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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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kann.
    »Kurzbesuch bei ihrem verarmten Vater«, versucht Monty einen Witz, der nicht witzig ist, weil er stimmt. »Sie ist vor einer Minute gegangen.«

    »Ich will ihr rasch Guten Abend sagen.« Die Jacke, die Schlüssel genommen, Rick ist an der Tür. »Bis gleich.«
    Im Treppenhaus schnauft er durch. Er hat es nicht eilig, Charlene zu treffen, bloß eilig, aus dem Haus zu kommen. Er läuft zwischen den Wohnblocks entlang und holt Charlene an der Bushaltestelle ein. Er hat sich gewundert, dass die kleine Schwester allein nach New Jersey durfte. Aber sie ist nicht allein.
    »Das ist Storm, meine neue Geigenlehrerin«, sagt Charlene.
    »Du spielst Geige?« Wie dumm kann man fragen, aber Rick ist nicht darauf vorbereitet, jemanden wie Storm zu treffen. Sie hat ein unglaubliches Lächeln.
    »Hat Dad dir gesagt, dass ich ihn besucht habe?« Charlene stellt sich zwischen Rick und das Lächeln.
    »Ja.«
    »Eure Wohnung ist nicht schlecht. Auch dein Zimmer.«
    »Geht so.«
    »Wo warst du heute Abend?«
    Sonst, wenn Rick und seine Schwester zusammen sind, haben sie sich wenig zu sagen. Nach den unbeschwerten Jahren ihrer Kindheit kriegten beide bald raus, dass sie nur miteinander Kontakt haben, weil sie verwandt sind. Wenn Rick Wasser wäre, wäre Charlene Öl, wäre er eckig, wäre sie rund. Menschen passen oder passen nicht zusammen, das gilt auch für Geschwister.

    »Du hast keine Geige dabei«, sagt Rick.
    »Gut beobachtet«, sagt Storm. Da ist es wieder, das Lächeln.
    Rick macht eine Bewegung im Stil von: War nett, dich kennenzulernen. Dann erinnert er sich, dass er um keinen Preis zurück ins Apartment will. »Ich begleite euch ein Stück.« Dort kommt der Bus, er springt aufs Trittbrett.
    »Musst du nicht heim?« Charlene zeigt dem Fahrer ihren Metro-Pass.
    »Ist noch nicht spät. Wohin fährst du, Storm?«
    »Brooklyn.«
    »Willst du sie nach Hause begleiten?« Sarkasmus liegt Charlene nicht. Sie hat die schlechten Seiten ihrer Mutter geerbt: uncoole Sprüche zum falschen Zeitpunkt.
    »Moment, das ist gar nicht der Bus zur Fähre.« Rick schaut aus dem Fenster, sie fahren in die falsche Richtung.
    »Wir nehmen den Flughafen-Shuttle und von der Penn-Station die Subway. Geht schneller.«
    »Geht schneller.« Rick ärgert sich, dass er nicht selbst draufgekommen ist. Storm sieht aus, als wäre sie achtzehn, er hofft, dass sie erst sechzehn ist. »Du hast meine kleine Schwester also aufs Festland begleitet?«, versucht er seinerseits einen lässigen Spruch.
    »Eure Mutter hat mich darum gebeten.«
    Sieht Storm eigentlich gut aus? Rick ist nicht sicher. Warum muss er sie trotzdem dauernd anschauen? Ihr
Mund ist ein bisschen zu groß, ihre Nase guckt himmelwärts, die Stirn ist flach, als wäre sie gegen einen Schrank gelaufen.
    »Wie geht’s Mom?« Er fragt Charlene, aber er schaut Storm an.
    »Sie kriegt die Lizenz für ihren Laden«, plaudert Charlene los. »Sie ist schon dabei, ihn einzurichten, dabei beginnt der Mietvertrag erst nächsten Monat. Der Besitzer hat eine Schwäche für Mom, er hat ihr unheimlich günstige Konditionen gemacht.«
    Der Bus legt sich hart in die Kurve, Rick wird gegen Storm geworfen. Sie riecht nach – was ist das?
    »Wie alt bist du?«, fragt er, weil es die einfachste Art ist, es rauszukriegen.
    »Und du?« Sie hat es nicht eilig, sich von ihm zu lösen.
    »Fünfzehn.«
    »Ich hätte dich für vierzehn gehalten.«
    Sie soll es mal nicht übertreiben mit den flotten Sprüchen. Rick ärgert sich und will an der nächsten Haltestelle aussteigen. Der Abend hat nichts mehr zu bieten.
    »Ich bin sechzehn«, sagt Storm. »Wollen wir an der Penn noch was trinken?« Sie fragt Charlene, aber sie sieht Rick an.
    Der Abend hat doch noch etwas zu bieten. Storms Lächeln ist ansteckend. »Warum eigentlich nicht?«
    »Du warst doch gerade erst drüben.« Charlene spürt ihre Felle davonschwimmen.

    »Sei friedlich, ich spendier dir ein Eis.« Rick nimmt die Schwester um die Schulter. Ob das Storms Duschgel ist, was so gut riecht?

    Rick, Storm und Charlene sind in Manhattan auf der 34th Street unterwegs, als sein Telefon vibriert. Um diese Zeit ruft sonst niemand an. Er lässt die Mädchen vorgehen und nimmt ab.
    »Howard hier«, sagt einer.
    Rick kennt keinen Howard.
    »Mister Kanter will dich sprechen«, sagt die Stimme.
    Ach, dieser Howard. Rick erinnert sich an den Muskelberg im Anzug.
    »Jetzt?«
    »Morgen.«
    »Worum geht’s?«
    »Um zwei«, sagt Howard.
    »Da hab ich Schule.«
    »Morgen

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