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Einsamer Wolf - Flucht aus dem Dunkeln (German Edition)

Einsamer Wolf - Flucht aus dem Dunkeln (German Edition)

Titel: Einsamer Wolf - Flucht aus dem Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Dever
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Deckung bleiben, lies weiter bei 72 .
416
    Du holst den Kampfkristall aus deinem Rucksack. Du bist im Umgang mit dieser Kai-Waffe geübt und weißt daher, dass die milchig-rote Flüssigkeit, die im Innern der apfelgroßen Kapsel schimmert, bedeutet, dass er einsatzbereit ist. Du drehst den oberen Teil des Kristalls sechsmal herum, so dass die Verzögerung bis zur Zündung sechs Sekunden beträgt. Dann ziehst du an dem Lukenhebel, schlägst den Kristall hart gegen die Wand, um ihn zu aktivieren, und wirfst ihn dann durch die Falltür, die sich über deinem Kopf öffnet. Rasch legst du den Hebel wieder um, damit der Kristall nicht zurückfallen kann.
    Augenblicke später hörst du eine laute Explosion vom Dach über dir, gefolgt von den Schmerzensschreien mehrerer Giak. Nun ziehst du deine Waffe und öffnest abermals die Luke. Während du eilig die Leiter hinaufsteigst, hoffst du, dass du aus deinem Überraschungsangriff einen Vorteil ziehen kannst.
    Du steigst durch die offene Luke und kletterst auf das Dach hinaus. Der dichte rote Rauch, der durch die Explosion entstanden ist, löst sich im eisigen Wind, der durch die Zinnen dieses höchsten Turms der Abtei pfeift, schnell auf. Zwei Giak-Krieger wurden von deinem Kampfkristall tödlich verwundet. Zerfetzt und verrenkt liegen sie auf den Steinplatten und hauchen gerade ihr Leben aus. Ein dritter Gegner, ein Drakkar in schwarzer Vollrüstung, lehnt benommen an der Brüstung und umklammert seinen linken Arm, der am Ellbogen beinahe abgerissen wurde und heftig blutet.
    Als du dich ihm näherst, lässt der Verletzte seinen zertrümmerten Arm los und schlägt wild um sich. Er hat keine Waffe mehr und versucht dich mit seinem stachelbewehrten Stahlhandschuh zu treffen, aber es gelingt dir mit Leichtigkeit, seinen verzweifelten Fausthieben auszuweichen. Kühn machst du einen Schritt auf deinen vor Schmerzen rasenden Feind zu und beendest den Kampf mit einem einzigen vernichtenden Schlag gegen seine ungeschützte Kehle.
    Als der Drakkar leblos zu Boden fällt, läufst du durch den immer lichter werdenden Rauch auf den Fuß der Kristallspitze zu. Auf ihrem runenverzierten, stählernen Rumpf entdeckst du frische Dellen und Spuren von Schlägen. Glücklicherweise handelt es sich nur um oberflächliche Schäden, verursacht durch die zahllosen vergeblichen Versuche des Feindes, das Leuchtfeuer zu zerstören. Das Geheimfach, in dem sich der Zündschalter befindet, ist noch immer unversehrt.
    Gerade bückst du dich, um das Fach zu öffnen, als plötzlich ein dunkler Schatten über dich fällt. Ein Giak-Hauptmann – größer und hässlicher als alle Giak, die du bisher gesehen hast – springt aus dem Sattel seines Kraan und landet donnernd auf dem Turmdach. Er strauchelt in seiner schweren Kampfrüstung, ist aber schnell wieder auf den Beinen.
    Mit einem lauten Schlachtruf stürmt er auf dich zu, den Krummsäbel zum Schlag erhoben, um dir den Schädel zu spalten.
    Giak-Hauptmann:
K AMPFSTÄRKE 16A USDAUER 20
    Dieser Giak-Hauptmann genießt den Schutz eines Nadziranim-Kampfzaubers. Dadurch ist er immun gegen alle Arten psychischer Angriffe. Selbst wenn du die Kai-Disziplin
Gedankenstrahl
beherrschst, kannst du sie bei diesem Gegner nicht einsetzen.
    Wenn du den Kampf gewinnst, lies weiter bei 132 .
417
    Die Augenlider des Prinzen flattern noch einmal und schließen sich dann für immer. Erst jetzt bemerkst du die feste Hand, die dich an der Schulter gepackt hat. „Er ist von uns gegangen“, sagt der Hauptmann von Pelethars Leibwache.
    „Kommt, lasst Ihn, Ihr müsst unverzüglich fort von hier. Meine Männer kümmern sich jetzt um den Prinzen.“
    Der Hauptmann nimmt dich beim Arm und führt dich zu einem Torbogen, hinter dem das Schlachtross des Prinzen angebunden ist. Als du den prächtigen weißen Hengst besteigst, siehst du, dass Pelethars Leibwächter den Leichnam des Prinzen in einen seidenen Umhang gehüllt haben und ihn nun voller Achtung und Respekt vom Schlachtfeld tragen.
    „Viel Glück, junger Kai!“, ruft der Hauptmann und schlägt dem Pferd mit der flachen Seite seines Schwerts auf die Hinterflanke. Aufgeschreckt durch den Schlag springt das Ross vorwärts, und du musst dich gut festhalten, während das Tier in vollem Galopp über die Brückenstraße prescht.
    Du reitest über zwei weitere Brückenabschnitte und durch einen letzten Torbogen, bevor du endlich die südliche Barbakane der Brücke erreicht hast. Als du die breite Rampe hinunter reitest, kommst du an

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