guten Blick auf den Haupthafen, die Brücke und die Bucht an der Flussmündung hat. Du bemerkst außerdem einen einzelnen Baum, krumm und knorrig, der durch seinen hundertjährigen oder längeren Wachdienst an der Bucht stark verwittert ist.
Der Ausblick von hier ist wunderschön, aber du verweilst nicht, um ihn zu genießen
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Der Ausblick von hier ist wunderschön, aber du verweilst nicht, um ihn zu genießen; du drehst dich fort und konzentrierst dich weiter auf deine aktuelle Mission. Kurz darauf reitest du durch das bogenförmige Granittor des Burgfrieds und betrittst den dahinter liegenden Innenhof. Du steigst von deinem Pferd und machst dich rasch auf den Weg zum Sitz des Kommandanten der Küstenwache.
Kommodore Brayhan ist ein alter Marineoffizier aus Durenor. Sein Gesicht ist rau und knorrig, was ihm das Aussehen einer alten, verwitterten Eiche verleiht. Du musst sofort an den Anblick des wachsamen Baumes auf dem Friedhof denken; Kommodore Brayhan scheint fast das menschliche Gegenstück zu diesem einsamen Baum zu sein, der für immer über die Bucht wacht. Es gibt kein verschwendetes Fleisch an diesem Mann. Jeder Zentimeter von ihm besteht aus geschmeidigen Muskeln, die von einer rindengleichen Haut überzogen werden. Sie ist von den vielen Stunden unter der Meeressonne sonnengebräunt und ledrig und von seinen unzähligen Konflikten mit Mensch, Tier und Natur vernarbt. Er ist ein rauer, alter Mann und seine Augen offenbaren einen flüchtigen Blick auf die ebenfalls raue, alte Seele, die in seinem Inneren wohnt. Hier steht ein Mann, der nicht nur viele harte Zeiten durchlebt hat, sondern auch niemals vor ihnen davongelaufen ist.
Du begrüßt den Kommodore, nennst deinen Rang und fragst ihn nach einer Zusammenfassung seiner letzten Sichtungen. Er hat nichts gesehen, was nicht schon in seinem Schreiben an dich stand, welches über ein unbekanntes Schiff in einer nahe gelegenen Bucht berichtete. Du fragst ihn, ob er das Schiff, das in der Bucht ankert, weiterhin beobachtet, und ob in den letzten achtundvierzig Stunden jemand das Schiff verlassen oder betreten hat.
„Ich habe einige meiner Männer nahe der Bucht postiert, um das Piratenschiff im Auge zu behalten“, sagt Kommodore Brayhan offen heraus. „Und soweit ich oder meine Männer wissen, hat sich niemand dem Schiff genähert oder es verlassen.“ Du bewunderst seine Tatkraft, vor allem da er nur begrenzte Ressourcen und Männer zur Verfügung hat. Du bittest respektvoll darum, zu einer Stelle gebracht zu werden, von der aus du das Schiff sehen kannst.
Plötzlich betritt einer von Brayhans Männern das Büro. Es ist ein jüngeres Mitglied der Küstenwache Durenors. Der Soldat berichtet, dass vor einigen Stunden ein Mann beim Verlassen des Schiffes mit einem Ruderboot gesehen worden ist. Er hat am Ufer angelegt und dann seinen Weg nach Durenonbrücke zu Fuß fortgesetzt. Der junge Soldat hat beobachtet, wie er vor weniger als fünfzehn Minuten den
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